Tour 77: Der Mühlenradweg Lahnau
Der rund 31 km lange Weg führt an der Lahn entlang, bevor man rechts nach Atzbach abbiegt. Der Mühlenradweg – ein Rundweg – beginnt und endet bei der Waldmühle Atzbach, auch als „Mühlchen“ bzw. „Bepplersche Mühle“ bezeichnet. Hier folgt man dem Schwalbenbach / Schwarzbach und gelangt so zur Schwalbenmühle, wo man nun links abbiegt und sich zum Sportplatz in die Höhe arbeitet. Weiter geht es zu Haustädter Mühle und dann zum Römerforum. In den Niederungen der Lahnau ist das Hallenbad Lahnau/Waldgirmes noch ein Eckpunkt in der Landschaft. In Dorlar an der Lahn trifft man dann noch auf die Neumühle und die Amendsmühle. (Der GPX-Track führt aber nicht bis zu den Mühlen). Ein rundum zufriedenstellender kurzer Rundweg mit Reminiszenzen an die Vergangenheit.
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Die Waldmühle
Sie ist die jüngste der Lahnauer Mühlen und soll 1882 von Johann Adam Beppler gebaut worden sein. Sie besitzt als einzige Lahnauer Mühle noch das Original-Mühlrad in der Radstube mit einem Durchmesser von 5,40 Metern sowie die dazugehörenden Einrichtungen in den Kellerräumen des Gebäudes. Heute ist die Mühle ein beliebtes Ausflugslokal.
Sie ist die jüngste der Lahnauer Mühlen und soll 1882 von Johann Adam Beppler gebaut worden sein. Sie besitzt als einzige Lahnauer Mühle noch das Original-Mühlrad in der Radstube mit einem Durchmesser von 5,40 Metern sowie die dazugehörenden Einrichtungen in den Kellerräumen des Gebäudes. Heute ist die Mühle ein beliebtes Ausflugslokal.
Die Schwalbenmühle
Sie lag/liegt recht idyllisch am Waldrand am Fuße des Königstuhls. Das Anwesen gehört heute der Familie Schendel-Bohrisch. Die Anfänge der „Spetzemehl / