Tour 43: Es war einmal… Hauptroute 13
Basisinformationen: Klicke direkt auf den grünen Button "Tour 31 bis 40"
Diese Tour führt von Gießen über Heuchelheim nach Rodheim-Bieber, um den halben Dünsberg herum und rauf nach Frankenbach. Oben geht es dann weiter nach Erda/Hohenahr. Retour führt der Weg über Hohensolms, Königsberg und dem Königsstuhl nach Kinzenbach und wieder zurück nach Gießen. Die Runde ist knapp 40 Kilometer lang. Die Rückfahrt folgt dem beschilderten Königsweg-Radweg.
Der Lokal- bzw. Regionalweg 13 dürfte im Gegensatz zu seinen Kollegen erhalten bleiben. Der Weg ist auch 2015 noch gut beschildert, außerdem gibt es eine neue Beschilderung nach Gladenbach, die im Großen und Ganzen der alten Hauptroute 13 folgt.
Der Lokal- bzw. Regionalweg 13 dürfte im Gegensatz zu seinen Kollegen erhalten bleiben. Der Weg ist auch 2015 noch gut beschildert, außerdem gibt es eine neue Beschilderung nach Gladenbach, die im Großen und Ganzen der alten Hauptroute 13 folgt.
43 Lokalweg 13.gpx | |
File Size: | 81 kb |
File Type: | gpx |
Es geht wieder auf dem Gießener Marktplatz los. Bereits an der Grenze zu Heuchelheim trifft man auf das erste Schild für den Radweg 13. Die Beschilderung ist noch in großen Teilen vorhanden, ein Verfahren kaum möglich, denn bis zur Obermühle folgt man mehr oder minder der Straße, biegt dort rechts ab und folgt dann dem Dünsbergbach bis Frankenbach
In Rodheim-Bieber könnte man dem Museum einen Besuch abstatten… man muss dazu aber in den Ort reinfahren, denn der Radweg biegt im Bereich Schmitten-Mühle nach links ab und kommt erst am anderen Ortsende wieder auf die Hauptstraße zurück.
Das 1892 erbaute Musuemsgebäude beherbergte ein Backhaus (Erdgeschoß), ein Rathaus (erstes Obergeschoß) und Wohnräume (zweites Obergeschoß). Der große Rathaussaal wurde zudem lange auch als Schulraum genutzt. Von 1945 bis 1999 diente das Haus ausschließlich Wohnzwecken. Im Rahmen der „Einfachen Stadterneuerung“ wurde das Gebäude saniert und 2001 dem Heimatverein Rodheim-Bieber e.V. übergeben, der darin ein Heimatmuseum einrichtete.
Ist man beim Museum, kann man auch zur Kirche Rodheim-Bieber schauen. Die ältesten Bauteile stammen aus dem 13. Jahrhundert. Ein romanischer Taufstein ist erhalten. Vorläufer der Wehrkirche könnte „Mönchshöfchen“ gewesen sein. In einer Urkunde von 1265 wird ein Priester genannt. Eindrucksvolle Gedenktafeln von 1500 bis 1800 zeugen davon, dass hier Adelige bestattet wurden. Im Turm befinden sich drei Glocken. Ursprünglich waren hier die Sterbeglocke von 1640, die Evangeliumsglocke von 1681 und die Friedensglocke von 1773. Nur die Evangeliumsglocke ist erhalten. Das Sterben und der Friede wurden zu Kriegszeiten eingeschmolzen und 1950 ersetzt.
