Tour 55: Die Königsstuhlumrundung
Diese knapp 30 Kilometer lange Tour umrundet den Königsstuhl in einer weiten Schleife.
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Zuerst geht es schnurgerade an der Lahn entlang. In den Auen informiert ein Schild:
Projekt Lahnschlinge bei Dutenhofen
lm Rahmen einer Projektpartnerschaft zwischen der Stadt Wetzlar und der Naturlandstiftung Lahn-Dill e.V. wird der Bereich um die alte Lahnschlinge bei Dutenhofen durch eine Maßnahme zur Förderung des Naturschutzes entwickelt. Große Teile der Gesamtfläche des Projektgebietes von knapp 22 ha befinden sich im Besitz der Stadt Wetzlar und werden für das Naturschutzprojekt langfristig zur Verfügung gestellt. Die Naturlandstiftung Lahn-Dill e.V. organisiert und Kontrolliert die Nutzung und Entwicklung des Gebietes im Sinne des mit der Stadt Wetzlar gemeinsam erarbeiteten Leitbildes:
"Gefährdete hochwertige Relikte von ursprünglichen, auetypischen Strukturen und die daran gebundenen Lebensgemeinschaften werden vor Beeinträchtigung geschützt und gezielt weiterentwickelt. Aufgrund der natürlichen (Rest-) Dynamik der Flussaue entstehen Zentren hoher Biodiversität und Schutzwürdigkeit. Über ihre Funktion als Lebensraum gefährdeter Tier— und Pflanzenarten hinaus können sie als Trittsteinbiotop die Besiedlung bereits vorhandener und neu entstehender naturnaher Auenbereiche im Lahntal positiv beeinflussen."
In der Zeit von 1844 bis 1851 wurde die Lahn bis Gießen als Transportweg (Eisenerz) ausgebaut. Die in der Lahnaue zwischen Gießen und Dorlar bis dahin stark mäandrierende Lahn verlor im Zuge der Kanalisierung einen Großteil ihrer Schleifen aufgrund der Anlage sogenannter "Durchstiche". Die Uferbereiche des neuen Flussbettes wurden stellenweise mit Steinpackungen befestigt, das Flussbett selbst tief ausgebaggert. Die Feuchtgebiete der Altarme der Lahn sind als Biotope (sofern sie nicht zerstört wurden) wertvolle Rückzugsgebiete für die Pflanzen- und Tierwelt (BRANDL 1990).
Das Projektgebiet selbst beinhaltet eine im Rahmen dieser Kanalisierung abgetrennte Lahnschlinge, die noch heute in Form von Altarmfragmenten, Auwaldresten und Feuchtbereichen teilweise gut erkennbar ist.
Projekt Lahnschlinge bei Dutenhofen
lm Rahmen einer Projektpartnerschaft zwischen der Stadt Wetzlar und der Naturlandstiftung Lahn-Dill e.V. wird der Bereich um die alte Lahnschlinge bei Dutenhofen durch eine Maßnahme zur Förderung des Naturschutzes entwickelt. Große Teile der Gesamtfläche des Projektgebietes von knapp 22 ha befinden sich im Besitz der Stadt Wetzlar und werden für das Naturschutzprojekt langfristig zur Verfügung gestellt. Die Naturlandstiftung Lahn-Dill e.V. organisiert und Kontrolliert die Nutzung und Entwicklung des Gebietes im Sinne des mit der Stadt Wetzlar gemeinsam erarbeiteten Leitbildes:
"Gefährdete hochwertige Relikte von ursprünglichen, auetypischen Strukturen und die daran gebundenen Lebensgemeinschaften werden vor Beeinträchtigung geschützt und gezielt weiterentwickelt. Aufgrund der natürlichen (Rest-) Dynamik der Flussaue entstehen Zentren hoher Biodiversität und Schutzwürdigkeit. Über ihre Funktion als Lebensraum gefährdeter Tier— und Pflanzenarten hinaus können sie als Trittsteinbiotop die Besiedlung bereits vorhandener und neu entstehender naturnaher Auenbereiche im Lahntal positiv beeinflussen."
