Tour 36: Es war einmal… Hauptroute 6
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Dieser Lokalweg Nummer 6 führte vom Schiffenberger Weg in Gießen via Pohlheim, Dorf-Güll, Muschenheim und Bellersheim bis an die südlichen Grenzen des Landkreises Gießen… und darüber hinaus. Berstadt als Endpunkt der Tour liegt bereits im Wetterau-Kreis. Zurück führt der Weg der gut 62 Kilometer langen Tour über Trais-Horloff, Hungen und Lich. Die Beschilderung ist nur mehr bruchstückhaft vorhanden. Man findet sie vor allem noch im Bereich Gießen und Pohlheim.
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Die Tour beginnt wieder auf dem Marktplatz in Gießen. Die Stadt wird über den Schiffenberger Weg verlassen, wo man 2015 bereits auf die ersten Schilder trifft.
Die Fahrt bis über Pohlheim hinaus hat eher urbanen Charakter und ist nicht sooo reizvoll.
Erst im Bereich Arnsburg wird die Sache richtig interessant und auch landschaftlich reizvoll. Ein Schild mitten im Feld informiert über ein römisches Amphitheater… von dem nichts offensichtlich Sichtbares übrig blieb. Wer sich aber ruhig hinsetzt und in sich geht, der kann noch Theaterlachen und Kampfgeschrei hören! Schildtext:
Gladiatoren am Limes — Ein Amphitheater in Arnsburg
Die Außenbereiche der Lagerdörfer römischer Limeskastelle sind bis heute kaum erforscht. In Arnsburg entdeckte man im Südosten des Dorfes einen Großbau, dessen Existenz man in einer Siedlung dieses Typs kaum erwartet hatte. In Luftbildern und bei den geomagnetischen Messungen zeichnet sich ein annähernd rundes Steinfundament mit einem Durchmesser von 31-32 m ab. Deutlich erkennt man dabei zwei gegenüberliegende Eingänge. Der Grundriss des Rundbaus entspricht eindeutig dem römischer Amphitheater. Er wurde bereits bei den Grabungen der Reichs-Limeskommission teilweise untersucht, jedoch nicht als solcher erkannt. Man legte dabei die 0,60 m breiten Fundamentmauern frei, auf denen hölzerne Tribünen ruhten. Auf dem Messbild erkennt man zudem direkt südlich der Arena die Pfostenstellungen eines großen Holzgebäudes. Amphitheater und Gladiatoren - wenige Begriffe sind bis heute für viele Menschen so mit der römischen Kulturgeschichte verbunden wie diese. In den Arenen unterhielten die professionellen Kämpfer die Zuschauer, fanden Tierhetzen und Hinrichtungen statt. Die erhaltenen Überreste solcher Großbauten wie die des Kolosseums in Rom, in Arles und Nimes oder El Djem (Tunesien), aber auch in Trier und Augst zählen zu den herausragenden Denkmälern römischer Architektur. Kleinere Amphitheater kennt man bisher nur aus wenigen Lagerdörfern von Limeskastellen. Hier traten wohl zu besonderen Anlässen Gladiatoren auf, wurden wilde Tiere präsentiert. Darüber hinaus nutze die Truppe die Arena vermutlich zu Übungszwecken für Pferd und Reiter.
Erst im Bereich Arnsburg wird die Sache richtig interessant und auch landschaftlich reizvoll. Ein Schild mitten im Feld informiert über ein römisches Amphitheater… von dem nichts offensichtlich Sichtbares übrig blieb. Wer sich aber ruhig hinsetzt und in sich geht, der kann noch Theaterlachen und Kampfgeschrei hören! Schildtext:
Gladiatoren am Limes — Ein Amphitheater in Arnsburg
Die Außenbereiche der Lagerdörfer römischer Limeskastelle sind bis heute kaum erforscht. In Arnsburg entdeckte man im Südosten des Dorfes einen Großbau, dessen Existenz man in einer Siedlung dieses Typs kaum erwartet hatte. In Luftbildern und bei den geomagnetischen Messungen zeichnet sich ein annähernd rundes Steinfundament mit einem Durchmesser von 31-32 m ab. Deutlich erkennt man dabei zwei gegenüberliegende Eingänge. Der Grundriss des Rundbaus entspricht eindeutig dem römischer Amphitheater. Er wurde bereits bei den Grabungen der Reichs-Limeskommission teilweise untersucht, jedoch nicht als solcher erkannt. Man legte dabei die 0,60 m breiten Fundamentmauern frei, auf denen hölzerne Tribünen ruhten. Auf dem Messbild erkennt man zudem direkt südlich der Arena die Pfostenstellungen eines großen Holzgebäudes. Amphitheater und Gladiatoren - wenige Begriffe sind bis heute für viele Menschen so mit der römischen Kulturgeschichte verbunden wie diese. In den Arenen unterhielten die professionellen Kämpfer die Zuschauer, fanden Tierhetzen und Hinrichtungen statt. Die erhaltenen Überreste solcher Großbauten wie die des Kolosseums in Rom, in Arles und Nimes oder El Djem (Tunesien), aber auch in Trier und Augst zählen zu den herausragenden Denkmälern römischer Architektur. Kleinere Amphitheater kennt man bisher nur aus wenigen Lagerdörfern von Limeskastellen. Hier traten wohl zu besonderen Anlässen Gladiatoren auf, wurden wilde Tiere präsentiert. Darüber hinaus nutze die Truppe die Arena vermutlich zu Übungszwecken für Pferd und Reiter.