Ein Schild informiert:
BIEBERTAL: Rund 10.400 Einwohner leben in der Gemeinde in 6 Ortsteilen. Die Gemeindefläche beträgt 43,9 qkm, davon sind 44 % Wald. Es bestehen gute Verkehrsanbindungen; 2 km zum Giessener Ring, 8 km nach Gießen, ÖPNV-Busverbindung nach Gießen und Wetzlar — Halbstundentakt ab Rodheim-Bieber mit Bahnanschluss in Gießen. An Sonn- u. Feiertagen Anruf-Sammeltaxi. 1970 schließen sich Fellingshausen, Königsberg, Krumbach‚ Rodheim-Bieber und Vetzberg freiwillig zusammen, 1977 folgt Frankenbach nach. Partnerschaften: Sarrians/Frankreich, Denbigh/Wales, Eibenstock/Sachsen
Rodheim-Bieber: Rund 5.080 Einwohner; Gemarkungsfläche 10,3 qkm; 3 Kindergärten; Grundschule, Gesamtschule, Tagespflegestätte, Gemeindeverwaltung, Hallenbad; 41 Vereine. Bieber ist vermutlich die älteste Siedlung im Biebertal; aber erst 1300 und 1304 erscheint der Name in einer Urkunde; der Ort fällt danach wohl wie andere Siedlungen im heimischen Raum wüst. 1638 wird Bieber wieder als Ort genannt. 1827 in Vorbereitung der Auflösung der Mark werden die Gemeindegrenzen neu bestimmt. Für Bieber wird keine selbständige Gemeinde ausgewiesen. Der Ort gehört zum überwiegenden Teil nach Rodheim, weitere Teile nach Fellingshausen und Königsberg. lm Dürre- und Hungerjahr 1842 und danach wandern einige Bieberer Tagelöhner durch die Not gezwungen insbesondere nach Amerika aus. Die Gemeinden Fellingshausen und Rodheim begegnen dieser Notlage durch das Abholzen von Waldflächen und die Übergabe der Flächen zur landwirtschaftlichen Nutzung überwiegend an die Bieberer Bevölkerung. Bei der gebietlichen Neugliederung in 1932 wird Bieber vollständig die Gemeinde Rodheim eingemeindet und trägt den neuen. Namen Rodheim an der Bieber, später dann Radhelm-Bieber. Die neue Gemeinde wird dem Kreis Wetzlar zugeordnet. 1977 kehrt Rodheim-Bieber innerhalb der Gemeinde Biebertal im Zuge der Gebietsreform zurück in den Landkreis Gießen.
Mühlen im Biebertal: Obermühle, Steinmühle, Reehmühle und Waldmühle sind die letzten a|s Gebäude erhaltenen von ehedem 9 Mühlen im oberen Biebertal. Es waren Getreidemühlen.
Das 1892 erbaute Musuemsgebäude beherbergte ein Backhaus (Erdgeschoß), ein Rathaus (erstes Obergeschoß) und Wohnräume (zweites Obergeschoß). Der große Rathaussaal wurde zudem lange auch als Schulraum genutzt. Von 1945 bis 1999 diente das Haus ausschließlich Wohnzwecken. Im Rahmen der „Einfachen Stadterneuerung“ wurde das Gebäude saniert und 2001 dem Heimatverein Rodheim-Bieber e.V. übergeben, der darin ein Heimatmuseum einrichtete.
Ist man beim Museum, kann man auch zur Kirche Rodheim-Bieber schauen. Die ältesten Bauteile stammen aus dem 13. Jahrhundert. Ein romanischer Taufstein ist erhalten. Vorläufer der Wehrkirche könnte „Mönchshöfchen“ gewesen sein. In einer Urkunde von 1265 wird ein Priester genannt. Eindrucksvolle Gedenktafeln von 1500 bis 1800 zeugen davon, dass hier Adelige bestattet wurden. Im Turm befinden sich drei Glocken. Ursprünglich waren hier die Sterbeglocke von 1640, die Evangeliumsglocke von 1681 und die Friedensglocke von 1773. Nur die Evangeliumsglocke ist erhalten. Das Sterben und der Friede wurden zu Kriegszeiten eingeschmolzen und 1950 ersetzt.
Ein Schild informiert:
BIEBERTAL: Rund 10.400 Einwohner leben in der Gemeinde in 6 Ortsteilen. Die Gemeindefläche beträgt 43,9 qkm, davon sind 44 % Wald. Es bestehen gute Verkehrsanbindungen; 2 km zum Giessener Ring, 8 km nach Gießen, ÖPNV-Busverbindung nach Gießen und Wetzlar — Halbstundentakt ab Rodheim-Bieber mit Bahnanschluss in Gießen. An Sonn- u. Feiertagen Anruf-Sammeltaxi. 1970 schließen sich Fellingshausen, Königsberg, Krumbach‚ Rodheim-Bieber und Vetzberg freiwillig zusammen, 1977 folgt Frankenbach nach. Partnerschaften: Sarrians/Frankreich, Denbigh/Wales, Eibenstock/Sachsen
Rodheim-Bieber: Rund 5.080 Einwohner; Gemarkungsfläche 10,3 qkm; 3 Kindergärten; Grundschule, Gesamtschule, Tagespflegestätte, Gemeindeverwaltung, Hallenbad; 41 Vereine. Bieber ist vermutlich die älteste Siedlung im Biebertal; aber erst 1300 und 1304 erscheint der Name in einer Urkunde; der Ort fällt danach wohl wie andere Siedlungen im heimischen Raum wüst. 1638 wird Bieber wieder als Ort genannt. 1827 in Vorbereitung der Auflösung der Mark werden die Gemeindegrenzen neu bestimmt. Für Bieber wird keine selbständige Gemeinde ausgewiesen. Der Ort gehört zum überwiegenden Teil nach Rodheim, weitere Teile nach Fellingshausen und Königsberg. lm Dürre- und Hungerjahr 1842 und danach wandern einige Bieberer Tagelöhner durch die Not gezwungen insbesondere nach Amerika aus. Die Gemeinden Fellingshausen und Rodheim begegnen dieser Notlage durch das Abholzen von Waldflächen und die Übergabe der Flächen zur landwirtschaftlichen Nutzung überwiegend an die Bieberer Bevölkerung. Bei der gebietlichen Neugliederung in 1932 wird Bieber vollständig die Gemeinde Rodheim eingemeindet und trägt den neuen. Namen Rodheim an der Bieber, später dann Radhelm-Bieber. Die neue Gemeinde wird dem Kreis Wetzlar zugeordnet. 1977 kehrt Rodheim-Bieber innerhalb der Gemeinde Biebertal im Zuge der Gebietsreform zurück in den Landkreis Gießen.
