Tour 44: Es war einmal... Hauptroute 14
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Der Lokalweg 14 führte (und führt) von Gießen nach Marburg. Die Beschilderung ist auf Gießener Gebiet auch 2015 noch durchwegs intakt. Bis Altenvers konnte man recht problemlos den Schildern folgen. Dieser gut 40 Kilometer lange Rundweg führt über das Fohnbachtal bis Altenvers, bevor es via Reimershausen, das Salzbödetal und die Lahn nach Gießen zurückgeht. Eine rundum zufriedenstellende Tour.
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Die Tour beginnt wieder in Gießen und führt Richtung Heuchelheim. Beim Gartenamt geht es rechts ab. Als erstes Highlight gibt es kurz darauf den Unteren Hardthof – Ein Ort des Genusses! Was trieb den Gießener und die Gießenerin um 1900 über die Brücke ins translahnische Nichts? Eh klar. Der Durst! Die Bierbrauereibesitzer Gebrüder Heyer erbauten in den 1850ern eine solide Holzhütte auf dem Gelände der schon bestehenden Brauerei. 1868 errichteten die Nachbesitzer Textor und Heinz eine Malzdarre mit Speicher, die heute noch erhalten ist. Friedrich Textor als alleiniger Besitzer erweiterte erheblich und erbaute das oberhalb der Brauerei gelegene Ausflugslokal „Textors Terrasse“. Man war ja eine der großen Brauereien Hessens. Hier genoss der Gießener Bürger sein Bier und den Blick auf die Stadt und die Umgebung. Heute dürfen das minderbemittelte junge Menschen, denn hier ist die Jugendherberge der Stadt untergebracht. Nach dem Tod Textors 1892 erwarb Georg Bichler die Brauerei und erweiterte und modernisierte erneut. Hier vergnügte man sich, ausflugte, spielten Kinder, sportelte und genoss Pferde- und Radrennen auf der Bahn. Doch der Krieg, der erste, und seine Nachwirkungen setzten dem Spaß ein Ende. Das Geld war alle. Die Stadt übernahm, ließ verfallen und wollte in den 1970ern abreißen. Doch da schlug Stunde der Kunst. Sie renovierte, revitalisierte und war kreativ. Auch heute findet man nicht ganz einfach hierher – muss man doch den Gießener Autobahnring queren! Aber für Kunst und Kultur geht man doch gerne weite Wege! Und wer kann, sollte dem alten Eiskeller, der heute Ausstellungsraum ist, einen Besuch abstatten. Ja, früher gab es begehbare Kühlschränke! Alles in allem ein tolles Areal – nur die nahe Autobahn bzw. deren Lärm stört etwas die Idylle. Der Untere Hardthof ist Nummer 39 der „Gießener Spaziergänge“. Ein Schild informiert
Bierbrauerei‚ Radrennbahn und Künstlerkolonie. Der Untere Hardthof liegt außerhalb der Stadt, jenseits der Lahn und am Fuß der Hardthöhe. Die ersten Gebäude der einstigen Bierbrauerei entstanden 1859. Der zweite Besitzer Friedrich Textor ließ sie ab 1868 erheblich erweitern‚ unter anderem um das Ausflugslokal »Textor’s Terrasse« oberhalb der Brauerei. Darauffolgte als Besitzer Georg Bichler, der ab 1892 die Brauerei nochmals erweiterte, unter anderem um die heute noch vorhandenen Eiskeller. Mit dem Bau einer Radrennbahn und eines Sportplatzes 1905 wurde das Areal zu einer Art Vergnügungspark. In den 1920er-Jahren erwarb die Stadt Gießen das Gelände und stellte es der Universität als Versuchsgut (heute noch auf dem Oberen Hardthof) zur Verfügung. Als nach der Rückgabe in den 70er Jahren Abrisspläne laut wurden, gründete sich 1976 die „Interessengemeinschaft Unterer Hardthof“‚ die sich für Erhalt und Nutzung der Gebäude einsetzte. Nun wurde das Gelände als „Künstlerkolonie“ bekannt. Es gibt Künstlerateliers und eine Galerie, die für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt wird.