Im Bereich Muschenheim locken gleich mehrere Wander- und Radwege zu Ausflügen in die Vergangenheit der Gegend. Ein Schild informiert über die Möglichkeiten:
In der Gemarkung der Gemeinde Muschenheim gibt es eine Reihe herausragender archäologischer und historischer Denkmäler zu entdecken. Der Kulturhistorische Wanderweg Muschenheim erschließt die bedeutendsten davon. Er ermöglicht so eine „Zeitreise" von der Steinzeit bis in die Moderne. Monumentale Denkmäler der Vorgeschichte sind das jungsteinzeitliche Megalithgrab „Heiliger Stein" sowie die bronze- und eisenzeitlichen Grabhügel im „VorderwaId". Spuren der römischen Reichsgrenze, des Limes, findet man beim Limeskastell Arnsburg und der Wachtturmstelle Wp 4/62 am „Kratzert". Ins Mittelalter führen die Burgwüstung Arnsburg im „Hainfeld" oberhalb der Berger Mühle und die im Kern romanische Kirche von Muschenheim. Die Trasse der Butzbach-Licher Eisenbahn im Wettertal stellt ein Zeugnis der modernen Industriekultur dar. Routen des Kulturhistorischen Wanderwegs Muschenheim:
ROUTE 1 (10,2 KM): Rathausplatz - Kloster Arnsburg - Burgwüstung Arnsburg - Kastell Arnsburg/Alteburg - Amphitheater - Megalithgrab Heiliger Stein - Hügelgräber - Limesturm - Evangelische Kirche - Rathausplatz
ROUTE 2 (4,1 KM): Rathausplatz - Kloster Arnsburg - Burgwüstung Arnsburg - Kastell Arnsburg/Alteburg - Amphitheater - Rathausplatz
ROUTE 3 (4,6 KM): Rathausplatz - Megalithgrab Heiliger Stein - Hügelgräber - Rathausplatz
ROUTE 4 (4,1 KM): Rathausplatz - Hügelgräber - Limesturm - Evangelische Kirche - Rathausplatz
Weitere Einstiegsmöglichkeiten haben Sie an folgenden Stellen:
In der Gemarkung der Gemeinde Muschenheim gibt es eine Reihe herausragender archäologischer und historischer Denkmäler zu entdecken. Der Kulturhistorische Wanderweg Muschenheim erschließt die bedeutendsten davon. Er ermöglicht so eine „Zeitreise" von der Steinzeit bis in die Moderne. Monumentale Denkmäler der Vorgeschichte sind das jungsteinzeitliche Megalithgrab „Heiliger Stein" sowie die bronze- und eisenzeitlichen Grabhügel im „VorderwaId". Spuren der römischen Reichsgrenze, des Limes, findet man beim Limeskastell Arnsburg und der Wachtturmstelle Wp 4/62 am „Kratzert". Ins Mittelalter führen die Burgwüstung Arnsburg im „Hainfeld" oberhalb der Berger Mühle und die im Kern romanische Kirche von Muschenheim. Die Trasse der Butzbach-Licher Eisenbahn im Wettertal stellt ein Zeugnis der modernen Industriekultur dar. Routen des Kulturhistorischen Wanderwegs Muschenheim:
ROUTE 1 (10,2 KM): Rathausplatz - Kloster Arnsburg - Burgwüstung Arnsburg - Kastell Arnsburg/Alteburg - Amphitheater - Megalithgrab Heiliger Stein - Hügelgräber - Limesturm - Evangelische Kirche - Rathausplatz
ROUTE 2 (4,1 KM): Rathausplatz - Kloster Arnsburg - Burgwüstung Arnsburg - Kastell Arnsburg/Alteburg - Amphitheater - Rathausplatz
ROUTE 3 (4,6 KM): Rathausplatz - Megalithgrab Heiliger Stein - Hügelgräber - Rathausplatz
ROUTE 4 (4,1 KM): Rathausplatz - Hügelgräber - Limesturm - Evangelische Kirche - Rathausplatz
Weitere Einstiegsmöglichkeiten haben Sie an folgenden Stellen:
- Rathausplatz
- Kloster Arnsburg
- Berger Mühle
- Heiliger Stein
- P4 Am Limestun
Nach Muschenheim durchrollt man eine weite Ebene und ein Waldstück, bevor man in Bellersheim angelangt. In der Nähe kann man sich am Sachsensee erholen. Infos dazu: Wetterauer Seenplatte.
Erneut geht es schnurgerade und flach bis Berstadt, wo man dann nach Osten und später nach Norden abbiegt.
Es folgt die Region rund um den Horloff-Fluss und die Horloff-Aue. In Utphe ist am Unteren Knappensee eine Vogelbeobachtungsstation… leider ohne Sitzgelegenheit. Vögel darf man anscheinend nur im Stehen stalken. Der Untere Knappensee ist Ergebnis des Braunkohle-Tagebaus. Ein Schild informiert:
Naturschutzgebiet „Mittlere Horloffaue“. Herzlich willkommen!