Mühlen im Biebertal: Obermühle, Steinmühle, Reehmühle und Waldmühle sind die letzten a|s Gebäude erhaltenen von ehedem 9 Mühlen im oberen Biebertal. Es waren Getreidemühlen.
Der Weg verläuft auf einer Anhöhe links romantisch um Rodheim-Bieber herum. Am anderen Ende des Ortes trifft man auf die Reehmühle. Conrad Ulmann Böckel von Böcklingsau erbaute die Cronenmühle, später Reehmühle genannt. Der Mühlenbetrieb wurde in den 1960er-Jahren eingestellt, das Mühlrad ist bis heute zur Stromgewinnung in Betrieb. Namensgebend soll ein Adliger aus Rodheim gewesen sein, der in Diensten des schwedischen Königs (Krone) stand. 1740 kam die Mühle in den Besitz der Familie Rehe, später Reeh. Die Mühle war gleichzeitig auch Ausflugslokal und Restaurant.
Weiter geht es zur Obermühle, wo man rechts Richtung Frankenbach abbiegt. Nach Frankenbach geht es links am Waldrand entlang Richtung Erda. Von hier aus hat man spektakuläre Ausblicke auf den Dünsberg.
Weiter geht es zur Obermühle, wo man rechts Richtung Frankenbach abbiegt. Nach Frankenbach geht es links am Waldrand entlang Richtung Erda. Von hier aus hat man spektakuläre Ausblicke auf den Dünsberg.
Später rückt dann Hohensolms am Horizont in den Blickpunkt. Bei Erda informiert ein Schild:
Ein wenig Erdaer Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 771. Damals existierte hier vermutlich ein Herrenhof. Ein Grundbesitzer namens Wanither schenkte zwei Tagwerk Ackerland an das Kloster Lorsch. Durch ähnliche Schenkungen gelangten mit der Zeit große Teile der Gemarkung in den Besitz des Klosters und wurden von einem Vogt verwaltet. Ab 1294 kauften die Solmser Grafen das Gebiet auf. Die Erdaer hatten jetzt unter den Auseinandersetzungen der Grafen mit der Freien Reichsstadt Wetzlar und den nassauischen und hessischen Nachbarn um ihrTerritorium zu leiden. Der 30-jährige Krieg brachte viel Leid über die Bevölkerung, dazu kamen Hungersnöte und die Bedrohung durch die Pest. Die Schwedenschanzen‚ als Verteidigungswälle gebaut, zeugen heute noch von dieser harten Zeit. Auch der siebenjährige Krieg um 1670, die Napoleonischen Eroberungszüge und andere kriegerische Auseinandersetzungen zogen die Gegend in Mitleidenschaft. Die Lage abseits der Hauptverkehrswege und die ungünstigen landwirtschaftlichen Bedingungen behinderten einen wirtschaftlichen Aufschwung. Zeitweise herrschte sogar große Armut. So wanderten im 19. Jahrhundert ganze Familien nach Amerika aus, in der Hoffnung aufeine bessere Zukunft. Allein 1853 verließen 13 Familien Erda in Richtung Neue Welt. Im 20. Jahrhundert suchten sich viele Männer Arbeit als Drescher in der Wetterau und im Rheingau oder in den Hüttenbetrieben des Siegerlandes. Ab 1905 fanden Mädchen und Frauen eine Verdienstmöglichkeit in der Niederlassung der Zigarrenfabrik Rinn und Cloos. Heute verdienen viele Bewohner ihr Einkommen in den Städten des UmIandes. Dennoch ist Erda mit seinen Handwerker- und Gewerbebetrieben, der Schule und dem Kindergarten‚ der Kirchengemeinde, der Funktion als Sitz der Gemeindverwaltung und einem aktiven Vereinswesen ein Iebenswerter Ort. In Kriegszeiten diente die wuchtige Wehrkirche als Fluchtort. Der romanische Turm und die frühgotischen Malereien weisen auf eine Bauzeit im 13. Jahrhundert hin. Die Kirche ist mit wertvollen Wandbildern und Schnitzereien ausgestattet.