Bierbrauerei‚ Radrennbahn und Künstlerkolonie. Der Untere Hardthof liegt außerhalb der Stadt, jenseits der Lahn und am Fuß der Hardthöhe. Die ersten Gebäude der einstigen Bierbrauerei entstanden 1859. Der zweite Besitzer Friedrich Textor ließ sie ab 1868 erheblich erweitern‚ unter anderem um das Ausflugslokal »Textor’s Terrasse« oberhalb der Brauerei. Darauffolgte als Besitzer Georg Bichler, der ab 1892 die Brauerei nochmals erweiterte, unter anderem um die heute noch vorhandenen Eiskeller. Mit dem Bau einer Radrennbahn und eines Sportplatzes 1905 wurde das Areal zu einer Art Vergnügungspark. In den 1920er-Jahren erwarb die Stadt Gießen das Gelände und stellte es der Universität als Versuchsgut (heute noch auf dem Oberen Hardthof) zur Verfügung. Als nach der Rückgabe in den 70er Jahren Abrisspläne laut wurden, gründete sich 1976 die „Interessengemeinschaft Unterer Hardthof“‚ die sich für Erhalt und Nutzung der Gebäude einsetzte. Nun wurde das Gelände als „Künstlerkolonie“ bekannt. Es gibt Künstlerateliers und eine Galerie, die für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt wird.
So informiert geht es weiter, wo man gleich darauf links den Bismarckturm erblickt. 119 deutsche Bismarcktürme sind noch erhalten und dienen heute vor allem der Aussicht. Der Gießener Bismarckturm steht zwischen dem Evangelischen Krankenhaus und dem Oberen Hardthof. Hier kann man einen Panoramablick über das Gießener Becken werfen. Was aber auch ohne Turm recht gut funktioniert! Die Gießener Studerenden wollten nach Otto Bismarck’s Hinscheiden 1898 so einen Turm gemeinsam mit den Marburgern in die Pampa stellen. Die Oberlahner lehnten ab, man baute also alleine… und, wie es sich für Studierende gehört, gegen den Willen des lokalen Establishments, das den schnöden Mammon über den jugendlichen Idealismus stellte. 1905 waren alle Schwierigkeiten ausgeräumt und Stein auf Stein aufgeschichtet. Und so schreit heute der Tag „Bismarck“ ins Land. Im Turminneren steht noch ein „Errichtet von den Lehrern / und Studierenden der / Universität Giessen / 1905-1906“. Auch das nachbarliche Wetzlar hat einen Bismarckturm. Er ist einer der vier Türme rund um die Stadt.
Nun kommt der Obere Hardthof ins Blickfeld… man kann ihn hin und wieder auch riechen. Schweinezucht und so. Die auf der Hardthöhe auf rund 200 Metern gelegene und denkmalgeschützte Anlage dürfte um 1820 entstanden sein. Genaueres weiß man nicht. Kurz vor der Jahrhundertwende wird ein Karl Schlenke als Gutsbesitzer genannt. Später ging der Hof an den Brauereibesitzer Georg Bichler. In den 1920er-Jahren wurden Oberer und Unterer Hardthof Versuchsgut der Uni. Das Wahrzeichen des Hofes ist der Wasserturm, der um 1900 errichtet wurde. Eine Infotafel informiert über Braunerde:
Braunerde am Oberen Hardthof: Einen entscheidenden Anteil an der Entwicklung der Böden im Gebiet der Lahn-MuIde hatte das Eiszeitalter-(Pleistozän). Der Boden war damals tiefgründig gefroren und in den kurzen Sommern taute nur die Oberfläche auf. Die Wechsel von Auftauen und Gefrieren führten zur Verwitterung der anstehenden Grauwacke. Zeitgleich wurde feiner Staub (Löss) angeweht und während der Frostwechsel mit den oberen Bodenschichten vermischt. In der gegenwärtigen Warmzeit (Holozän) wurden durch chemische Verwitterung Eisenoxide und Tonminerale neu gebildet, die der Braunerde ihre typische Farbe geben. Durch den hohen Anteil an verwittertem Sandstein (Grauwackenschutt) ist der Boden stark sandig und trocken. Weitere Informationen zumThema Bodenschutz unter www.hlug.de.