Liebe Besucherin, lieber Besucher, das Naturschutzgebiet „Mittlere Horloffaue” ist eines der wichtigsten hessischen Rast- und Brutgebiete für Vogelarten, die an das Element Wasser gebunden sind. Gleichzeitig beherbergt es zahlreiche weitere Tierarten und eine ungewöhnlich artenreiche Pflanzenwelt. Als europäisches ‘NATURA 2000-Gebiet hat die „Mittlere Horloffaue” auch internationale Bedeutung. Sie gehört zum Kern des EU-Vogelschutzgebiets „Wetterau” und trägt als Fauna—Flora-Habitat—Gebiet zum Erhalt bedeutender Arten und Lebensräume in Europa bei. Bitte beachten Sie folgende Regeln:
Die Vogelwelt: Innerhalb der Tierwelt nimmt die Vogelwelt des Gebiets eine herausragende Rolle ein. Rund 250 Arten konnten hier nachgewiesen werden. Gerade bei Arten, die in Hessen sehr selten geworden sind, trägt die Mittlere Horloffaue wesentlich zum Fortbestand bei. So sind zum Beispiel Großer Brachvogel, Bekassine, Kiebitz und Rohrweihe hier als Brutvogel vertreten. Häufiger zu beobachten ist inzwischen der Weißstorch, dessen Bestände in letzter Zeit wieder zunehmen. Ganzjährig anzutreffen sind unter anderem Grau- und Silberreiher, Schnatter- und Reiherente sowie große Scharen von Graugänsen. Zur Zeit des Vogelzugs ist die Artenvielfalt im Gebiet besonders groß. Dann kommen zahlreiche Enten und Watvögel aus Nord- und Osteuropa und Sibirien zur Nahrungssuche und Rast. Darunter sind Tafelente, Pfeif-, Krick- und Knäkente, Kampfläufer, Grün-und Rotschenkel. Zudem gesellen sich in den Wintermonaten arktische Saat- und Blässgänse zu den heimischen Graugänsen. Ein besonderes Erlebnis ist der Durchzug der Kraniche im Frühjahr und Herbst.
Entstehung und Geschichte: Günstige Klimabedingungen, der Einfluss der Horloff und eine extensive Landwirtschaft ließen in der Aue über Jahrhunderte eine große Artenvielfalt entstehen. Sie war bedroht, als in den 1970er-Jahren der Braunkohletagebau die Region erschloss und zunehmend Flächen für den Ackerbau verfüllt und entwässert wurden. Besonderem ehrenamtlichem Engagement ist es zu verdanken, dass dem Unteren Knappensee erstmals in Deutschland ein Tagebaurestloch ausschließlich für den Naturschutz gewonnen und entwickelt werden konnte. 1984 folgte die Ausweisung des Naturschutzgebiets „Mittlere Horloffaue". Seitdem wurden noch weitere Gewässer angelegt und Uferzonen gestaltet. 2008 erhielt die 184 Hektar große Fläche den Status eines europäischen NATURA 2000-Gebiets. Pflege und Bewirtschaftung richten sich nach speziell festgelegten Erhaltungszielen.
Die Pflanzenwelt: Der botanische Reichtum liegt vor allem in der Vielfalt der Grünlandtypen: Allein in den mageren Frischwiesen gedeihen auf wenigen Quadratmetern über 68 verschiedene Pflanzenarten. Zu den Besonderheiten der Nasswiesen zählen Orchideen wie das Gefleckte Knabenkraut und das Niedere Veilchen, eine vom Aussterben bedrohte Art der Stromtalwiesen. An einer natürlichen Salzquelle entstand der seltene Lebensraumtyp der Binnenland-Salzwiesen mit dem Schmalblattrigen Hornklee und weiteren Rote-Liste-Arten. Auch an den Ufern der Gewässer und im sauberen Wasser des Unteren Knappensees hat sich eine besondere Pflanzenwelt entwickelt. Die fünf Meter tief reichende Unterwasservegetation bringt im Frühjahr unzählige Blüten des Wasserhahnenfußes hervor.
Die Tierwelt: Die Stillgewässer und Feuchtbereiche im Gebiet sind wertvoller Lebensraum für Fische, Amphibien und Libellen. Einen besonderen Stellenwert haben Laubfrosch, Wechselkröte und HeIm-Azurjungfer, die als Teil des europäischen Naturerbes erhalten werden sollen. Das gilt ebenso für den Schlammpeitzger, eine Fischart‚ die nur noch an wenigen Stellen in Hessen in dicht bewachsenen Gräben vorkommt. Auch der geschützte Eremit (Juchtenkäfer) lebt im Verborgenen. Sein Reich ist der Mulm alter und höhlenreicher Kopfweiden.
Eine Tafel im Beobachtungshaus informiert über Vogelarten der Mittleren Horloffaue:
Die Grünlandauen in der Wetterau zählen zu den bedeutendsten Brut-‚ Rast— und Überwinterngsgebieten für Wasser-, Wat- und Wiesenvögel in Hessen. Die „Mittlere Horloffaue“ hat im System der Schutzgebiete einen besonderen Stellenwert.
Blaukehlchen (Luscinia svecica): Blaukehlchen leben an nassen Standorten mit einer Kombination aus schütterem Bewuchs und guter Deckung. Sie brüten bodennah und gut versteckt. Kennzeichnend ist das Prachtkleid des Männchens mit blauem Kehl- und Brustbereich. Sein Gesang imitiert oft Arten und Geräusche der Umgebung. Größe ca. 14 cm.