Ein wenig Erdaer Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 771. Damals existierte hier vermutlich ein Herrenhof. Ein Grundbesitzer namens Wanither schenkte zwei Tagwerk Ackerland an das Kloster Lorsch. Durch ähnliche Schenkungen gelangten mit der Zeit große Teile der Gemarkung in den Besitz des Klosters und wurden von einem Vogt verwaltet. Ab 1294 kauften die Solmser Grafen das Gebiet auf. Die Erdaer hatten jetzt unter den Auseinandersetzungen der Grafen mit der Freien Reichsstadt Wetzlar und den nassauischen und hessischen Nachbarn um ihrTerritorium zu leiden. Der 30-jährige Krieg brachte viel Leid über die Bevölkerung, dazu kamen Hungersnöte und die Bedrohung durch die Pest. Die Schwedenschanzen‚ als Verteidigungswälle gebaut, zeugen heute noch von dieser harten Zeit. Auch der siebenjährige Krieg um 1670, die Napoleonischen Eroberungszüge und andere kriegerische Auseinandersetzungen zogen die Gegend in Mitleidenschaft. Die Lage abseits der Hauptverkehrswege und die ungünstigen landwirtschaftlichen Bedingungen behinderten einen wirtschaftlichen Aufschwung. Zeitweise herrschte sogar große Armut. So wanderten im 19. Jahrhundert ganze Familien nach Amerika aus, in der Hoffnung aufeine bessere Zukunft. Allein 1853 verließen 13 Familien Erda in Richtung Neue Welt. Im 20. Jahrhundert suchten sich viele Männer Arbeit als Drescher in der Wetterau und im Rheingau oder in den Hüttenbetrieben des Siegerlandes. Ab 1905 fanden Mädchen und Frauen eine Verdienstmöglichkeit in der Niederlassung der Zigarrenfabrik Rinn und Cloos. Heute verdienen viele Bewohner ihr Einkommen in den Städten des UmIandes. Dennoch ist Erda mit seinen Handwerker- und Gewerbebetrieben, der Schule und dem Kindergarten‚ der Kirchengemeinde, der Funktion als Sitz der Gemeindverwaltung und einem aktiven Vereinswesen ein Iebenswerter Ort. In Kriegszeiten diente die wuchtige Wehrkirche als Fluchtort. Der romanische Turm und die frühgotischen Malereien weisen auf eine Bauzeit im 13. Jahrhundert hin. Die Kirche ist mit wertvollen Wandbildern und Schnitzereien ausgestattet.
Am anderen Ende des Ortes gibt es ein weiteres Infoschild:
Bei einer Wanderung auf dem „Natur-Parcours" um Erda kann man vieles erleben, was typisch für die Region ist. Dem Wanderer eröffnen sich weite Blicke in die Landschaft, aber auch Interessantes in unmittelbarer Nähe gibt es zu entdecken: Tier- und Pflanzenarten, die an anderen Orten schon lange nicht mehr existieren. Es gehört Feingefühl dazu, möchte man den Naturhaushalt im Gleichgewicht halten. Die Verantwortung liegt bei jedem einzelnen Menschen. Er steht im Mittelpunkt. Er kann sich umsehen, die verschiedenen Bedürfnisse erkennen und versuchen die unterschiedlichsten Lebensräume zu erhalten und positiv zu gestalten. Dieser Platz bietet die Möglichkeit typische Elemente in Erfahrung bringen. Hier kann man über Hügel laufen, Steine unter den Füßen fühlen, Rinden ertasten, Tierspuren kennen lernen, im Wasser pIanschen‚ Interessantes aus Landwirtschaft und Naturschutz erfahren, den Gleichgewichtssinn durch Balancieren schulen und von der Erhöhung aus den Blick über die uns anvertraute Natur schweifen lassen. Typisch:
Bei einer Wanderung auf dem „Natur-Parcours" um Erda kann man vieles erleben, was typisch für die Region ist. Dem Wanderer eröffnen sich weite Blicke in die Landschaft, aber auch Interessantes in unmittelbarer Nähe gibt es zu entdecken: Tier- und Pflanzenarten, die an anderen Orten schon lange nicht mehr existieren. Es gehört Feingefühl dazu, möchte man den Naturhaushalt im Gleichgewicht halten. Die Verantwortung liegt bei jedem einzelnen Menschen. Er steht im Mittelpunkt. Er kann sich umsehen, die verschiedenen Bedürfnisse erkennen und versuchen die unterschiedlichsten Lebensräume zu erhalten und positiv zu gestalten. Dieser Platz bietet die Möglichkeit typische Elemente in Erfahrung bringen. Hier kann man über Hügel laufen, Steine unter den Füßen fühlen, Rinden ertasten, Tierspuren kennen lernen, im Wasser pIanschen‚ Interessantes aus Landwirtschaft und Naturschutz erfahren, den Gleichgewichtssinn durch Balancieren schulen und von der Erhöhung aus den Blick über die uns anvertraute Natur schweifen lassen. Typisch:
- ist die Mittelgebirgslage mit sanften Hügeln und lieblichen Tälern.
- sind die Böden und Gesteinsarten.
- sind die Bachläufe, die die Täler durchziehen.
- sind die nassen, feuchten und trockeneren Wiesen.
- sind die Hecken, die noch vorhandenen Streuobstbestände und Saumstreifen.
- sind die Wälder auf den Hügelkuppen mit viele Baumarten und ihre Randbereiche.
- sind die vielen Tierarten, die in den unterschiedlichen Naturräumen ihren
- Lebensraum finden.
- ist die Landwirtschaft. die über Jahrtausende die Kulturlandschaft geprägt hat.
- ist der Mensch. der mit seinem Wirken und Streben in der Hoffnung auf ein gutes Leben seine Umwelt gestaltet
Die Rückkehr ist fahrerisch etwas anspruchsvoller und führt ab Königsberg großteils über Waldwege. Bei Königsberg informiert noch ein reich bebildertes Schild:
Eisenerzbergbau
Entwicklung: Neben der Landwirtschaft hat der Bergbau über Jahrhunderte hinweg das wirtschaftliche und soziale Leben in Königsberg geprägt. Bereits in der Frühlatenezeit (etwa 350 - 250 v.Chr.) ist durch die Kelten am Dünsberg und im Umland Eisenerz abgebaut und verhüttet worden. Mit bis zu 60,85 Prozent Eisengehalt sind die „reichen Erze von Königsberg“ in den kommenden Jahrhunderten begehrt.
Grube Königsberger Gemarkung: Die in der Nähe des heutigen Campingplatzes gelegene Grube wird am 31. März 1893 durch wirtschaftliche Schwierigkeiten erstmals still gelegt. Wiedereröffnung durch Mannesmann am 1. April 1918. 1925/26 erfolgt eine Modernisierung des Bergwerkes und der Bau einer 4.200 m langen Drahtseilbahn zur Verladestation der Biebertalbahn in Bieber. Etwa 50 Bergleute arbeiten in der Grube. Die Weltwirtschaftskrise führt am 27. August 1931 zur erneuten Einstellung der Förderung. Bereits 1933 wird mit etwa 50 Bergleuten der Betrieb wieder aufgenommen. lm April 1949 kommt die Erzgewinnung wegen Erschöpfung der Lagerstätte endgültig zur
Schließung. Die Anlage wird vollständig abgebaut.
Grube Königsberg: Ein neues sehr umfangreiches Erzlager führt 1952 zum Bau einer modernen Bergwerksanlage unter dem Grubennamen „Königsberg“. Es sollen langfristig mindestens 300 Bergleute beschäftigt werden. Durch Wassereinbrüche in 1953 und 1956 gestaltet sich der Aufschluss der Lagerstätte äußerst schwierig. Die planmäßige Eisenerzförderung kann erst im Juni 1959 aufgenommen werden. Das Erz wird mit LKW zur Verladestation der Biebertalbahn in Bieber transportiert. Die höchste Belegschaftszahl wird im Dezember 1961 mit 123 Personen erreicht. Die Ungunst der Lagerstätte gegenüber den überseeischen Großtagebauen führt dazu, dass bereits am 31. [sic!] April 1963 die letzte Förderschicht verfahren wird; das bedeutet auch das Ende der Biebertalbahn. Die ehemalige Grubenanlage ist wegen ihrer geschlossenen Architektur als lndustriedenkmal eingestuft. Sie befindet
sich heute in Privatbesitz. (Auszug aus einem Aufsatz und Schwarz-Weiß-Bilder von Dr. Rainer Haus)
Geschichte: Erste urkundliche Erwähnung 1257 als Kunegisberch. Die Grafen von Königsberg sind eine Teillinie der Grafen von Solms; 1356 verkauft Philipp von Solms die Burg an den Landgrafen von Hessen. In den folgenden Jahrhunderten wechselt Königsberg mehrmals die territoriale Zugehörigkeit. Ab 1500 wird der Ort als Stadt erwähnt, ohne aber besondere Stadtrechte zu haben; dies bleibt so bis 1929. 1627 gelangt das Amt Königsberg mit seinen dazugehörigen Orten Frankenbach, Hermannstein, Naunheim, Waldgirmes, Krumbach und Königsberg an Hessen-Darmstadt. Gegen Ende das Dreißigjährigen Krieges belagern und beschießen die Schweden Königsberg. Am 2. Juni 1647 werden die Burg und die Hälfte der Häuser zerstört. Bereits 1656 ist der Wiederaufbau des "Schlosses“ (schlossartiges Bauwerk) auf dem ehemaligen Burggelände beendet. 