In der Zeit von 1844 bis 1851 wurde die Lahn bis Gießen als Transportweg (Eisenerz) ausgebaut. Die in der Lahnaue zwischen Gießen und Dorlar bis dahin stark mäandrierende Lahn verlor im Zuge der Kanalisierung einen Großteil ihrer Schleifen aufgrund der Anlage sogenannter "Durchstiche". Die Uferbereiche des neuen Flussbettes wurden stellenweise mit Steinpackungen befestigt, das Flussbett selbst tief ausgebaggert. Die Feuchtgebiete der Altarme der Lahn sind als Biotope (sofern sie nicht zerstört wurden) wertvolle Rückzugsgebiete für die Pflanzen- und Tierwelt (BRANDL 1990).
Das Projektgebiet selbst beinhaltet eine im Rahmen dieser Kanalisierung abgetrennte Lahnschlinge, die noch heute in Form von Altarmfragmenten, Auwaldresten und Feuchtbereichen teilweise gut erkennbar ist.
In Dorlar überquert man die Lahn und radelt bis Waldgirmes. Hier wartet eine Steigung, bevor es über die Hochebene geht.
Nun muss man ein Stück auf der L 3286 fahren. Es geht stetig bergauf bis zur Hühnerfarm March.
Nun geht es flott nach Haina hinunter, das durchradelt wird.
Nun muss man ein Stück auf der L 3286 fahren. Es geht stetig bergauf bis zur Hühnerfarm March.
Nun geht es flott nach Haina hinunter, das durchradelt wird.
Eine Nebenstraße bringt uns von hier nach Rodheim-Bieber rein bzw. umfährt man die Lokalität.
Kurz vor Gleiberg geht es über einen Wiesenweg bergauf, bevor man via Hardthof und Bismarckturm nach Gießen zurückkehrt.
Wie Gießen gegossen wurde
Die Zeiten waren früher ja auch in Gießen viel besser, oder halt schlecht, je nachdem, ob man zu den Gewinnern oder zu den Verlierern der jeweils angesagten wirtschaftlichen Verhältnisse gehörte. Und da früher der Umgangston ein rauerer war, war es beim Nahen von proaktiven Menschen mit handfesten Argumenten in den Händen für die lokalen, eher defensiv eingestellten Gegendbewohner angebracht, schnell ein paar Dinge zu packen und sich in die Burg von Gießen zurückzuziehen. Man wollte ja als Basis für den Neuanfang zumindest sein Leben retten, um so eine weiter Runde im Kampf um das Gut ausfechten zu können. Schlussendlich wurde es den Leuten im ewigen Hin und Her zwischen Burg und Dorf zu viel und man siedelte dauerhaft im Burgschatten. Voilà – Gießen! Und was die Fremden auf ihrer Durchreise noch übrig ließen – eine Kirche in Selters zum Beispiel – das rissen nun die Einheimischen nieder, um es ein paar Kilometer weiter in neuen Bauten zu integrieren.
