Tour 17: Limes-Tour
In der Umgebung von Grüningen gibt es einige Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Diese rund 37 Kilometer lange Tour im Bereich des ehemaligen Limes führt zum Wassserhochbehälter Leihgestern, zum Kastell Holzheimer Unterwald, zum Altvaterturm, zur Wüstung Birnkheim, zum Berheimer Brunnen, zur Grüninger Warte, zum römischen Wachtturm und zu einigen weiteren kleinen Sehenswürdigkeiten... und natürlich zum Limes!
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Beim Verlassen von Gießen grüßt rechts die Kirche Mor Afrem & Mor Theodoros. Es ist eine syrisch-orthodoxe Kirche, die 2008 umgebaut wurde. Die Aramäer sind sozusagen die Enkel der Urkirche und somit schon in einem beachtlichen Alter. Ephräm der Syrer (= Mor Afrem) lebte von 306 bis 373 auf dem Gebiet der heutigen Türkei. Er ist einer der größten Theologen der syrischen Kirche.
Wenn man den Wald durchquert hat, kann man sich in einem Fitness-Parcours fit machen. Gibt es eigentlich Untersuchungen, wie frequentiert diese Vintage-Anlagen so sind?
Leihgestern wird am Rande umfahren. Am anderen Ende wartet das historische Wasserhaus als erstes größeres Ziel dieser Tour. Der Weg dorthin ist vorbildlich beschildert. Das „Historische Wasserhaus Leihgestern“ liegt recht romantisch in den lokalen Streuobstwiesen. Die Quellen, die das Haus versorgen, liegen rund 300 Meter entfernt. Der Bau selbst wurde 1907 im Stile des Historismus aus Lungenbasalt erbaut, war die erste zentrale Wasserversorgung des Ortes und sorgte für gleichmäßigen Druck in den Rohren. Er fasste 240 Kubikmeter. Mit der Wasserqualität war es nicht ganz so gut bestellt, da vor allem Oberflächenwasser eingeleitet wurde. 1972 war das Ende des Wasserhauses, heute dient der Bau als Refugium für Fledermäuse. Wer noch mehr wissen möchte: www.wasserhaus-leihgestern.de
Es geht nun ein kurzes Stück zurück und dann links weiter Richtung Neuhof, das ungemein anziehend wirkt. Als klösterliche Gründung im 13. Jahrhundert erbaut, gehört es zu den ältesten hessischen Hofgütern. Es locken alte Autos, schöne Architektur, verwunschene Gemäuer und mächtige Eichen. Wer mehr wissen möchte: Wikipedia.
Weiter geht es zum Kastell Holzheimer Unterwald. Hier sieht man die Umrisse bzw. Fundamente einer römischen Anlage, Ein Schild mit einigen Graphiken informiert bestens:
Der römische Limes
Der römische Limes ist mit rund 550 Kilometern Länge das größte archäologische Kulturdenkmal Europas. Im hessischen Teil von etwa 180 Kilometern ist sein ehemaliger Verlauf stellenweise noch sehr gut im Gelände auszumachen; so auch am hiesigen Standort: der Limeswall erreicht noch bis 2 Meter Höhe, im ehemaligen Limesgraben verläuft ein Forstweg, der die Gemarkungsgrenze zwischen Pohlheim-Holzheim und Langgöns markiert.
Das Wort „limes“ entstammt der Fachsprache der römischen Landvermesser und bedeutete ursprünglich Besitzgrenze, Weg, Schneise. In militärischen Zusammenhängen bezeichnete „limes“ eine offene Bahn oder auch eine freigeschlagene Waldschneise, die Truppenbewegungen gestattete. In dieser Bedeutung verwendete Caesar das Wort (51 v. Chr.). Auch in der Zeit der Germanenkriege unter den Kaisern Augustus und Tiberius (l2 v. bis l6 n. Chr.) wurde der Fachausdruck gebraucht und noch später während der Chattenkriege des Kaisers Domitian (83 bis 85 n. Chr.). In der Bedeutung von militärischer Überwachungseinrichtung erscheint der Begriff „limes“ erstmalig bei dem Schriftsteller Tacitus (98 n. Chr.) Der erweiterte Bedeutungsinhalt wurde schließlich auf den gesamten Militärbereich übertragen und umfasste alle Organisationsstrukturen wie Verbindungswege, Wachttürme und Truppenlager. Das römische Limessystem diente als Kontrolleinrichtung Roms gegen Germanien.
Nach Gründung der Provinz Germania Superior um 85 n. Chr. begannen die Römer zu Beginn des 2. Jahrhunderts n. Chr., ihre rechtsrheinischen Besetzungen durch den Limes zu sichern: Wegschneisen wurden in die Wälder geschlagen und diese mit hölzernen Türmen bewehrt, um eine lückenlose Überwachung zu gewährleisten. Jahrzehnte später folgte eine Palisade vor diesem Begleitweg, wurden die Holztürme durch dauerhaftere Steintürme ersetzt und schließlich Graben und Wall hinter der Palisade angelegt. Diese vier aufeinander folgenden Ausbauphasen kennzeichnen auch die nördliche Streckenführung des obergermanischen Limes.
Der Wetteraulimes
An dem nach Norden ausgreifenden Bogen des Wetteraulimes lagen zwei je 500 Mann starke Truppenverbände (Butzbach und Arnsburg), mehrere Kleinkastelle und zahlreiche Wachttürme, wie die nebenstehende Karte zeigt. Die Besatzungen schirmten die fruchtbare Wetterau gegen die Germanen ab, da alte Fernverbindungen vom Mittelrhein hier über den Limes in das freie Germanien führten. Rund anderthalb Jahrhunderte bestand das Limessystem, ehe Rom sich 260 n. Chr. gezwungen sah, seine rechtsrheinisch stehenden Verbände abzuziehen. Truppenlager unterschiedlicher Größenordnungen bildeten wesentliche Bestandteile der römischen Grenzkontrolleinrichtung. Mit 290 Quadratmetern nutzbarer Innenfläche zählt das Holzheimer Kastell zu deren kleinsten Vertretern. Mutwillige Zerwühlungen lösten von 1988 bis 1991 Rettungsgrabungen der Archäologischen Denkmalpflege Hessens aus, deren Ergebnisse die baugeschichtliche Entwicklung dieser Militärstation nachvollziehen lassen.
Das Kastell Holzheimer Unterwald
Das Kastell. Holzheimer Unterwald nahm eine Grundfläche von 18,60 x 19,40 m ein. Es war von einer Basaltsteinmauer umwehrt‚ vor der ein 2 m breiter und 1 m tiefer Spitzgraben lag. Im Westen befand sich das 2,50 m weite Haupttor‚ über dem sich ein Torturm erhob, im Osten lag ein schmaler Durchlaß von 1,20 m Breite. Beiderseits der Lagergasse standen Fachwerkbauten, die den 20 bis 30 Auxiliarsoldaten als Unterkünfte dienten. Zu Zeiten der jüngeren Bauphase wurde der östliche Durchgang vermauert und die südliche Mannschaftsbaracke um zwei Räume verkürzt. In dem von Bebauung ausgesparten Areal wurde ein Brunnen gegraben. Die runde, 2 x 2 m messende Brunnengrube bzw. der quadratische Brunnenschacht von 1,10 m Seitenlänge reichte 9,50 m unter die römische Oberfläche. Dieser Brunnen gewährleistete die Frischwasserversorgung im Kastellinnern.