1815 wird das Amt Königsberg aufgelöst; die Orte werden in den Kreis Gießen eingegliedert. 1866 kommt Königsberg nach dem Deutschen Krieg zu Preußen und wird dem Kreis Biedenkopf zugeschlagen. 1932 erfolgt die Zuordnung zum Kreis Wetzlar. 1977 kehrt Königsberg innerhalb der Gemeinde Biebertal im Zuge der Gebietsreform zurück in den Landkreis Gießen. Durch die starke Bevölkerungszunahme ‚in der ersten Hälfte des 19. Jhdt.‚ mit der die Ertragssteigerung der kargen Landwirtschaft nicht mithalten kann, wandern zwischen 1848 und 1860 rd. 100 Personen nach Amerika aus. Der Bergbau wird immer mehr zur wichtigsten Lebensgrundlage für die Bewohner. Ab 1907 gibt es durch die Ansiedlung einen Zigarrenfabrik eine zusätzliche Arbeitsmöglichkeit, insbesondere für Frauen. (Auszug aus einem Aufsatz von Dieter Fähler).
Landschaftsstruktur und Biotope: Die exponierte Lage des Ortsteiles auf einem Höhenkamm sowie die historisch gewachsene Bebauung rund um das „Schloss“ und die Kirche geben dem Ortsteil Königsberg seine einzigartige Ansicht. Die bewegte Topografie verleiht der Landschaft ihren ausgeprägten Mittelgebirgscharakter mit kleinräumiger bis mittlerer Raumaufteilung. Das ausgewogene Verhältnis von Acker- und Grünlandflächen, die gute Ausstattung mit Strukturen, die im Jahresverlauf die Vielfalt an Aspekten bereichern, unterstreichen das abwechslungsreiche Landschaftsbild. Bei dem Biotopkomplex 32 zwischen dem Wochenendgebiet, der Landesstraße 3474 und der Ortslage handelt es sich um ein kleinräumig verschachteltes Landschaftsmosaik. Typisch für den Komplex ist der sehr hohe Anteil an artenreichen Rainen und Säumen. Das Gebiet ist einer der höchstwertigen Biotopkomplexe in Biebertal mit regionaler Bedeutung. Der in landwirtschaftlichen Grenzertragslagen eintretenden allmählichen Verbuschung wird in einigen Bereichen durch Landschaftspflegemaßnahmen entgegen getreten. Dadurch werden ausgesprochen seltene Arten wie z.B. Fransenenzian, Deutscher Enzian (einziges bekanntes Vorkommen im Landkreis), Bergklee und Großes Zweiblatt gesichert. Der Biotopkomplex 36 mit der markanten Kuppe des „Geprächskopfes“ weist ein Mosaik aus Äckern mit teilweise artenreicher Begleitvegetation, mäßig artenreiche Bestände der typischen Glatthaferwiese sowie einige Hecken und artenreiche Raine auf. (Auszug aus dem Landschaftsplan der Gemeinde Biebertal)
Eisenerzbergbau
Entwicklung: Neben der Landwirtschaft hat der Bergbau über Jahrhunderte hinweg das wirtschaftliche und soziale Leben in Königsberg geprägt. Bereits in der Frühlatenezeit (etwa 350 - 250 v.Chr.) ist durch die Kelten am Dünsberg und im Umland Eisenerz abgebaut und verhüttet worden. Mit bis zu 60,85 Prozent Eisengehalt sind die „reichen Erze von Königsberg“ in den kommenden Jahrhunderten begehrt.
Grube Königsberger Gemarkung: Die in der Nähe des heutigen Campingplatzes gelegene Grube wird am 31. März 1893 durch wirtschaftliche Schwierigkeiten erstmals still gelegt. Wiedereröffnung durch Mannesmann am 1. April 1918. 1925/26 erfolgt eine Modernisierung des Bergwerkes und der Bau einer 4.200 m langen Drahtseilbahn zur Verladestation der Biebertalbahn in Bieber. Etwa 50 Bergleute arbeiten in der Grube. Die Weltwirtschaftskrise führt am 27. August 1931 zur erneuten Einstellung der Förderung. Bereits 1933 wird mit etwa 50 Bergleuten der Betrieb wieder aufgenommen. lm April 1949 kommt die Erzgewinnung wegen Erschöpfung der Lagerstätte endgültig zur
Schließung. Die Anlage wird vollständig abgebaut.