Blässhuhn (Fulica atra): Blässhühner gehören zur Familie der Rallen (daher eigentlich „Blässrallen"). Sie brüten gerne an flachen Gewässern mit vielen Wasserpflanzen und einem Schilfgürtel. Mit ihren langen, breiten Zehen können sie über Wasserpflanzen laufen, die sie neben Kleintieren auch fressen. Der weißen Blesse auf der Stirn verdankt der Vogel seinen Namen. Größe ca. 36-38 cm.
Grünschenkel (Tringa nebularia): Der Grünschenkel brütet in der Taiga des Nordens. Auf seinen Zügen rastet der Sehnepfenvogel auch in der Mittleren Horloffaue. Bezeichnend sind seine langen, graugrünen Beine und sein langer‚ leicht aufwärts gebogener Schnabel. Während der Suche am Flachwasser nach Würmern und Insekten läuft er häufig auf und ab und wechselt abrupt die Richtung. Größe. ca. 30-34 cm.
Kiebitz (Vanellus vanellus): Kiebitze brüten in Wiesen- und Weidelandschaften der Niederungen. Auffällig sind die lange schwarze Federhaube und der schaukelnde Balzflug, bei dem die weiße Flügelunterseite aufblinkt. Nach drastischen Bestandseinbrüchen ist die Mittlere Horloffaue eines der wichtigsten Brutgebiete dieser Art in Hessen. Größe ca. 28-31 cm.
Graureiher (Ardca cinerea): Mit einer Flügelspannweite von etwa 170 cm ist der Graureiher fast so groß wie ein Weißstorch. Im Flug erkennt ihn am eingezogenen s-förmig gebogenen Hals. Auf Nahrungssuche stakst er langbeinig durch seichtes Wasser. Oft steht er auch auf Viehweiden, wo er auf Mäuse lauert, die er blitzschnell mit seinem spitzen Schnabel erbeutet. Größe ca. 90-98 cm.
Teichralle (Gallinula chloropus): Die Teichralle, oft auch Teichhuhn genannt, ist an der roten Stirn und der gelben Schnabelspitze gut zu erkennen. Man sieht sie häufig an dicht bewachsenen Ufern des Tieflandes, wo sie ihre Nester gut versteckt. Typisch ist das Nicken des Kopfes beim Schwimmen. Größe ca. 32-35 cm.
Graugans (Anser anser): Die Graugans ist die Stammform unserer Hausgans und vor allem in Osteuropa weit verbreitet. Seit Ende der 1980er-Jahre besiedelt sie auch die Mittlere Horlolffaue. Heute ist die gesellige und stattliche Gans eine der auffälligsten Arten des Gebiets. Vor allem zur Zug-, Mauser- und Winterzeit ist sie hier in großen Scharen anzutreffen. Größe ca. 75-90 cm.
Knäkente (Anas querquedula)
Kennzeichen der Erpel ist der breite, weiße Streifen, der bogenförmiq vom Auge bis in den Nacken reicht. Knäkenten brüten an nährsstoffreichen Teichen mit vielen Wasserpflanzen, fressen aber auch Würmer, Insekten und Laich. Die Knäkente ist der einzige echte Zugvogel unter den heimischen Entenarten. Sie überwintert in Afrika, südlich der Sahara. Größe ca. 37-41 cm.
Höckerschwan (Cygnus olor): Der Höckerschwan ist der größte Schwimmvogel der Erde und gehört zu den schwersten flugfähigen Vögeln überhaupt. Der namensgebende Höcker befindet sich an der Schnabelwurzel. In der Brutzeit verteidigen die Paare ihr Territorium fauchend auch gegen Menschen. Die Schwäne der Mittleren Horloffaue erhalten im Herbst und Winter Zuzug aus anderen Teilen des Brutgebiets. Größe ca. 140-160 cm.
Schnatterente (Anas strepera): Die Schnatterente ist eine östliche Vogelart‚ die in der Mittleren Horloffaue inzwischen fast ganzjährig vorkommt und hier manchmal auch brütet. Sicheres Unterscheidungsmerkmal gegenüber der Stockente sind der kurze und hell orangegelbe Schnabel sowie das weiße Kinn und die Kehle. Größe ca. 46-56 cm.
Löffelente (Anas clypeata): Der breite, löffelartige Schnabel macht die Art unverwechselbar. Er ist eine besondere Anpassung, um damit die oberste Wasserschicht nach Nahrhaftem durchzuseihen. Dazu dreht sich die Löffelente schnell im Kreis und wirbelt Pflanzenteile und Kleintiere auf. Bei uns ist die Löffelente in erster Linie auf dem Durchzug zu sehen. Größe ca. 44-52 cm.
Pfeifente (Anas penelope): Die Pfeifente brütet in der Nadelwaldzone Eurasiens. Bei uns ist sie nur im Winter zu Gast. Der weit hörbare, markant pfeifende Ruf des Erpels hat der Art ihren Namen gegeben. Mit einer besonderen Reflektionsschicht am Auge ausgestattet, kann sie auch nachts aktiv sein. Sieernährt sich fast ausschließlich vegetarisch (Gras). Größe ca. 45-51 cm.
Bekassine (Gallinago gallinago)
Die Bekassine war ehemals Charaktervogel der nassen Grüniandbereiche in der Wetterau. Hessenweit sind nur noch wenige Restvorkommen erhalten. Gut getarnt bewegt sich die Bekassine am Boden in niedriger, deckungsreicher Vegetation. Wegen der meckernden Töne, die die Männchen beim Balzflug mit ihren Schwanzfedern erzeugen, nennt man sie auch „Himmelsziege". Größe ca. 25-27 cm.
Haubentaucher (Podiceps cristatus): Als Fischjäger bevorzugt der Haubentaucher tiefere strömungsarme Gewässer, wo er auf der Suche nach Nahrung bis zu einer Minute unter Wasser bleiben kann. Auffällig sind sein Balzverhalten und das Prachtkleid mit der typischen Federhaube. Sein schwimmendes Nest baut der Haubentaucher im Schilfgürtel. Größe ca. 46-50 cm.
Reiherente (Aythya fuligula): Die Reiherente ist eine östliche Tauchentenart, die inzwischen auch bei uns verbreitet an Seen und Flüssen als Brutvogel vorkommt. Ihr Nest baut sie im dichten Schilf. Sie frisst überwiegend Muscheln und Schnecken. Dabei taucht sie bis zu zweit Meter tief. Größe ca. 40-47 cm.
Krickente (Anas crecca): Die Krickente ist unsere kleinste Entenart. Sie lebt überwiegend in der Nadelwaldzone Eurasiens. In der Mittleren Horloffaue ist die Krickente ein seltener, nicht alljährlicher Brutvogel. Meist ist sie als Durchzügler oder Wintergast zu sehen und sucht dann gerneFlachwasser und Schlammbänke auf. Größe ca. 34-38 cm.
Stockente (Anas platyrhynchos): Die Stockente ist unsere häufigste Schwimmente und Vorfahre unserer Hausente. Sie kommt fast überall vor, wo es Gewässer gibt. Ihr Nest ist eine einfache Mulde im Gras. Stockenten sind auch in Städten verbreitet. Größe ca. 50-65 cm.
Schwarzstorch (Ciconia nigra): Während der Weißstorch die Kulturlandschaft bevorzugt, lebt der kleinere und scheue Schwarzstorch in alten, tiefen Wäldern mit Bächen und Flüssen. Eine geschickte Flugweise ermöglicht ihm das Manövrieren zwischen den Bäumen. In der Mittleren Horloffaue ist der Schwazstorch Rastvogel oder kommt als Nahrungsgast au benachbarten Wäldern. Größe ca. 95-100 cm.
Rohrammer (Emberiza schoeniclus): Die Rohrammer ist in der Mittleren Horloffaue in erster Linie ein Brutvogel der Schilfröhrichte. Ihr Nest baut sie gut versteckt am Boden. Das Männchen trägt seinen einfachen Reviergesang meist am Halm sitzend vor. Er war Anlass für die Redensart „Schimpfen wie ein Rohrspatz“. Größe ca.15-16 cm.
Silberreiher (Casmerodius albus): Der weiße Reiher mit seinen dunklen Beinen und gelbem Schnabel breitet sich in Europa kontinuierlich vom Balkan nach Nordwesten hin aus. In der Mittleren Horloffaue war der scheue Vogel zunächst Wintergast, inzwischen ist er oft ganzjährig zu sehen, bislang jedoch ohne Brut. lm Grünland sucht er nach Amphibien, Insekten und Mäusen. Größe ca. 85-102 cm.
Kranich (Grus grus): Der große Schreitvogel gilt als „Vogel des Glücks". Auf ihrem Weg zwischen den Brutgebieten im Norden und Osten Europas und den Überwinterungsquartieren im Süden ziehen die Tiere auch über Hessen hinweg und kündigen mit ihren keilförmigen Flugformationen und typischen Rufen den Wechsel der Jahreszeiten an. Kraniche können bis zu 2.000 Kilometer nonstop zurücklegen. In der Mittleren Horloffaue kann man sie mitunter bei der Rast beobachten. Größe ca. 110-120 cm.
Weißstorch (Ciconia ciconia): Der Weißstorch war ehemals Charaktervogel nasser, extensiv genutzter Grünlandniederungen und Auen. Nachdem er als Brutvogel schon ganz aus der Wetterau verschwunden war, besiedelt heute eine neue Generation aus den Nachkommen freigelassener Gehegetiere und Zuwanderern die Region. Zum Überwintern fliegen die Langstreckenzieher über Gibraltar bis ins tiefe Afrika oder bleiben immer öfter schon in Spanien. Größe ca.100-115 cm.
Waldwasserläufer (Tringa ochropus): Der Schnepfenvogel brütet in der Nadelwaldzone Eurasiens. In der Mittleren Horloffaue kann man ihn meist ab dem Spätsommer bis ins Frühjahr antreffen. Gerne hält er sich an Gräben und Tümpeln auf. Aktiv wird er in der Dämmerungszeit. Dann wippt er ständig mit dem Schwanz. Größe ca. 21-24 cm.
Naturschutzgebiet „Mittlere Horloffaue“. Herzlich willkommen!