Im Gegensatz zu den bislang ergrabenen Kastellen dieser Größenordnung am obergermanischen Limes hat das Kastell Holzheimer Unterwald eine rechteckige, steinerne Umfassungsmauer mit scharfen Ecken. Ihr geringer Abstand zu den beiden Wohnquartieren schließt die sonst übliche Erdrampe mit Wehrgang aus. Diese architektonische Gestaltung gibt deutliche Hinweise auf das Aussehen des Ho|zheimer Militärstützpunktes, wie sie die Rekonstruktionsvorschläge veranschaulichen sollen.
Wer mehr wissen möchte: Wikipedia
Der römische Limes
Der römische Limes ist mit rund 550 Kilometern Länge das größte archäologische Kulturdenkmal Europas. Im hessischen Teil von etwa 180 Kilometern ist sein ehemaliger Verlauf stellenweise noch sehr gut im Gelände auszumachen; so auch am hiesigen Standort: der Limeswall erreicht noch bis 2 Meter Höhe, im ehemaligen Limesgraben verläuft ein Forstweg, der die Gemarkungsgrenze zwischen Pohlheim-Holzheim und Langgöns markiert.
Das Wort „limes“ entstammt der Fachsprache der römischen Landvermesser und bedeutete ursprünglich Besitzgrenze, Weg, Schneise. In militärischen Zusammenhängen bezeichnete „limes“ eine offene Bahn oder auch eine freigeschlagene Waldschneise, die Truppenbewegungen gestattete. In dieser Bedeutung verwendete Caesar das Wort (51 v. Chr.). Auch in der Zeit der Germanenkriege unter den Kaisern Augustus und Tiberius (l2 v. bis l6 n. Chr.) wurde der Fachausdruck gebraucht und noch später während der Chattenkriege des Kaisers Domitian (83 bis 85 n. Chr.). In der Bedeutung von militärischer Überwachungseinrichtung erscheint der Begriff „limes“ erstmalig bei dem Schriftsteller Tacitus (98 n. Chr.) Der erweiterte Bedeutungsinhalt wurde schließlich auf den gesamten Militärbereich übertragen und umfasste alle Organisationsstrukturen wie Verbindungswege, Wachttürme und Truppenlager. Das römische Limessystem diente als Kontrolleinrichtung Roms gegen Germanien.
Nach Gründung der Provinz Germania Superior um 85 n. Chr. begannen die Römer zu Beginn des 2. Jahrhunderts n. Chr., ihre rechtsrheinischen Besetzungen durch den Limes zu sichern: Wegschneisen wurden in die Wälder geschlagen und diese mit hölzernen Türmen bewehrt, um eine lückenlose Überwachung zu gewährleisten. Jahrzehnte später folgte eine Palisade vor diesem Begleitweg, wurden die Holztürme durch dauerhaftere Steintürme ersetzt und schließlich Graben und Wall hinter der Palisade angelegt. Diese vier aufeinander folgenden Ausbauphasen kennzeichnen auch die nördliche Streckenführung des obergermanischen Limes.
Der Wetteraulimes
An dem nach Norden ausgreifenden Bogen des Wetteraulimes lagen zwei je 500 Mann starke Truppenverbände (Butzbach und Arnsburg), mehrere Kleinkastelle und zahlreiche Wachttürme, wie die nebenstehende Karte zeigt. Die Besatzungen schirmten die fruchtbare Wetterau gegen die Germanen ab, da alte Fernverbindungen vom Mittelrhein hier über den Limes in das freie Germanien führten. Rund anderthalb Jahrhunderte bestand das Limessystem, ehe Rom sich 260 n. Chr. gezwungen sah, seine rechtsrheinisch stehenden Verbände abzuziehen. Truppenlager unterschiedlicher Größenordnungen bildeten wesentliche Bestandteile der römischen Grenzkontrolleinrichtung. Mit 290 Quadratmetern nutzbarer Innenfläche zählt das Holzheimer Kastell zu deren kleinsten Vertretern. Mutwillige Zerwühlungen lösten von 1988 bis 1991 Rettungsgrabungen der Archäologischen Denkmalpflege Hessens aus, deren Ergebnisse die baugeschichtliche Entwicklung dieser Militärstation nachvollziehen lassen.
Das Kastell Holzheimer Unterwald
Das Kastell. Holzheimer Unterwald nahm eine Grundfläche von 18,60 x 19,40 m ein. Es war von einer Basaltsteinmauer umwehrt‚ vor der ein 2 m breiter und 1 m tiefer Spitzgraben lag. Im Westen befand sich das 2,50 m weite Haupttor‚ über dem sich ein Torturm erhob, im Osten lag ein schmaler Durchlaß von 1,20 m Breite. Beiderseits der Lagergasse standen Fachwerkbauten, die den 20 bis 30 Auxiliarsoldaten als Unterkünfte dienten. Zu Zeiten der jüngeren Bauphase wurde der östliche Durchgang vermauert und die südliche Mannschaftsbaracke um zwei Räume verkürzt. In dem von Bebauung ausgesparten Areal wurde ein Brunnen gegraben. Die runde, 2 x 2 m messende Brunnengrube bzw. der quadratische Brunnenschacht von 1,10 m Seitenlänge reichte 9,50 m unter die römische Oberfläche. Dieser Brunnen gewährleistete die Frischwasserversorgung im Kastellinnern.
Im Gegensatz zu den bislang ergrabenen Kastellen dieser Größenordnung am obergermanischen Limes hat das Kastell Holzheimer Unterwald eine rechteckige, steinerne Umfassungsmauer mit scharfen Ecken. Ihr geringer Abstand zu den beiden Wohnquartieren schließt die sonst übliche Erdrampe mit Wehrgang aus. Diese architektonische Gestaltung gibt deutliche Hinweise auf das Aussehen des Ho|zheimer Militärstützpunktes, wie sie die Rekonstruktionsvorschläge veranschaulichen sollen.
Wer mehr wissen möchte: Wikipedia
Ab nun geht es ein Stück direkt den Limes entlang. Phantastisch ist, dass auch ein ungeübtes Auge den zirka zwei Meter hohen Wall bestens erkennen kann. Man fährt auf dem zugeschütteten Graben vor dem Wall und kann sich dem erhabenen Gefühl hingeben, direkt vor den Grenzen eines ehemaligen Weltreiches, dessen andere Grenzen irgendwo in den Wüsten Afrikas und des Nahen Ostens lagen, entlangzuradeln. Eine weitere Tafel informiert bestens auf Deutsch, Englisch und Französisch über den Limes. Ja, in der Sprachauswahl existieren noch die alten europäischen Wälle von vor 1989!