Grube Königsberg: Ein neues sehr umfangreiches Erzlager führt 1952 zum Bau einer modernen Bergwerksanlage unter dem Grubennamen „Königsberg“. Es sollen langfristig mindestens 300 Bergleute beschäftigt werden. Durch Wassereinbrüche in 1953 und 1956 gestaltet sich der Aufschluss der Lagerstätte äußerst schwierig. Die planmäßige Eisenerzförderung kann erst im Juni 1959 aufgenommen werden. Das Erz wird mit LKW zur Verladestation der Biebertalbahn in Bieber transportiert. Die höchste Belegschaftszahl wird im Dezember 1961 mit 123 Personen erreicht. Die Ungunst der Lagerstätte gegenüber den überseeischen Großtagebauen führt dazu, dass bereits am 31. [sic!] April 1963 die letzte Förderschicht verfahren wird; das bedeutet auch das Ende der Biebertalbahn. Die ehemalige Grubenanlage ist wegen ihrer geschlossenen Architektur als lndustriedenkmal eingestuft. Sie befindet
sich heute in Privatbesitz. (Auszug aus einem Aufsatz und Schwarz-Weiß-Bilder von Dr. Rainer Haus)
Geschichte: Erste urkundliche Erwähnung 1257 als Kunegisberch. Die Grafen von Königsberg sind eine Teillinie der Grafen von Solms; 1356 verkauft Philipp von Solms die Burg an den Landgrafen von Hessen. In den folgenden Jahrhunderten wechselt Königsberg mehrmals die territoriale Zugehörigkeit. Ab 1500 wird der Ort als Stadt erwähnt, ohne aber besondere Stadtrechte zu haben; dies bleibt so bis 1929. 1627 gelangt das Amt Königsberg mit seinen dazugehörigen Orten Frankenbach, Hermannstein, Naunheim, Waldgirmes, Krumbach und Königsberg an Hessen-Darmstadt. Gegen Ende das Dreißigjährigen Krieges belagern und beschießen die Schweden Königsberg. Am 2. Juni 1647 werden die Burg und die Hälfte der Häuser zerstört. Bereits 1656 ist der Wiederaufbau des "Schlosses“ (schlossartiges Bauwerk) auf dem ehemaligen Burggelände beendet. 1815 wird das Amt Königsberg aufgelöst; die Orte werden in den Kreis Gießen eingegliedert. 1866 kommt Königsberg nach dem Deutschen Krieg zu Preußen und wird dem Kreis Biedenkopf zugeschlagen. 1932 erfolgt die Zuordnung zum Kreis Wetzlar. 1977 kehrt Königsberg innerhalb der Gemeinde Biebertal im Zuge der Gebietsreform zurück in den Landkreis Gießen. Durch die starke Bevölkerungszunahme ‚in der ersten Hälfte des 19. Jhdt.‚ mit der die Ertragssteigerung der kargen Landwirtschaft nicht mithalten kann, wandern zwischen 1848 und 1860 rd. 100 Personen nach Amerika aus. Der Bergbau wird immer mehr zur wichtigsten Lebensgrundlage für die Bewohner. Ab 1907 gibt es durch die Ansiedlung einen Zigarrenfabrik eine zusätzliche Arbeitsmöglichkeit, insbesondere für Frauen. (Auszug aus einem Aufsatz von Dieter Fähler).