Braunerde am Oberen Hardthof: Einen entscheidenden Anteil an der Entwicklung der Böden im Gebiet der Lahn-MuIde hatte das Eiszeitalter-(Pleistozän). Der Boden war damals tiefgründig gefroren und in den kurzen Sommern taute nur die Oberfläche auf. Die Wechsel von Auftauen und Gefrieren führten zur Verwitterung der anstehenden Grauwacke. Zeitgleich wurde feiner Staub (Löss) angeweht und während der Frostwechsel mit den oberen Bodenschichten vermischt. In der gegenwärtigen Warmzeit (Holozän) wurden durch chemische Verwitterung Eisenoxide und Tonminerale neu gebildet, die der Braunerde ihre typische Farbe geben. Durch den hohen Anteil an verwittertem Sandstein (Grauwackenschutt) ist der Boden stark sandig und trocken. Weitere Informationen zumThema Bodenschutz unter www.hlug.de.
Nun geht es nach Krofdorf-Gleiberg. Ab nun hat man beste Ausblicke ins Gießener Land.
Im Burgbereich gibt es einen Infoweg, der auf sieben Schildern über Viehwirtschaft informiert. Der Radweg führt an den Schildern 1 bis 4 vorbei. Hier die Texte:
Schild 1: "Vuuhelberger Ruure“: Das Rote Höhenvieh (Vuuhelsberger Ruure) ist eine mittelgroße, einfarbig rote Rinderrasse. Weiße Schwanzquasten und helle Nasen sind weitere Rassemerkmale. Die Hörner sind hell und haben markante schwarze Spitzen. Die roten Rinder wurden bereits von den Kelten gehalten. Ihre geringe Größe und das freundliche Wesen ermöglichten früher die Haltung in engen StaIlungen‚.Das dichte Fell und eine geringe Körperoberfläche lassen aber auch eine ganzjährige Freilandhaltung zu. Mit den festen, schwarzen Klauen sind sie selbst in schwierigem Gelände sicher unterwegs. Gesundheit, Fruchtbarkeit, gute Milchleistung und eine hervorragende Fleischqualität sind weitere Merkmale der Roten. Die Rasse galt schon beinahe als ausgestorben, als Mitte der 1980er-Jahre das Sperma eines letzten Deckbullen - Uwe R 12 - wieder entdeckt wurde. Die Besamung geeigneter weiblicher Tiere sorgte für den Fortbestand der nunmehr einzigen aus Hessen stammenden Rinderrasse. In unserem Bundesland gibt es mittlerweile ca. 200, bundesweit ca. 1.500 sogenannte Herdbuch-Tiere. Liebhaber und Vereine bemühen sich heute um Zucht, Haltung und Vermarktung des Roten Höhenviehs. Früher waren die Tiere nach der Region benannt, in der sie gehalten wurden — z. B. Vogelsberger oder Härzer Rotvieh. Die nun verbliebenen Exemplare werden heute unter der Bezeichnung Rotes Höhenvieh zusammengefasst.
Was bin ich?
Schild 1: "Vuuhelberger Ruure“: Das Rote Höhenvieh (Vuuhelsberger Ruure) ist eine mittelgroße, einfarbig rote Rinderrasse. Weiße Schwanzquasten und helle Nasen sind weitere Rassemerkmale. Die Hörner sind hell und haben markante schwarze Spitzen. Die roten Rinder wurden bereits von den Kelten gehalten. Ihre geringe Größe und das freundliche Wesen ermöglichten früher die Haltung in engen StaIlungen‚.Das dichte Fell und eine geringe Körperoberfläche lassen aber auch eine ganzjährige Freilandhaltung zu. Mit den festen, schwarzen Klauen sind sie selbst in schwierigem Gelände sicher unterwegs. Gesundheit, Fruchtbarkeit, gute Milchleistung und eine hervorragende Fleischqualität sind weitere Merkmale der Roten. Die Rasse galt schon beinahe als ausgestorben, als Mitte der 1980er-Jahre das Sperma eines letzten Deckbullen - Uwe R 12 - wieder entdeckt wurde. Die Besamung geeigneter weiblicher Tiere sorgte für den Fortbestand der nunmehr einzigen aus Hessen stammenden Rinderrasse. In unserem Bundesland gibt es mittlerweile ca. 200, bundesweit ca. 1.500 sogenannte Herdbuch-Tiere. Liebhaber und Vereine bemühen sich heute um Zucht, Haltung und Vermarktung des Roten Höhenviehs. Früher waren die Tiere nach der Region benannt, in der sie gehalten wurden — z. B. Vogelsberger oder Härzer Rotvieh. Die nun verbliebenen Exemplare werden heute unter der Bezeichnung Rotes Höhenvieh zusammengefasst.