Im Laufe der Zeit sind an vielen Stellen die Reste des Limes durch menschlichen und natürlichen Einfluss fast ganz verschwunden. Am besten erhalten hat sich der Wall in Waldgebieten, so auch an dieser Stelle, an der er noch eine Höhe bis zu 2 m erreicht. Früher ging man davon aus, dass die heute sichtbaren Reste ausschließlich aus der Römerzeit stammen. Einiges deutet jedoch darauf hin, dass der Limeswall im Mittelalter als Landwehr weiter verwendet und erneut aufgeschüttet wurde. So wurden Teile dieses Limesabschnittes in die sog. Solmser Landwehr einbezogen. Noch heute markiert der Verlauf die Grenze zwischen den Gemarkungen von Langgöns und Holzheim.
Im Jahr 2005 wurde am Standort zu Forschungszwecken ein Schnitt durch den Wall gelegt. Dabei zeigte sich, wie der Grabenaushub auf der zum Reichsgebiet hin orientierten Seite zum Wall aufgeschüttet worden war. Dadurch haben sich die gewachsenen Bodenschichten im Profil spiegelbildlich abgebildet. Unter der Aufschüttung hatte sich auch die alte Geländeoberfläche erhalten. Die Untersuchung dieser Schicht zeigte, dass bei der Anlage von Wall und Graben im unmittelbaren Umfeld eine intensive Siedlungstätigkeit vorhanden war.
Im Laufe der Zeit sind an vielen Stellen die Reste des Limes durch menschlichen und natürlichen Einfluss fast ganz verschwunden. Am besten erhalten hat sich der Wall in Waldgebieten, so auch an dieser Stelle, an der er noch eine Höhe bis zu 2 m erreicht. Früher ging man davon aus, dass die heute sichtbaren Reste ausschließlich aus der Römerzeit stammen. Einiges deutet jedoch darauf hin, dass der Limeswall im Mittelalter als Landwehr weiter verwendet und erneut aufgeschüttet wurde. So wurden Teile dieses Limesabschnittes in die sog. Solmser Landwehr einbezogen. Noch heute markiert der Verlauf die Grenze zwischen den Gemarkungen von Langgöns und Holzheim.
Im Jahr 2005 wurde am Standort zu Forschungszwecken ein Schnitt durch den Wall gelegt. Dabei zeigte sich, wie der Grabenaushub auf der zum Reichsgebiet hin orientierten Seite zum Wall aufgeschüttet worden war. Dadurch haben sich die gewachsenen Bodenschichten im Profil spiegelbildlich abgebildet. Unter der Aufschüttung hatte sich auch die alte Geländeoberfläche erhalten. Die Untersuchung dieser Schicht zeigte, dass bei der Anlage von Wall und Graben im unmittelbaren Umfeld eine intensive Siedlungstätigkeit vorhanden war.
Es folgt das Altvater-Denk- und Mahnmal, das an exponiertes Stelle im Wald, etwas abseits des Limes, steht. Es tituliert sich sprachlich etwas ungelenk als „Mahnmal der Vertreibung“. Die Tafel zeigt den Original-Altvaterturm. Gedenken möchten die Stein-Errichter der Vertreibung der deutschen Bevölkerung jenseits von Oder und Neiße und aus dem Sudetenland von 1944 an. Rund 15 Millionen Personen mussten damals dieses Gebiet verlassen, rund zwei Millionen starben. Die immer wieder geäußerte Bitte, dass sich solche „Verbrechen“ niemals wiederholen mögen, wird leider tagtäglich ad absurdum geführt… wobei im Wunsch wohl ein wenig das Floriani-Prinzip im Hintergrund mitschwingt.
Der Altvaterturm stand auf dem „Altvater“ (1492 m), dem höchsten Berg des Ostsudetenlandes, war das Wahrzeichen dieses Gebietes und dient nun als Symbol für alle Vertreibungsgebiete. Wer mehr wissen möchte: Wikipedia.
Der Altvaterturm stand auf dem „Altvater“ (1492 m), dem höchsten Berg des Ostsudetenlandes, war das Wahrzeichen dieses Gebietes und dient nun als Symbol für alle Vertreibungsgebiete. Wer mehr wissen möchte: Wikipedia.
Als nächstes Ziel gilt das gotische Feldkreuz, das traurig unter einer mächtigen Linde gut sichtbar links am Wegesrand steht. Es ist aus Basalt gehauen, hat keine In- oder Aufschriften und dürfte zwischen 800 und 500 Jahre alt sein. Es wird kolportiert, dass es die letzten Bewohner von Birnkheim, die das Dorf um 1450 herum verließen, als Erinnerung an ihre alte Heimat aufstellten. Einer Sage nach könnte das Steinkreuz auch ein Offiziersgrab aus dem 30jährigen Krieg kennzeichnen.
Birnkheim selbst wurde 799 das erste und 1477 da letzte Mal in einer Urkunde erwähnt. Da bestand der Ort aber nur mehr aus eine Kapelle - der Friedhof wurde aber noch bis 1567 von den Grüningern genutzt. Zwecks der Pestopfer und so.
Birnkheim selbst wurde 799 das erste und 1477 da letzte Mal in einer Urkunde erwähnt. Da bestand der Ort aber nur mehr aus eine Kapelle - der Friedhof wurde aber noch bis 1567 von den Grüningern genutzt. Zwecks der Pestopfer und so.
Ein paar hundert Meter vom Steinkreuz entfernt liegt die Wüstung Birnkheim. Heute ist eigentlich nur mehr der 1987 restaurierte Ortsbrunnen zu sehen. Schon um 4.000 vor Christus lebten hier Menschen. Man machte Bandkeramikfunde. Erkennen kann man auch noch den Kapellenberg, und wenn man ein geschultes Auge hat, die Grundrisse der Kapelle aus 1337. Ein Schild informiert
Die Wüstung Birnkheim
Birnkheim, Barninkheim oder Berlinkheim liegt an der Landstraße nach Langgöns. Auf die Lage weisen der 1978 restaurierte Brunnen, die Bornkheimer „Linde“, ein Steinkreuz und der noch gut erhaltene Kapellenberg hin. Die Kapelle war dem heiligen Nazarius geweiht. Sie wurde 1337 errichtet. Der Besttigungsbrief des Erzbischofs Heinrich von Mainz erwähnt jedoch keine näheren Umstände. Noch 1471 wird ausdrücklich von dem Dorf Birnkheim gesprochen und die Dorfgasse erwähnt. Der Friedhof von Birnkheim wird noch im Pestjahr 1567 von den Grüninger Bürgern genutzt. Herren in Birnkheim waren unter anderem die Grafen von Nürings, Wartwin von Homburg, Macharius von Linden, Löw von Steinfurt, Werner von Bellersheim, Werner von Falkenstein und das Kloster Arnsburg. Unter der Linde an der Kreisstraße steht ein gotisches Steinkreuz. Es ist ohne Inschrift und aus heimischem Basalt gehauen. Die Steinkreuzforschung datiert die meisten Steinkreuze in die Zeit zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert. Das Kreuz dürfte zur Erinnerung an den Ort beim Weggang der Einwohner errichtet worden sein. Scherbenfunde belegen, dass bereits jungsteinzeitliche Bandkeramiker (ca. 4.000 v. Chr.) an dieser Stelle siedelten.