Landschaftsstruktur und Biotope: Die exponierte Lage des Ortsteiles auf einem Höhenkamm sowie die historisch gewachsene Bebauung rund um das „Schloss“ und die Kirche geben dem Ortsteil Königsberg seine einzigartige Ansicht. Die bewegte Topografie verleiht der Landschaft ihren ausgeprägten Mittelgebirgscharakter mit kleinräumiger bis mittlerer Raumaufteilung. Das ausgewogene Verhältnis von Acker- und Grünlandflächen, die gute Ausstattung mit Strukturen, die im Jahresverlauf die Vielfalt an Aspekten bereichern, unterstreichen das abwechslungsreiche Landschaftsbild. Bei dem Biotopkomplex 32 zwischen dem Wochenendgebiet, der Landesstraße 3474 und der Ortslage handelt es sich um ein kleinräumig verschachteltes Landschaftsmosaik. Typisch für den Komplex ist der sehr hohe Anteil an artenreichen Rainen und Säumen. Das Gebiet ist einer der höchstwertigen Biotopkomplexe in Biebertal mit regionaler Bedeutung. Der in landwirtschaftlichen Grenzertragslagen eintretenden allmählichen Verbuschung wird in einigen Bereichen durch Landschaftspflegemaßnahmen entgegen getreten. Dadurch werden ausgesprochen seltene Arten wie z.B. Fransenenzian, Deutscher Enzian (einziges bekanntes Vorkommen im Landkreis), Bergklee und Großes Zweiblatt gesichert. Der Biotopkomplex 36 mit der markanten Kuppe des „Geprächskopfes“ weist ein Mosaik aus Äckern mit teilweise artenreicher Begleitvegetation, mäßig artenreiche Bestände der typischen Glatthaferwiese sowie einige Hecken und artenreiche Raine auf. (Auszug aus dem Landschaftsplan der Gemeinde Biebertal)
Weiter bzw. zurück geht es über den Königsstuhl. Hier informiert ein Schild ausführlich über die hochinteressante Lokalität. Ein Auszug:
Sternschanze
Im Siebenjährigen Krieg (1756 bis 1763) -- einem Konflikt zwischen den europäischen Großmächten — wird die Sternschanze errichtet. Die Franzosen waren am 4. August 1759 bei Minden von den alliierten Truppen (Hessen, Braunschweig. Hannover und England) geschlagen worden. Sie zogen sich daraufhin bis Gießen jenseits der Lahn zurück und blieben dort bis Mitte Dezember 1759. Die Alliierten folgten ihnen und quartierten sich diesseits der Lehn von Naunheim bis Krofdorf ein. So standen sich nun ein gutes Vierteljahr die Franzosen (51.000 Mann) und die Alliierten (44.000 Mann) gegenüber. Beide Seiten befestigten ihre Stellungen. Auf alliierter Seite entstanden die Schanzen unter sorgfältiger Oberleitung von Wilhelm Graf zu Lippe-Schaumburg-Bückeburg (1724 bis 1777), dem somit auch der Bau der Schanze am Himberg zuzuordnen ist. Die Schanze besitzt die Form eines Fünfeckes mit abgesetzten Bastionen. die auch heute noch sehr gut im Gelände zu erkennen sind. Ein kleiner Vorwall, ein tiefer Graben und der hohe Hauptwali umschließen das eigentliche Lager. Der Bau von zwei weiteren südöstlich gelegenen Schanzen wurde in Angriff genommen aber nicht vollendet. Nachdem die Franzosen Mitte Dezember 1759 zum Aufbruch blasen, beginnen die Alliierten am 4. Januar 1760 mit dem Abzug ihrer Truppen. Obwohl es in jenem Vierteljahr nicht zu Kampfhandlungen gekommen ist. berichten die Kirchenbücher von Drangsal, Not und Pein der heimischen Bevölkerung.
Der informative Abschluss ist in Kinzenbach. Hier kann man am Waldesrand noch eine Rast bei der Grillhütte einlegen und sich über das Nordic Walking informieren, bevor es zurück nach Gießen geht.
Sternschanze
Im Siebenjährigen Krieg (1756 bis 1763) -- einem Konflikt zwischen den europäischen Großmächten — wird die Sternschanze errichtet. Die Franzosen waren am 4. August 1759 bei Minden von den alliierten Truppen (Hessen, Braunschweig. Hannover und England) geschlagen worden. Sie zogen sich daraufhin bis Gießen jenseits der Lahn zurück und blieben dort bis Mitte Dezember 1759. Die Alliierten folgten ihnen und quartierten sich diesseits der Lehn von Naunheim bis Krofdorf ein. So standen sich nun ein gutes Vierteljahr die Franzosen (51.000 Mann) und die Alliierten (44.000 Mann) gegenüber. Beide Seiten befestigten ihre Stellungen. Auf alliierter Seite entstanden die Schanzen unter sorgfältiger Oberleitung von Wilhelm Graf zu Lippe-Schaumburg-Bückeburg (1724 bis 1777), dem somit auch der Bau der Schanze am Himberg zuzuordnen ist. Die Schanze besitzt die Form eines Fünfeckes mit abgesetzten Bastionen. die auch heute noch sehr gut im Gelände zu erkennen sind. Ein kleiner Vorwall, ein tiefer Graben und der hohe Hauptwali umschließen das eigentliche Lager. Der Bau von zwei weiteren südöstlich gelegenen Schanzen wurde in Angriff genommen aber nicht vollendet. Nachdem die Franzosen Mitte Dezember 1759 zum Aufbruch blasen, beginnen die Alliierten am 4. Januar 1760 mit dem Abzug ihrer Truppen. Obwohl es in jenem Vierteljahr nicht zu Kampfhandlungen gekommen ist. berichten die Kirchenbücher von Drangsal, Not und Pein der heimischen Bevölkerung.
Der informative Abschluss ist in Kinzenbach. Hier kann man am Waldesrand noch eine Rast bei der Grillhütte einlegen und sich über das Nordic Walking informieren, bevor es zurück nach Gießen geht.