Liebe Besucherin, lieber Besucher, das Naturschutzgebiet „Mittlere Horloffaue” ist eines der wichtigsten hessischen Rast- und Brutgebiete für Vogelarten, die an das Element Wasser gebunden sind. Gleichzeitig beherbergt es zahlreiche weitere Tierarten und eine ungewöhnlich artenreiche Pflanzenwelt. Als europäisches ‘NATURA 2000-Gebiet hat die „Mittlere Horloffaue” auch internationale Bedeutung. Sie gehört zum Kern des EU-Vogelschutzgebiets „Wetterau” und trägt als Fauna—Flora-Habitat—Gebiet zum Erhalt bedeutender Arten und Lebensräume in Europa bei. Bitte beachten Sie folgende Regeln:
- Bleiben Sie auf den befestigten Außenwegen und halten Sie auch Ihren Hund angeleint! Schon auf große Entfernung können brütende oder rastende Vögel empfindlich gestört werden. An den Beobachtungspunkten haben Sie gute Einblicke ins Gebiet.
- Lassen Sie auch Weidetiere ungestört grasen!
- Entnehmen Sie keine Tiere oder Pflanzen!
- Zuwiderhandlungen, ebenso wie Zerstörungen, Beschädigungen oder nachhaltige Störungen der Tier- und Pflanzenwelt, können geahndet werden. Danke für Ihr Verständnis.
Die Vogelwelt: Innerhalb der Tierwelt nimmt die Vogelwelt des Gebiets eine herausragende Rolle ein. Rund 250 Arten konnten hier nachgewiesen werden. Gerade bei Arten, die in Hessen sehr selten geworden sind, trägt die Mittlere Horloffaue wesentlich zum Fortbestand bei. So sind zum Beispiel Großer Brachvogel, Bekassine, Kiebitz und Rohrweihe hier als Brutvogel vertreten. Häufiger zu beobachten ist inzwischen der Weißstorch, dessen Bestände in letzter Zeit wieder zunehmen. Ganzjährig anzutreffen sind unter anderem Grau- und Silberreiher, Schnatter- und Reiherente sowie große Scharen von Graugänsen. Zur Zeit des Vogelzugs ist die Artenvielfalt im Gebiet besonders groß. Dann kommen zahlreiche Enten und Watvögel aus Nord- und Osteuropa und Sibirien zur Nahrungssuche und Rast. Darunter sind Tafelente, Pfeif-, Krick- und Knäkente, Kampfläufer, Grün-und Rotschenkel. Zudem gesellen sich in den Wintermonaten arktische Saat- und Blässgänse zu den heimischen Graugänsen. Ein besonderes Erlebnis ist der Durchzug der Kraniche im Frühjahr und Herbst.
Entstehung und Geschichte: Günstige Klimabedingungen, der Einfluss der Horloff und eine extensive Landwirtschaft ließen in der Aue über Jahrhunderte eine große Artenvielfalt entstehen. Sie war bedroht, als in den 1970er-Jahren der Braunkohletagebau die Region erschloss und zunehmend Flächen für den Ackerbau verfüllt und entwässert wurden. Besonderem ehrenamtlichem Engagement ist es zu verdanken, dass dem Unteren Knappensee erstmals in Deutschland ein Tagebaurestloch ausschließlich für den Naturschutz gewonnen und entwickelt werden konnte. 1984 folgte die Ausweisung des Naturschutzgebiets „Mittlere Horloffaue". Seitdem wurden noch weitere Gewässer angelegt und Uferzonen gestaltet. 2008 erhielt die 184 Hektar große Fläche den Status eines europäischen NATURA 2000-Gebiets. Pflege und Bewirtschaftung richten sich nach speziell festgelegten Erhaltungszielen.
Die Pflanzenwelt: Der botanische Reichtum liegt vor allem in der Vielfalt der Grünlandtypen: Allein in den mageren Frischwiesen gedeihen auf wenigen Quadratmetern über 68 verschiedene Pflanzenarten. Zu den Besonderheiten der Nasswiesen zählen Orchideen wie das Gefleckte Knabenkraut und das Niedere Veilchen, eine vom Aussterben bedrohte Art der Stromtalwiesen. An einer natürlichen Salzquelle entstand der seltene Lebensraumtyp der Binnenland-Salzwiesen mit dem Schmalblattrigen Hornklee und weiteren Rote-Liste-Arten. Auch an den Ufern der Gewässer und im sauberen Wasser des Unteren Knappensees hat sich eine besondere Pflanzenwelt entwickelt. Die fünf Meter tief reichende Unterwasservegetation bringt im Frühjahr unzählige Blüten des Wasserhahnenfußes hervor.
Die Tierwelt: Die Stillgewässer und Feuchtbereiche im Gebiet sind wertvoller Lebensraum für Fische, Amphibien und Libellen. Einen besonderen Stellenwert haben Laubfrosch, Wechselkröte und HeIm-Azurjungfer, die als Teil des europäischen Naturerbes erhalten werden sollen. Das gilt ebenso für den Schlammpeitzger, eine Fischart‚ die nur noch an wenigen Stellen in Hessen in dicht bewachsenen Gräben vorkommt. Auch der geschützte Eremit (Juchtenkäfer) lebt im Verborgenen. Sein Reich ist der Mulm alter und höhlenreicher Kopfweiden.
Eine Tafel im Beobachtungshaus informiert über Vogelarten der Mittleren Horloffaue:
Die Grünlandauen in der Wetterau zählen zu den bedeutendsten Brut-‚ Rast— und Überwinterngsgebieten für Wasser-, Wat- und Wiesenvögel in Hessen. Die „Mittlere Horloffaue“ hat im System der Schutzgebiete einen besonderen Stellenwert.