Eine sehr interessante Homepage zu den hier beschriebenen Sehenswürdigkeiten: Grüningen. Man findet die Links dazu ganz unten auf der Seite.
Die Wüstung Birnkheim
Birnkheim, Barninkheim oder Berlinkheim liegt an der Landstraße nach Langgöns. Auf die Lage weisen der 1978 restaurierte Brunnen, die Bornkheimer „Linde“, ein Steinkreuz und der noch gut erhaltene Kapellenberg hin. Die Kapelle war dem heiligen Nazarius geweiht. Sie wurde 1337 errichtet. Der Besttigungsbrief des Erzbischofs Heinrich von Mainz erwähnt jedoch keine näheren Umstände. Noch 1471 wird ausdrücklich von dem Dorf Birnkheim gesprochen und die Dorfgasse erwähnt. Der Friedhof von Birnkheim wird noch im Pestjahr 1567 von den Grüninger Bürgern genutzt. Herren in Birnkheim waren unter anderem die Grafen von Nürings, Wartwin von Homburg, Macharius von Linden, Löw von Steinfurt, Werner von Bellersheim, Werner von Falkenstein und das Kloster Arnsburg. Unter der Linde an der Kreisstraße steht ein gotisches Steinkreuz. Es ist ohne Inschrift und aus heimischem Basalt gehauen. Die Steinkreuzforschung datiert die meisten Steinkreuze in die Zeit zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert. Das Kreuz dürfte zur Erinnerung an den Ort beim Weggang der Einwohner errichtet worden sein. Scherbenfunde belegen, dass bereits jungsteinzeitliche Bandkeramiker (ca. 4.000 v. Chr.) an dieser Stelle siedelten.
Eine sehr interessante Homepage zu den hier beschriebenen Sehenswürdigkeiten: Grüningen. Man findet die Links dazu ganz unten auf der Seite.
Weiter geht es - zum Teil über Wiesenwege - zum Bergheimer Brunnen. Auch dieser Brunnen ist das letzte Überbleibsel eines Ortes namens Bergheim. Jungsteinzeitler siedelten hier, Eisenzeitmenschen… doch um 1300 war Schluss mit Bergheim. Na ja, fast, denn die Gemarkung überlebte den Ort um fast 700 Jahre. Erst 1940 - Autobahnbau und so - wurde aufgelöst und -teilt. Beim „Bergheimer Feldrecht“ wurde jährlich am Montag nach Michaelis (29. September) am Brunnen Gericht gehalten, Feldfrevel geahndet und der Flurschütz gewählt. Und noch viel wichtiger: Hier hat der Klapperstorch die Kinder geholt und zu den Grüninger Eltern gebracht. Ein Schild informiert:
Die Wüstung Bergheim. Die Ersterwähnung findet sich in der Schenkunsgurkunde des Seckehart an das Lorscher Kloster vom 3. Mai 799 zusammen mit Grüningen und Dorf-Güll. Der noch gut erhaltene Brunnen ist das einzig noch sichtbare Zeichen Bergheims. Hier sind mehrere Siedlungsphasen von der Jungsteinzeit (5000 v.Chr.) über die Eisenzeit bis in das späte Mittelalter (1400 n.Chr.) nachgewiesen. Die letzte urkundliche Erwähnung als „Villa“ findet man im Jahr 1318. Bergheim bestand, obwohl es im Jahr 1294 bereits „wüst‘ war, als selbständige Gemarkung in seinen eigenen Grenzen bis zum Bau der Autobahn im Jahr 1940 und wurde dann unter den drei Nachbargemeinden aufgeteilt. Holzheim erhielt mit dem südlichen Teil die Hälfte, Grüningen und Dorf-Güll teilten sich die andere Hälfte. In der Ausübung des sogenannten „Bergheimer Feldrechts“ wurde jährlich am Montag nach Michaelis unter freiem Himmel am Bergheimer Brunnen Gericht gehalten, Feldfrevel geahndet und der Flurschütz gewählt.
Die Wüstung Bergheim. Die Ersterwähnung findet sich in der Schenkunsgurkunde des Seckehart an das Lorscher Kloster vom 3. Mai 799 zusammen mit Grüningen und Dorf-Güll. Der noch gut erhaltene Brunnen ist das einzig noch sichtbare Zeichen Bergheims. Hier sind mehrere Siedlungsphasen von der Jungsteinzeit (5000 v.Chr.) über die Eisenzeit bis in das späte Mittelalter (1400 n.Chr.) nachgewiesen. Die letzte urkundliche Erwähnung als „Villa“ findet man im Jahr 1318. Bergheim bestand, obwohl es im Jahr 1294 bereits „wüst‘ war, als selbständige Gemarkung in seinen eigenen Grenzen bis zum Bau der Autobahn im Jahr 1940 und wurde dann unter den drei Nachbargemeinden aufgeteilt. Holzheim erhielt mit dem südlichen Teil die Hälfte, Grüningen und Dorf-Güll teilten sich die andere Hälfte. In der Ausübung des sogenannten „Bergheimer Feldrechts“ wurde jährlich am Montag nach Michaelis unter freiem Himmel am Bergheimer Brunnen Gericht gehalten, Feldfrevel geahndet und der Flurschütz gewählt.
Evangelische Kirche Grüningen
Die ältesten Teile dieses sympathischen Kirchenbaus wurden schon vor 1200 errichtet. Das Nordportal ist romanischen Stils. Detaillierte Informationen unter Wikipedia.
Burg Grüningen
Wer etwas über die Burg wissen möchte, findet alles hier: Burg Grüningen
Der Diebsturm
Der Turm ist der letzte Überrest der alten Stadtmauer… such den Eingang in den Turm!
Die ältesten Teile dieses sympathischen Kirchenbaus wurden schon vor 1200 errichtet. Das Nordportal ist romanischen Stils. Detaillierte Informationen unter Wikipedia.
Burg Grüningen
Wer etwas über die Burg wissen möchte, findet alles hier: Burg Grüningen
Der Diebsturm
Der Turm ist der letzte Überrest der alten Stadtmauer… such den Eingang in den Turm!