Was bin ich?
- Rind = alle Tiere dieser Art
- Kalb = Jungtiere, die noch von der Mutter gesäugt werden
- Absetzer / Fresser = Kalb im Alter der Trennung von der Mutter (ca. 6 bis 10 Monate)
- Färse = weibliches, heranwachsendes, deckfähiges Rind, das noch kein Kalb geboren hat
- Kuh = weibliches Rind, das mindestens ein Kalb geboren hat
- Bulle /Stier = männliches Rind
- Ochse = männliches, katriertes Rind
Schild 2: Verwendungszwecke und Arbeiten mit dem Rind: Ein klassisches Dreinutzungsrind — wie z. B. das Rote Höhenvieh — hat nicht nur ein herausragendes Leistungsmerkmal sondern gleich drei. Es liefert Milch, Fleisch und leistet Spann- und Fahrdienste. Im Gegensatz zu Zweinutzungsrassen sind sie relativ selten und häufig vom Aussterben bedroht. Denn mit den einseitigen Zuchtzielen von Rindern kam das Dreinutzungsrind aus der Mode. Milchrassen (z.B. Holstein, Jersey) dienen der Produktion von Milch. Die Milchleistung ist sehr hoch, die Bemuskelung hingegen gering, Während die Kuh einer Milchrasse bis zu 12.000 Liter pro Jahr produziert, sind es etwa 4.000 Liter bei einem Dreinutzungsrind. Reine Fleischrassen (z. B. Limousin, Angus) haben einen höheren Fleischansatz (Muskeln). Sie zeichnen sich durch schnelles Wachstum aus und können hohe Gewichte erreichen. Fleischrassen bringen 1.200 kg und mehr Lebendgewicht auf die Waage, ein Dreinutzungsrind ca. 800 kg. Bis Ende der 1960er-Jahre war die Arbeit mit Rindern gang und gäbe. Bauern nutzten ihre Kühe zur täglichen Arbeit (z.B. Pflügen, Wagen ziehen). Landmaschinen lösten mit der Zeit die tierischen Helfer ab. Sie arbeiten effizienter und schneller - Rinder hingegen sind schonender für die Natur, aber heute nicht mehr wirtschaftlich. Um mit einem Rind zu arbeiten, braucht es ein Geschirr. Am gängigsten waren das Drei-Polster-Kumt und das Joch. Das Drei-Polster-Kumt verfügt über jeweils ein Polster an den Schulterblättern und ein Polster im Nacken. In der Regel ist es oben durch ein Gelenk verbunden, aber unten offen und verschließbar, da es wegen der Hörner nicht über den Kopf gestreift werden kann, Die Last liegt im Wesentlichen auf dem Widerrist, gezogen wird über die Schultern. Das Joch ist die älteste Form der Anspannung. Joche gibt es in verschiedenen Ausführungen - z.B. Stirnjoch, Nackenjoch, Doppeljoch, Widerristjoch. Hierzulande verwendet man meistens das Joch auf der Stirn. Das Rind zieht beim Joch über die Nackenmuskulatur.
Was bin ich?
Was bin ich?