Blaukehlchen (Luscinia svecica): Blaukehlchen leben an nassen Standorten mit einer Kombination aus schütterem Bewuchs und guter Deckung. Sie brüten bodennah und gut versteckt. Kennzeichnend ist das Prachtkleid des Männchens mit blauem Kehl- und Brustbereich. Sein Gesang imitiert oft Arten und Geräusche der Umgebung. Größe ca. 14 cm.
Blässhuhn (Fulica atra): Blässhühner gehören zur Familie der Rallen (daher eigentlich „Blässrallen"). Sie brüten gerne an flachen Gewässern mit vielen Wasserpflanzen und einem Schilfgürtel. Mit ihren langen, breiten Zehen können sie über Wasserpflanzen laufen, die sie neben Kleintieren auch fressen. Der weißen Blesse auf der Stirn verdankt der Vogel seinen Namen. Größe ca. 36-38 cm.
Grünschenkel (Tringa nebularia): Der Grünschenkel brütet in der Taiga des Nordens. Auf seinen Zügen rastet der Sehnepfenvogel auch in der Mittleren Horloffaue. Bezeichnend sind seine langen, graugrünen Beine und sein langer‚ leicht aufwärts gebogener Schnabel. Während der Suche am Flachwasser nach Würmern und Insekten läuft er häufig auf und ab und wechselt abrupt die Richtung. Größe. ca. 30-34 cm.
Kiebitz (Vanellus vanellus): Kiebitze brüten in Wiesen- und Weidelandschaften der Niederungen. Auffällig sind die lange schwarze Federhaube und der schaukelnde Balzflug, bei dem die weiße Flügelunterseite aufblinkt. Nach drastischen Bestandseinbrüchen ist die Mittlere Horloffaue eines der wichtigsten Brutgebiete dieser Art in Hessen. Größe ca. 28-31 cm.
Graureiher (Ardca cinerea): Mit einer Flügelspannweite von etwa 170 cm ist der Graureiher fast so groß wie ein Weißstorch. Im Flug erkennt ihn am eingezogenen s-förmig gebogenen Hals. Auf Nahrungssuche stakst er langbeinig durch seichtes Wasser. Oft steht er auch auf Viehweiden, wo er auf Mäuse lauert, die er blitzschnell mit seinem spitzen Schnabel erbeutet. Größe ca. 90-98 cm.
Teichralle (Gallinula chloropus): Die Teichralle, oft auch Teichhuhn genannt, ist an der roten Stirn und der gelben Schnabelspitze gut zu erkennen. Man sieht sie häufig an dicht bewachsenen Ufern des Tieflandes, wo sie ihre Nester gut versteckt. Typisch ist das Nicken des Kopfes beim Schwimmen. Größe ca. 32-35 cm.
Graugans (Anser anser): Die Graugans ist die Stammform unserer Hausgans und vor allem in Osteuropa weit verbreitet. Seit Ende der 1980er-Jahre besiedelt sie auch die Mittlere Horlolffaue. Heute ist die gesellige und stattliche Gans eine der auffälligsten Arten des Gebiets. Vor allem zur Zug-, Mauser- und Winterzeit ist sie hier in großen Scharen anzutreffen. Größe ca. 75-90 cm.
Knäkente (Anas querquedula)
Kennzeichen der Erpel ist der breite, weiße Streifen, der bogenförmiq vom Auge bis in den Nacken reicht. Knäkenten brüten an nährsstoffreichen Teichen mit vielen Wasserpflanzen, fressen aber auch Würmer, Insekten und Laich. Die Knäkente ist der einzige echte Zugvogel unter den heimischen Entenarten. Sie überwintert in Afrika, südlich der Sahara. Größe ca. 37-41 cm.
Höckerschwan (Cygnus olor): Der Höckerschwan ist der größte Schwimmvogel der Erde und gehört zu den schwersten flugfähigen Vögeln überhaupt. Der namensgebende Höcker befindet sich an der Schnabelwurzel. In der Brutzeit verteidigen die Paare ihr Territorium fauchend auch gegen Menschen. Die Schwäne der Mittleren Horloffaue erhalten im Herbst und Winter Zuzug aus anderen Teilen des Brutgebiets. Größe ca. 140-160 cm.
Schnatterente (Anas strepera): Die Schnatterente ist eine östliche Vogelart‚ die in der Mittleren Horloffaue inzwischen fast ganzjährig vorkommt und hier manchmal auch brütet. Sicheres Unterscheidungsmerkmal gegenüber der Stockente sind der kurze und hell orangegelbe Schnabel sowie das weiße Kinn und die Kehle. Größe ca. 46-56 cm.
Löffelente (Anas clypeata): Der breite, löffelartige Schnabel macht die Art unverwechselbar. Er ist eine besondere Anpassung, um damit die oberste Wasserschicht nach Nahrhaftem durchzuseihen. Dazu dreht sich die Löffelente schnell im Kreis und wirbelt Pflanzenteile und Kleintiere auf. Bei uns ist die Löffelente in erster Linie auf dem Durchzug zu sehen. Größe ca. 44-52 cm.
Pfeifente (Anas penelope): Die Pfeifente brütet in der Nadelwaldzone Eurasiens. Bei uns ist sie nur im Winter zu Gast. Der weit hörbare, markant pfeifende Ruf des Erpels hat der Art ihren Namen gegeben. Mit einer besonderen Reflektionsschicht am Auge ausgestattet, kann sie auch nachts aktiv sein. Sieernährt sich fast ausschließlich vegetarisch (Gras). Größe ca. 45-51 cm.
Bekassine (Gallinago gallinago)
Die Bekassine war ehemals Charaktervogel der nassen Grüniandbereiche in der Wetterau. Hessenweit sind nur noch wenige Restvorkommen erhalten. Gut getarnt bewegt sich die Bekassine am Boden in niedriger, deckungsreicher Vegetation. Wegen der meckernden Töne, die die Männchen beim Balzflug mit ihren Schwanzfedern erzeugen, nennt man sie auch „Himmelsziege". Größe ca. 25-27 cm.
Haubentaucher (Podiceps cristatus): Als Fischjäger bevorzugt der Haubentaucher tiefere strömungsarme Gewässer, wo er auf der Suche nach Nahrung bis zu einer Minute unter Wasser bleiben kann. Auffällig sind sein Balzverhalten und das Prachtkleid mit der typischen Federhaube. Sein schwimmendes Nest baut der Haubentaucher im Schilfgürtel. Größe ca. 46-50 cm.
Reiherente (Aythya fuligula): Die Reiherente ist eine östliche Tauchentenart, die inzwischen auch bei uns verbreitet an Seen und Flüssen als Brutvogel vorkommt. Ihr Nest baut sie im dichten Schilf. Sie frisst überwiegend Muscheln und Schnecken. Dabei taucht sie bis zu zweit Meter tief. Größe ca. 40-47 cm.
Krickente (Anas crecca): Die Krickente ist unsere kleinste Entenart. Sie lebt überwiegend in der Nadelwaldzone Eurasiens. In der Mittleren Horloffaue ist die Krickente ein seltener, nicht alljährlicher Brutvogel. Meist ist sie als Durchzügler oder Wintergast zu sehen und sucht dann gerneFlachwasser und Schlammbänke auf. Größe ca. 34-38 cm.
Stockente (Anas platyrhynchos): Die Stockente ist unsere häufigste Schwimmente und Vorfahre unserer Hausente. Sie kommt fast überall vor, wo es Gewässer gibt. Ihr Nest ist eine einfache Mulde im Gras. Stockenten sind auch in Städten verbreitet. Größe ca. 50-65 cm.
Schwarzstorch (Ciconia nigra): Während der Weißstorch die Kulturlandschaft bevorzugt, lebt der kleinere und scheue Schwarzstorch in alten, tiefen Wäldern mit Bächen und Flüssen. Eine geschickte Flugweise ermöglicht ihm das Manövrieren zwischen den Bäumen. In der Mittleren Horloffaue ist der Schwazstorch Rastvogel oder kommt als Nahrungsgast au benachbarten Wäldern. Größe ca. 95-100 cm.
Rohrammer (Emberiza schoeniclus): Die Rohrammer ist in der Mittleren Horloffaue in erster Linie ein Brutvogel der Schilfröhrichte. Ihr Nest baut sie gut versteckt am Boden. Das Männchen trägt seinen einfachen Reviergesang meist am Halm sitzend vor. Er war Anlass für die Redensart „Schimpfen wie ein Rohrspatz“. Größe ca.15-16 cm.
Silberreiher (Casmerodius albus): Der weiße Reiher mit seinen dunklen Beinen und gelbem Schnabel breitet sich in Europa kontinuierlich vom Balkan nach Nordwesten hin aus. In der Mittleren Horloffaue war der scheue Vogel zunächst Wintergast, inzwischen ist er oft ganzjährig zu sehen, bislang jedoch ohne Brut. lm Grünland sucht er nach Amphibien, Insekten und Mäusen. Größe ca. 85-102 cm.
Kranich (Grus grus): Der große Schreitvogel gilt als „Vogel des Glücks". Auf ihrem Weg zwischen den Brutgebieten im Norden und Osten Europas und den Überwinterungsquartieren im Süden ziehen die Tiere auch über Hessen hinweg und kündigen mit ihren keilförmigen Flugformationen und typischen Rufen den Wechsel der Jahreszeiten an. Kraniche können bis zu 2.000 Kilometer nonstop zurücklegen. In der Mittleren Horloffaue kann man sie mitunter bei der Rast beobachten. Größe ca. 110-120 cm.
Weißstorch (Ciconia ciconia): Der Weißstorch war ehemals Charaktervogel nasser, extensiv genutzter Grünlandniederungen und Auen. Nachdem er als Brutvogel schon ganz aus der Wetterau verschwunden war, besiedelt heute eine neue Generation aus den Nachkommen freigelassener Gehegetiere und Zuwanderern die Region. Zum Überwintern fliegen die Langstreckenzieher über Gibraltar bis ins tiefe Afrika oder bleiben immer öfter schon in Spanien. Größe ca.100-115 cm.
Waldwasserläufer (Tringa ochropus): Der Schnepfenvogel brütet in der Nadelwaldzone Eurasiens. In der Mittleren Horloffaue kann man ihn meist ab dem Spätsommer bis ins Frühjahr antreffen. Gerne hält er sich an Gräben und Tümpeln auf. Aktiv wird er in der Dämmerungszeit. Dann wippt er ständig mit dem Schwanz. Größe ca. 21-24 cm.
Nun geht es via Hungen und Lich recht gerade und zügig nach Gießen zurück. Hier endet eine tolle Tour in den tiefen Süden des Gießener Landes.