Wasserwerk Grüningen
In der Nähe der Grüninger Warte liegt der Hochbehälter des alten Grüninger Wasserwerkes von 1913. Man pumpte das Wasser elektrisch in diesen Hochbehälter. Sank der Wasserspiegel im Behälter, musste die Pumpe angeworfen werden, um genug Druck in den Leitungen zu haben. Allerdings durfte man auch nicht zu viel Wasser in die Höhe pumpen. Wasserwart war also ein durchaus verantwortungsvoller Job - nur an Samstagen kam es da zu Diskrepanzen, denn dann war Waschtag - und der Wasserwart manchmal unabkömmlich in einer der drei lokalen Kneipen!
In der Nähe der Grüninger Warte liegt der Hochbehälter des alten Grüninger Wasserwerkes von 1913. Man pumpte das Wasser elektrisch in diesen Hochbehälter. Sank der Wasserspiegel im Behälter, musste die Pumpe angeworfen werden, um genug Druck in den Leitungen zu haben. Allerdings durfte man auch nicht zu viel Wasser in die Höhe pumpen. Wasserwart war also ein durchaus verantwortungsvoller Job - nur an Samstagen kam es da zu Diskrepanzen, denn dann war Waschtag - und der Wasserwart manchmal unabkömmlich in einer der drei lokalen Kneipen!
Nun endlich geht es zur Grüninger Warte. Die Grüninger Warte ist der Überrest einer alten Windmühle. Sie arbeitete (nur) von 1713 bis 1794. Die Technik war sehr reparaturanfällig. Innen kann man nach oben steigen und exakt das sehen, was man auch unten schon gut sieht. Im Turminneren informiert ein Schild sehr deutsch:
Die Grüninger Warte wurde 1713 als Windmühle von Graf Wilhelm Moritz von Solms-Greifenstein nach holländischem Muster erbaut und war bis 1794 in Betrieb. Es wird vermutet, daß sie auf dem Gelände der erstmals 1445 und im Zusammenhang mit der Solms’schen Landesgrenze 1476 erwähnten Warte steht. Im Jahre 1963 wurde die Ruine restauriert und als Aussichtsturm ausgebaut. Die Grüninger Warte steht unter Denkmalschutz und gehört nicht zur Mietsache Grillplatz. Klettern, Beschädigungen sowie zweckentfremdete Nutzung werden strafrechtlich verfolgt. Der Magistrat der Stadt Pohlheim.
Die Windenergie war nach der Wasserkraft die wichtigste Energiequelle der Vergangenheit, auf vielen Höhen des Gießener Landes standen im gesamten Mittelalter Windmühlen. Bei der Warte gibt es einen Grillplatz. Wer es genau wissen will: Warte 1 und Warte 2.
Die Grüninger Warte wurde 1713 als Windmühle von Graf Wilhelm Moritz von Solms-Greifenstein nach holländischem Muster erbaut und war bis 1794 in Betrieb. Es wird vermutet, daß sie auf dem Gelände der erstmals 1445 und im Zusammenhang mit der Solms’schen Landesgrenze 1476 erwähnten Warte steht. Im Jahre 1963 wurde die Ruine restauriert und als Aussichtsturm ausgebaut. Die Grüninger Warte steht unter Denkmalschutz und gehört nicht zur Mietsache Grillplatz. Klettern, Beschädigungen sowie zweckentfremdete Nutzung werden strafrechtlich verfolgt. Der Magistrat der Stadt Pohlheim.
Die Windenergie war nach der Wasserkraft die wichtigste Energiequelle der Vergangenheit, auf vielen Höhen des Gießener Landes standen im gesamten Mittelalter Windmühlen. Bei der Warte gibt es einen Grillplatz. Wer es genau wissen will: Warte 1 und Warte 2.
Nun geht es wieder den Limes entlang, dessen Lage anhand der gerade im Feld stehenden Strauchreihe bestens zu erkennen ist. Ein Schild informiert wieder mehrsprachig:
Meisterleistung römischer Ingenieurskunst
Die Anlage des Limes erforderte eine exakte Geländevermessung und Planung und setzte eine genaue Kenntnis des Terrains voraus. Dies zeigt sich besonders deutlich an Abschnitten wie dem zwischen Wachtposten Wp. 4/33 und Wp. 4/49. Auf einer Länge von 10,5 km verlief die Grenze in schnurgerader Linie. Der Limes folgt hier dem nördlichen Ausläufer des südlich von Butzbach gelegenen Hausbergs. Dieser Geländerücken erstreckt sich vom Griedeler Markwald bis zum Obersteinberg. Die Positionierung der Türme ermöglichte dabei einerseits eine direkte Sichtverbindung zwischen Wp. 4/33 und Wp. 4/48a, andererseits über den südlich des Kleinkastells Holzheimer Unterwald gelegenen Wp. 4/45 zu den Kastellen in Butzbach. Eine der Hauptaufgaben der Limestürme bestand in der schnellen Nachrichtenübermittlung. Mit der Überbrückung mehrerer Wachtposten konnte dies erheblich beschleunigt werden. Dennoch folgten solche Konzeptionen nicht nur praktischen Erwägungen. Als technische Meisterleistungen waren sie auch Ausdruck der Überlegenheit römischer Zivilisation gegenüber den Germanen.
Meisterleistung römischer Ingenieurskunst
Die Anlage des Limes erforderte eine exakte Geländevermessung und Planung und setzte eine genaue Kenntnis des Terrains voraus. Dies zeigt sich besonders deutlich an Abschnitten wie dem zwischen Wachtposten Wp. 4/33 und Wp. 4/49. Auf einer Länge von 10,5 km verlief die Grenze in schnurgerader Linie. Der Limes folgt hier dem nördlichen Ausläufer des südlich von Butzbach gelegenen Hausbergs. Dieser Geländerücken erstreckt sich vom Griedeler Markwald bis zum Obersteinberg. Die Positionierung der Türme ermöglichte dabei einerseits eine direkte Sichtverbindung zwischen Wp. 4/33 und Wp. 4/48a, andererseits über den südlich des Kleinkastells Holzheimer Unterwald gelegenen Wp. 4/45 zu den Kastellen in Butzbach. Eine der Hauptaufgaben der Limestürme bestand in der schnellen Nachrichtenübermittlung. Mit der Überbrückung mehrerer Wachtposten konnte dies erheblich beschleunigt werden. Dennoch folgten solche Konzeptionen nicht nur praktischen Erwägungen. Als technische Meisterleistungen waren sie auch Ausdruck der Überlegenheit römischer Zivilisation gegenüber den Germanen.
Römischer Wachtturm
Dieser Nachbau eines römischen Wachtturms aus 1967 kann bestiegen werden. Hier spähte man über den Limes ins -Chatten Barbarenland. Gleich mehrere Schilder informieren.
Ein Schild am Turm informiert
Wachtturm am Posten 49 - Streckenabschnitt 4 des Wetterauer Limes. Limes: befestigte Grenze des römischen Reiches. Baubeginn 83n. Chr. im Anschluss an den Feldzug Kaiser Domitians gegen die Chatten. Anlage von Erdschanzen, Blockhäusern und Holztürmen. Vervollkommnung und Verstärkung der Anlage vornehmlich unter den Kaisern Hadrian (117-138 n. Chr.) und Antoninus Pius (138- 161 n. Chr.), die Holztürme werden durch Steintürme ersetzt. Der Palisadenzaun wird errichtet. Abschluss des Ausbaues am Anfang des 3. Jahrhunderts. Die Grenzwehr wird durch Wall und Graben verstärkt. 260 n. Chr. dringen Alemannen nach wiederholten Durchbruchversuchen in die römische Wetterau ein. Die Römer ziehen sich nach Gallien zurück. Der Rhein wird wieder Grenze.
Zwei Schilder in der Wiese informieren
Barbarenstein und Turmrekonstruktion: Denkmalpflege mit Tradition.
Wachtposten 4/49 liegt an einem steilen Geländeabfall über den Niederungen des Flachsbaches. Von hier aus ließ sich diese Verbindung zwischen Wetter- und Lahntal gut überblicken. Neben den Fundamenten des römischen Wachtpostens wurde 1967 durch die Heimatvereinigung Schiffenberg e.V. ein Steinturm mit Wall, Graben und Palisadenzaun nach dem damaligen Kenntnisstand rekonstruiert. Nach heutigem Wissen besaß der Turm ein weiteres Stockwerk, eine andere Dachdeckung und einen weißen Verputz. Der Turm steht auf einem Grundstück, das der Gießener Psychiatriedirektor Prof. Dr. Robert Sommer 1910 vom Fürsten von Braunfels erwarb. Mit dem Ankauf sollte die drohende Zerstörung des an dieser Stelle noch hervorragend erhaltenen Wallgrabens durch landwirtschaftliche Nutzung verhindert werden. 1935 ging das Gelände als Schenkung an die Gemeinde und die Heimatvereinigung Watzenborn-Steinberg.
Im Sommer 1912 ließ Robert Sommer gemeinsam mit seiner Frau Emmy hier einen Gedenkstein errichten, den sog „Barbarenstein“. Seinen Namen verdankt der Stein der eingemeißelten Inschrift. Sie gibt Zeugnis von der Geschichtsauffassung zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die auf eine Polarisierung zwischen römischer Zivilisation und einem idealisierten Germanentum abzielte. Die 1971 gebildete Großgemeinde gab sich den Namen Pohlheim, der, auf ein ausgegangenes Dorf zurückgehend‚ an den Limes (Pohl = Pfahl = Pfahlgraben) erinnert. Der rekonstruierte Wachtturm wurde Teil des neuen Stadtwappens.
Die erste Teilung Europas: Vom Ende des 1. bis zur Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. war der Limes die Grenze zwischen dem Römischen Reich und den germanischen Stammesgebieten. Der Limes stellte keine unübewindliche militärische Sperranlage dar. Er diente in erster Linie zur Kontrolle der Ein- und Ausfuhr von Handelswaren sowie der ein- und ausreisenden Personen.
Welterbe Limes: Mit etwa 550 Kilometern Länge ist der Limes das größte Kulturdenkmal Europas und seit 2005 Teil des UNESCO-Welterbes „Grenzen des Römischen Reiches Obergermanisch-Rätischer Limes“. Durch Hessen laufen ca.180 Kilometer, im Landkreis Gießen sind es ca. 25 Kilometer,
Limesweg Langgöns – Linden – Pohlheim: Der Limesweg entstand 2005 als gemeinsames Projekt der beteiligten Gemeinden mit Unterstützung des Landkreises Gießen. Der Weg führt vorbei am Kleinkastell Holzheimer Unterwald und folgt dem Limes, der auf dieser Strecke schnurgerade verläuft, bis zu Wachtposten Wp. 4/49 beim Obersteinberg mit dem rekonstruierten Wachtturm‚ Wallgraben und Palisade und dem Barbarenstein. Im Wald hat sich der Wall sehr gut erhalten, im offenen Gelände markiert ein Heckenstreifen den Limesverlauf. Teile des Limes wurden im Mittelalter als Grenzwehr weiter verwendet. Auch heute noch bildet er hier die Grenze zwischen den Gemeinden Langgöns und Holzheim. Auf der 2,5 km langen Strecke informieren Schautafeln über neue Forschungsmethoden und -ergebnisse‚ das Kontroll- und Verteidigungssystem an der Grenze und vieles mehr.
Dieser Nachbau eines römischen Wachtturms aus 1967 kann bestiegen werden. Hier spähte man über den Limes ins -Chatten Barbarenland. Gleich mehrere Schilder informieren.
Ein Schild am Turm informiert
Wachtturm am Posten 49 - Streckenabschnitt 4 des Wetterauer Limes. Limes: befestigte Grenze des römischen Reiches. Baubeginn 83n. Chr. im Anschluss an den Feldzug Kaiser Domitians gegen die Chatten. Anlage von Erdschanzen, Blockhäusern und Holztürmen. Vervollkommnung und Verstärkung der Anlage vornehmlich unter den Kaisern Hadrian (117-138 n. Chr.) und Antoninus Pius (138- 161 n. Chr.), die Holztürme werden durch Steintürme ersetzt. Der Palisadenzaun wird errichtet. Abschluss des Ausbaues am Anfang des 3. Jahrhunderts. Die Grenzwehr wird durch Wall und Graben verstärkt. 260 n. Chr. dringen Alemannen nach wiederholten Durchbruchversuchen in die römische Wetterau ein. Die Römer ziehen sich nach Gallien zurück. Der Rhein wird wieder Grenze.
Zwei Schilder in der Wiese informieren
Barbarenstein und Turmrekonstruktion: Denkmalpflege mit Tradition.
Wachtposten 4/49 liegt an einem steilen Geländeabfall über den Niederungen des Flachsbaches. Von hier aus ließ sich diese Verbindung zwischen Wetter- und Lahntal gut überblicken. Neben den Fundamenten des römischen Wachtpostens wurde 1967 durch die Heimatvereinigung Schiffenberg e.V. ein Steinturm mit Wall, Graben und Palisadenzaun nach dem damaligen Kenntnisstand rekonstruiert. Nach heutigem Wissen besaß der Turm ein weiteres Stockwerk, eine andere Dachdeckung und einen weißen Verputz. Der Turm steht auf einem Grundstück, das der Gießener Psychiatriedirektor Prof. Dr. Robert Sommer 1910 vom Fürsten von Braunfels erwarb. Mit dem Ankauf sollte die drohende Zerstörung des an dieser Stelle noch hervorragend erhaltenen Wallgrabens durch landwirtschaftliche Nutzung verhindert werden. 1935 ging das Gelände als Schenkung an die Gemeinde und die Heimatvereinigung Watzenborn-Steinberg.