- Flotzmaul = die Verschmelzung von Naseneingang und Oberlippe bei einem Rind
- Klauen = die Zehenspitzen eines Paarhufers (z. B. Wiederkäuer und Schweine)
- Wamme = eine von der Kehle bis zur Brust oder zum Bauch herabhängende Hautfalte. Hier kann ein Fettdepot angelegt werden. Sie dient auch der Wärmeregulation, besonders bei tropischen Rinderrassen
- Widerrist = Höchster Punkt des Körpers bei gesenktem Kopf (dort wird die Größe des Tieres gemessen)
- Quaste = Haarbüschel am Ende des Schwanzes
Schild 3: Das Rind in seiner Landschaft: Die Entwicklung der Landschaft ist eng mit der Lebensweise des Menschen verbunden. Bereits vor etwa 10.000 Jahren hielten die Menschen Urformen des Rindes. Bei der Besiedlung durch den Menschen war unsere Region weitgehend von Wald bedeckt. Die Weidetiere, die die Menschen mitbrachten, bewegten sich damals noch frei. Durch Beweidung und Rodungen wurde der Wald ausgelichtet. Es entstanden Wiesen und Äcker. Erst später wurden die Wiesen für die Rinder eingezäunt. Wegen der engeren Haltung musste auch für Winterfutter gesorgt werden. Laub aus dem Wald und Äste von Bäumen wurden für den Winter eingelagert. Das gezielte Mähen und Trocknen von Gras zu Heu als Winterfutter kam erst später auf. Die Weidetiere prägen ihre Landschaft und umgekehrt. ln den Niederungen (Flussauen und küstennahe Regionen) herrschen mildes Klima und gute Wachstumsbedingungen für Gräser. Die Bauern hatten es vergleichsweise leicht, Erträge auf ihren Äckern zu erzielen, da Weideflächen mit hochwertigem Futter zur Verfügung standen. Unter den Tieren gab es daher eine „Arbeitsteilung": Pferde für die Arbeit auf dem Feld, Kühe hauptsächlich für die Milchproduktion. Im Mittelgebirge oder in alpinen Regionen erschwerten trockene, steinige Böden und raues Klima die Arbeitsbedingungen. Die Bauern konnten sich keine reinen Zugtiere leisten. Also musste das Rind hier ein Alleskönner sein. Es wurde vor Pflug und Wagen gespannt, die Kühe sollten Milch geben und später auch geschlachtet werden (Dreinutzungsrasse). Zudem mussten sie mit kargem Futter zurecht kommen. Das sieht man den Tieren heute noch an. Rinderrassen aus den Niederungen sind vergleichsweise groß, haben weniger Muskeln aber eine hohe Milchleistung. Rinderrassen aus dem Bergland sind stämmiger.
Hörnerform und ihr Nutzen: Hörner sind für Rinder ein wichtiges Werkzeug und Kommunikationsmittel. Beim Roten Höhenvieh laden die Hörner der Kühe seitlich aus und schwingen nach oben. Die der Bullen sind kürzer und dicker. Sie benötigen die Hörner zur Verteidigung und zum Kampf mit Rivalen. Die Kuh muss mit viel weniger Kraft ihr Leben und das ihres Kalbes schützen und hat deswegen eine effektivere Hornform.
Hörnerform und ihr Nutzen: Hörner sind für Rinder ein wichtiges Werkzeug und Kommunikationsmittel. Beim Roten Höhenvieh laden die Hörner der Kühe seitlich aus und schwingen nach oben. Die der Bullen sind kürzer und dicker. Sie benötigen die Hörner zur Verteidigung und zum Kampf mit Rivalen. Die Kuh muss mit viel weniger Kraft ihr Leben und das ihres Kalbes schützen und hat deswegen eine effektivere Hornform.
Schild 4: Die Landschaft und ihre Tiere: Vor etwa 7.000 Jahren begann sich das Landschaftsbild zu verändern. Die immer intensivere Nutzung durch Menschen drängte die Wälder weiter zurück. Die Landschaft wurde kleinteiliger aber auch vielfältiger — mit einem Mosaik aus Wiesen, Äckern, Hecken. So entstand neuer Lebensraum für Tiere und Pflanzen, die es vorher hier nicht gab. Heutzutage wird die Landschaft sehr intensiv genutzt. Das ist oft zum Nachteil für die Natur, denn es kommt zum Verlust der Artenvielfalt. Durch immer größere Flächen wird die Landschaft eintönig (z.B. Fußballplatz im Vergleich zu einem Schachbrett). Viele Tier- und Pflanzenarten kommen damit nicht zurecht. Sie verlieren ihre Lebensräume und verschwinden. Nicht ausreichende Nutzung hat aber auch ihre Nachteile - es kommt zur Verbuschung von Flächen. Wiesen „verwildern”‚ Gehölze und Hecken machen sich breit. Letztendlich entsteht bei ausbleibender Nutzung Wald. Da kommen unsere Rinder wieder ins Spiel — sie können die Flächen gut nutzen, indem sie sie abweiden. Somit werden das Landschaftsbild und die Artenvielfalt erhalten und ein Lebensmittel (Fleisch) geschaffen.Weil das Rote Höhenvieh so genügsam ist, kann es Flächen beweiden, die karges Futter liefern. Es ist daher für Naturschutzprojekte gut geeignet.