Und Eduard Duller berichtete 1841 in seinem „Gießen und seine Umgebung“ über ähnliche Ereignisse rund um die nahe Burg Vetzberg:
[…] Sie thaten sich als »Ganerben« zusammen, und kommen als solche urkundlich schon 1245 vor; mehrere adelige Mitglieder dieser Ganerbschaft fügten ihrem Namen noch bei: »von Vetzberg«. Im Jahre 1454 waren ihrer neunzehn; diese errichteten einen Burgfrieden unter sich und ihre Vorsteher hiessen »Buwenmeister« (Baumeister); die darüber ausgefertigte Urkunde, das pactum ganerbicum von Vetzberg, ist ein interessanter Beitrag zu den deutschen Rechtsalterthümern. Unter den adeligen Familien, welche zur Vetzberger Ganerbschaft gehörten, fallen uns manche berühmte Geschlechter auf, die von Nordeck, von Buseck, von Holzhausen, die Schenk zu Schweinsberg, die von Schwalbach, die von Breidenbach, die Holzapfel. Die letztgenannten flochten 1467 das einzige romantische Blümchen in die friedliche Geschichte Vetzbergs. Die Holzapfel und ihre Genossen entführten nämlich damals eine Jungfrau vom Hofe des Grafen Johann von Nassau-Dillenburg, und flohen mit der Geraubten hieher. Kaum vernimmt der Graf die That, so schwingt er sich, von Zorn entbrannt, mit seinen Mannen zu Rosse und jagt hinter den flüchtigen Räubern her, und unterwegs ruft er alles Volk in den Dörfern auf, ihm gegen sie beizustehen. Am Fuss des Vetzberges erreicht er endlich die Verhassten und ein furchtbarer Kampf beginnt. Vergeblich ihr Muth, vergeblich ihre Tapferkeit; der zürnende Graf trägt den Sieg davon; die Holzapfel und ihre Genossen ergreifen endlich die Flucht, während manche Leiche auf dem Wahlplatz und mancher Verwundete in der Gewalt des Grafen bleibt. […]
Die Zeiten waren früher ja auch in Gießen viel besser, oder halt schlecht, je nachdem, ob man zu den Gewinnern oder zu den Verlierern der jeweils angesagten wirtschaftlichen Verhältnisse gehörte. Und da früher der Umgangston ein rauerer war, war es beim Nahen von proaktiven Menschen mit handfesten Argumenten in den Händen für die lokalen, eher defensiv eingestellten Gegendbewohner angebracht, schnell ein paar Dinge zu packen und sich in die Burg von Gießen zurückzuziehen. Man wollte ja als Basis für den Neuanfang zumindest sein Leben retten, um so eine weiter Runde im Kampf um das Gut ausfechten zu können. Schlussendlich wurde es den Leuten im ewigen Hin und Her zwischen Burg und Dorf zu viel und man siedelte dauerhaft im Burgschatten. Voilà – Gießen! Und was die Fremden auf ihrer Durchreise noch übrig ließen – eine Kirche in Selters zum Beispiel – das rissen nun die Einheimischen nieder, um es ein paar Kilometer weiter in neuen Bauten zu integrieren.
Und Eduard Duller berichtete 1841 in seinem „Gießen und seine Umgebung“ über ähnliche Ereignisse rund um die nahe Burg Vetzberg:
[…] Sie thaten sich als »Ganerben« zusammen, und kommen als solche urkundlich schon 1245 vor; mehrere adelige Mitglieder dieser Ganerbschaft fügten ihrem Namen noch bei: »von Vetzberg«. Im Jahre 1454 waren ihrer neunzehn; diese errichteten einen Burgfrieden unter sich und ihre Vorsteher hiessen »Buwenmeister« (Baumeister); die darüber ausgefertigte Urkunde, das pactum ganerbicum von Vetzberg, ist ein interessanter Beitrag zu den deutschen Rechtsalterthümern. Unter den adeligen Familien, welche zur Vetzberger Ganerbschaft gehörten, fallen uns manche berühmte Geschlechter auf, die von Nordeck, von Buseck, von Holzhausen, die Schenk zu Schweinsberg, die von Schwalbach, die von Breidenbach, die Holzapfel. Die letztgenannten flochten 1467 das einzige romantische Blümchen in die friedliche Geschichte Vetzbergs. Die Holzapfel und ihre Genossen entführten nämlich damals eine Jungfrau vom Hofe des Grafen Johann von Nassau-Dillenburg, und flohen mit der Geraubten hieher. Kaum vernimmt der Graf die That, so schwingt er sich, von Zorn entbrannt, mit seinen Mannen zu Rosse und jagt hinter den flüchtigen Räubern her, und unterwegs ruft er alles Volk in den Dörfern auf, ihm gegen sie beizustehen. Am Fuss des Vetzberges erreicht er endlich die Verhassten und ein furchtbarer Kampf beginnt. Vergeblich ihr Muth, vergeblich ihre Tapferkeit; der zürnende Graf trägt den Sieg davon; die Holzapfel und ihre Genossen ergreifen endlich die Flucht, während manche Leiche auf dem Wahlplatz und mancher Verwundete in der Gewalt des Grafen bleibt. […]
Fazit: Eine sehr empfehlenswerte Tour für Kurzentschlossene mit wenig Zeit.