Im Sommer 1912 ließ Robert Sommer gemeinsam mit seiner Frau Emmy hier einen Gedenkstein errichten, den sog „Barbarenstein“. Seinen Namen verdankt der Stein der eingemeißelten Inschrift. Sie gibt Zeugnis von der Geschichtsauffassung zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die auf eine Polarisierung zwischen römischer Zivilisation und einem idealisierten Germanentum abzielte. Die 1971 gebildete Großgemeinde gab sich den Namen Pohlheim, der, auf ein ausgegangenes Dorf zurückgehend‚ an den Limes (Pohl = Pfahl = Pfahlgraben) erinnert. Der rekonstruierte Wachtturm wurde Teil des neuen Stadtwappens.
Die erste Teilung Europas: Vom Ende des 1. bis zur Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. war der Limes die Grenze zwischen dem Römischen Reich und den germanischen Stammesgebieten. Der Limes stellte keine unübewindliche militärische Sperranlage dar. Er diente in erster Linie zur Kontrolle der Ein- und Ausfuhr von Handelswaren sowie der ein- und ausreisenden Personen.
Welterbe Limes: Mit etwa 550 Kilometern Länge ist der Limes das größte Kulturdenkmal Europas und seit 2005 Teil des UNESCO-Welterbes „Grenzen des Römischen Reiches Obergermanisch-Rätischer Limes“. Durch Hessen laufen ca.180 Kilometer, im Landkreis Gießen sind es ca. 25 Kilometer,
Limesweg Langgöns – Linden – Pohlheim: Der Limesweg entstand 2005 als gemeinsames Projekt der beteiligten Gemeinden mit Unterstützung des Landkreises Gießen. Der Weg führt vorbei am Kleinkastell Holzheimer Unterwald und folgt dem Limes, der auf dieser Strecke schnurgerade verläuft, bis zu Wachtposten Wp. 4/49 beim Obersteinberg mit dem rekonstruierten Wachtturm‚ Wallgraben und Palisade und dem Barbarenstein. Im Wald hat sich der Wall sehr gut erhalten, im offenen Gelände markiert ein Heckenstreifen den Limesverlauf. Teile des Limes wurden im Mittelalter als Grenzwehr weiter verwendet. Auch heute noch bildet er hier die Grenze zwischen den Gemeinden Langgöns und Holzheim. Auf der 2,5 km langen Strecke informieren Schautafeln über neue Forschungsmethoden und -ergebnisse‚ das Kontroll- und Verteidigungssystem an der Grenze und vieles mehr.
Der Barbarenstein
Der Stein steht links neben dem Wachtturm und wurde 1912 von Robert Sommer aus Gießen aufgestellt. Detaillierte Informationen findet man hier: Barbarenstein 1 und Barbarenstein 2.
Der Stein steht links neben dem Wachtturm und wurde 1912 von Robert Sommer aus Gießen aufgestellt. Detaillierte Informationen findet man hier: Barbarenstein 1 und Barbarenstein 2.
Ein wenig abseits von Wachtturm und dem Barbarenstein steht die Limesschutzhütte. Der Unterstand wurde in den 1960er-Jahren erbaut, brannte 1993 vollständig nieder und wurde fünf Jahre später wieder aufgebaut.
Die Chatten-Stele verwirrt die Jugend :)
In der Nähe der Schutzhütte steht seit Sommer 2015 eine Holzstele, aus der das Wort „Chatten“ herausgefräst wurde. Doch nur Smartphone-Besitzern werden Informationen dazu geboten… denn nur sie können den angebrachten QR-Code mit ihren Geräten lesen. Die Chatten waren übrigens eine Germanenhorde und sollen die Uropas der heutigen Hessen sein.
In der Nähe der Schutzhütte steht seit Sommer 2015 eine Holzstele, aus der das Wort „Chatten“ herausgefräst wurde. Doch nur Smartphone-Besitzern werden Informationen dazu geboten… denn nur sie können den angebrachten QR-Code mit ihren Geräten lesen. Die Chatten waren übrigens eine Germanenhorde und sollen die Uropas der heutigen Hessen sein.
Und weiter geht es zum Gedenkstein Fahlheim beim Limeshof. Auch hier wird einer Siedlung gedacht, die spätestens um 1500 aufgelassen wurde. Auf dem Gedenkstein steht "Falheim 793 - 1471" und darunter ist das Wappen Pohlheims abgebildet. Unter dem Wappen steht "Pohlheim 1971“. Das Wort leitet sich vom lateinischen palus = Pfahl ab. Wohl ein klarer Hinweis auf die benachbarte Grenzanlage.
Am nahen Waldrand findet sich das Kunstobjekt Runenstein. Seit 2012 steht am Rand des Pohlheimer Waldes der sogenannte Runenstein. Der 1,90 hohe und 1,25 breite Eichenholzblock ist mit Runen und Ornamenten verziert. Mehr Infos unter "Runenstein". Ein Schild informiert:
Mit einigen Abweichungen war dieses Runen-Alphafet auch bei den Nordgermanen, Angelsachsen und Südgermanen verbreitet und war somit allen germanischen Stämmen gemeinsam. Das gemeingermanische Runen-Alphabet wurde bei den Angelsachsen im Laufe der Zeit durch weitere Zeichen erweitert und bei den Skandinaviern reduziert. Am Ende der Entwicklung wurden die sogenannten punktierte Runen zum Alphabet hinzugefügt.
Runen wurden zum einen als Schrift zur Kommunikation verwendet, darüber hinaus hatten sie bei den Germanen auch magische Bedeutung. Für unser Modell mussten wir einen zusätzlichen Buchstaben entwickeln, weil sich auch die Schrift weiter entwickelt hat. Beim Übersetzen werden sie ihn sicher entdecken.
Als zusammenhängende Schrift im heutigen Sinne wurden die Runen bei den Angelsachsen und den Südgermanen nur in geringem Umfang genutzt. Hier wurden Runen meist als Schmuckstücke verwendet, die durch dieBeschriftung mit Runen den Wert von Amuletten erhielten.
Bei den Nordgermanen in Skandinavien, wo die lateinische Schrift erst recht spät Einzug hielt, wurden die Runen als Schriftsprache dagegen sehr ausgiebig genutzt, besonders für Grabinschriften auf den sogenannten Runensteinen. Die Schrift geht dabei entweder von links nach rechts oder umgekehrt und zuweilen sogar in beide Richtungen abwechselnd. Meist wurden die Seiten der Steine unterschiedlich gestaltet. Es gab eine Schriftseite und eine Bildseite.
Das wichtigste literarische Material für den Gebrauch der Runenschrift ist der sogenannte Codex Runicus aus dem 14. Jahrhundert, der das schonische Recht enthielt. Auf Kalenderstäben oder im Handelsverkehr wurden Runen in Skandinavien noch bis in das hohe Mittelalter gebraucht. Das Besondere an den Runen ist, dass sie nur aus winklig zueinander angeordneten Strichen bestehen.