Schau genau: Gras nicht gleich Gras! Es gibt verschiedene Gräser, die sich zum Beispiel durch ihren Energiegehalt oder ihre Schmackhaftigkeit unterscheiden. So sind das Wollige Honiggras mit seiner Behaarung oder die Rasenschmiele mit ihren schneidend-scharfen Blättern bei den Rindern eher unbeliebt. Schmackhaft sind dagegen das Deutsche Weidelgras oder der Wiesen-Fuchsschwanz. Auch die Wiesen unterscheiden sich: Niedrige Gräser-Typen wachsen dort, wo oft gemäht oder beweidet wird. Hochwachsende Gräsertypen werden durch seltenes Mähen eher gefördert.
Schau genau: Gras nicht gleich Gras! Es gibt verschiedene Gräser, die sich zum Beispiel durch ihren Energiegehalt oder ihre Schmackhaftigkeit unterscheiden. So sind das Wollige Honiggras mit seiner Behaarung oder die Rasenschmiele mit ihren schneidend-scharfen Blättern bei den Rindern eher unbeliebt. Schmackhaft sind dagegen das Deutsche Weidelgras oder der Wiesen-Fuchsschwanz. Auch die Wiesen unterscheiden sich: Niedrige Gräser-Typen wachsen dort, wo oft gemäht oder beweidet wird. Hochwachsende Gräsertypen werden durch seltenes Mähen eher gefördert.
So informiert geht es ins wundervolle Fohnbachtal, wo am Taleingang eine gemütliche Info- und Raststation zum Verweilen einlädt. Es geht immer den Bach lang. Man sollte sich bis zum Scheitelpunkt immer rechts halten. Am Scheitelpunkt beginnt rechts der Grenzsteinpfad. Hier kann man sich an einem guten Dutzend alter Grenzsteine erfreuen. (siehe Tour 13)
Nun geht es flott ins idyllische Krumbach hinunter. EIn Schild informiert:
Krumbach: Rund 850 Einwohner; Gemarkungsfläche 5,2 qkm; Kindergarten; 9 Vereine. Über Krumbach gibt die Geschichtsschreibung wenig Auskünfte. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1263. In den folgenden Jahrhunderten hat die territoriale Zugehörigkeit mehrfach gewechselt, manchmal schon nach kurzer Zeit. 1815 wird Krumbach samt den übrigen zum Amt Königsberg gehörenden Dörfern dem Kreis Gießen, Verwaltungsbezirk Rodheim zugeteilt. 1866 kommt Krumbach nach dem Deutschen Krieg zu Preußen und wird dem Kreis Biedenkopf zugeschlagen. 1932 erfolgt die Zuordnung zum Kreis Wetzlar. 1977 kehrt Krumbach innerhalb der Gemeinde Biebertal im Zuge der Gebietsreform zurück in den Landkreis Gießen.
Krumbach: Rund 850 Einwohner; Gemarkungsfläche 5,2 qkm; Kindergarten; 9 Vereine. Über Krumbach gibt die Geschichtsschreibung wenig Auskünfte. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1263. In den folgenden Jahrhunderten hat die territoriale Zugehörigkeit mehrfach gewechselt, manchmal schon nach kurzer Zeit. 1815 wird Krumbach samt den übrigen zum Amt Königsberg gehörenden Dörfern dem Kreis Gießen, Verwaltungsbezirk Rodheim zugeteilt. 1866 kommt Krumbach nach dem Deutschen Krieg zu Preußen und wird dem Kreis Biedenkopf zugeschlagen. 1932 erfolgt die Zuordnung zum Kreis Wetzlar. 1977 kehrt Krumbach innerhalb der Gemeinde Biebertal im Zuge der Gebietsreform zurück in den Landkreis Gießen.
Nach Kirchvers und über einen Höhenrücken weiter nach Altenvers geht es gemeinsam mit dem MIV auf Asphaltstraßen. Erst bei Reimershausen, beim Einbiegen ins Salzbödetal, ist man wieder alleine und auf Schotterwegen unterwegs.
Flott geht es zur Schmelzmühle, durch Salzböden und als abschließendes Schmankerl direkt am Lahnufer zurück nach Gießen.