Bereits vor 3500 Jahren waren die Germanen in der Lage Steine so zu bearbeiten, dass Bilder (sogenannte Ritzungen) als Bildsprache genutzt wurden. Die Bedeutungen sind noch nicht klar, aber es ist deutlich zu sehen, dass hier Rundungen, Kreise und Schlangenlinien eingeritzt worden sind. Diese Linienführungen finden sich nicht in der Schrift wieder. Daraus schließen Wissenschaftler, dass die Schrift speziell für die Benutzung von Holz entwickelt worden ist. In Holz ist es sehr viel schwieriger Kreise und Bogen zu schneiden als sie in Stein zu hämmern.
Das bedeutet nach der Meinung der LIMES AG, dass die Schrift deutlich früher entstanden ist, und zwar, bevor sie als Schrift in Runensteinen Verwendung gefunden hat. Die bislang gefundenen Runensteine werden auf den Zeitraum von 400 n. Chr. bis 1400 n. Chr. datiert. Die ältesten Runensteine wurden im Süden von Norwegen gefunden. Von dort aus haben sie sich bis nach Schweden an die Ostküste in der Höhe von Gotland ausgebreitet. Hier werden inzwischen auch die meisten Steine gefunden.
Die Schrift war so etabliert, dass sie in der Zeitspanne ihrer West-Ost-Ausbreitung in Südskandinavien nicht wesentlich verändert wurde. Die weite Verbreitung der Schrift wurde durch einen Fund in Thüringen bestätigt. Hier hat man einen Kamm aus einem Hirschgeweih gefunden, der auf das 3. Jahrhundert datiert wird. Darauf steht KABA (KA(M)BA), übersetzt „Kamm“. Runensteine finden sich fast überall in Südschweden, Dänemark und Norwegen.
An einigen alten Gebäuden finden sich Runensteine auch in den Fundamenten und Mauern. Zum Beispiel wurde in der Rundkirche in Österlars ein Runenstein als Türsturz und in einem historischen Gebäude in der Altstadt Stockholms als Fundamentstein verwendet.
Anmerkung
Der obige Text wurde korrigiert. Grammatik und Rechtschreibung ließen zu wünschen übrig, stilistische Unebenheiten wurden jedoch beibehalten.
Mit einigen Abweichungen war dieses Runen-Alphafet auch bei den Nordgermanen, Angelsachsen und Südgermanen verbreitet und war somit allen germanischen Stämmen gemeinsam. Das gemeingermanische Runen-Alphabet wurde bei den Angelsachsen im Laufe der Zeit durch weitere Zeichen erweitert und bei den Skandinaviern reduziert. Am Ende der Entwicklung wurden die sogenannten punktierte Runen zum Alphabet hinzugefügt.
Runen wurden zum einen als Schrift zur Kommunikation verwendet, darüber hinaus hatten sie bei den Germanen auch magische Bedeutung. Für unser Modell mussten wir einen zusätzlichen Buchstaben entwickeln, weil sich auch die Schrift weiter entwickelt hat. Beim Übersetzen werden sie ihn sicher entdecken.
Als zusammenhängende Schrift im heutigen Sinne wurden die Runen bei den Angelsachsen und den Südgermanen nur in geringem Umfang genutzt. Hier wurden Runen meist als Schmuckstücke verwendet, die durch dieBeschriftung mit Runen den Wert von Amuletten erhielten.
Bei den Nordgermanen in Skandinavien, wo die lateinische Schrift erst recht spät Einzug hielt, wurden die Runen als Schriftsprache dagegen sehr ausgiebig genutzt, besonders für Grabinschriften auf den sogenannten Runensteinen. Die Schrift geht dabei entweder von links nach rechts oder umgekehrt und zuweilen sogar in beide Richtungen abwechselnd. Meist wurden die Seiten der Steine unterschiedlich gestaltet. Es gab eine Schriftseite und eine Bildseite.
Das wichtigste literarische Material für den Gebrauch der Runenschrift ist der sogenannte Codex Runicus aus dem 14. Jahrhundert, der das schonische Recht enthielt. Auf Kalenderstäben oder im Handelsverkehr wurden Runen in Skandinavien noch bis in das hohe Mittelalter gebraucht. Das Besondere an den Runen ist, dass sie nur aus winklig zueinander angeordneten Strichen bestehen.
Bereits vor 3500 Jahren waren die Germanen in der Lage Steine so zu bearbeiten, dass Bilder (sogenannte Ritzungen) als Bildsprache genutzt wurden. Die Bedeutungen sind noch nicht klar, aber es ist deutlich zu sehen, dass hier Rundungen, Kreise und Schlangenlinien eingeritzt worden sind. Diese Linienführungen finden sich nicht in der Schrift wieder. Daraus schließen Wissenschaftler, dass die Schrift speziell für die Benutzung von Holz entwickelt worden ist. In Holz ist es sehr viel schwieriger Kreise und Bogen zu schneiden als sie in Stein zu hämmern.
Das bedeutet nach der Meinung der LIMES AG, dass die Schrift deutlich früher entstanden ist, und zwar, bevor sie als Schrift in Runensteinen Verwendung gefunden hat. Die bislang gefundenen Runensteine werden auf den Zeitraum von 400 n. Chr. bis 1400 n. Chr. datiert. Die ältesten Runensteine wurden im Süden von Norwegen gefunden. Von dort aus haben sie sich bis nach Schweden an die Ostküste in der Höhe von Gotland ausgebreitet. Hier werden inzwischen auch die meisten Steine gefunden.
Die Schrift war so etabliert, dass sie in der Zeitspanne ihrer West-Ost-Ausbreitung in Südskandinavien nicht wesentlich verändert wurde. Die weite Verbreitung der Schrift wurde durch einen Fund in Thüringen bestätigt. Hier hat man einen Kamm aus einem Hirschgeweih gefunden, der auf das 3. Jahrhundert datiert wird. Darauf steht KABA (KA(M)BA), übersetzt „Kamm“. Runensteine finden sich fast überall in Südschweden, Dänemark und Norwegen.
An einigen alten Gebäuden finden sich Runensteine auch in den Fundamenten und Mauern. Zum Beispiel wurde in der Rundkirche in Österlars ein Runenstein als Türsturz und in einem historischen Gebäude in der Altstadt Stockholms als Fundamentstein verwendet.
Anmerkung
Der obige Text wurde korrigiert. Grammatik und Rechtschreibung ließen zu wünschen übrig, stilistische Unebenheiten wurden jedoch beibehalten.
Auf dem Rückweg kommt man noch am Segelflughafen vorbei. Wer Glück hat, kann über das Gelände radeln. Der obige Track umfährt die Anlage jedoch. Dafür kann man einen Blick auf einen Gedenkstein werfen, auf dem „50 Jahre / Kulturring / 1999“ steht.
Anschließend geht es retour nach Gießen. Ein rundum toller Ausflug, auf dem man viele Informationen über die Römer sammeln und über die Vergänglichkeit des Seins kontemplieren kann.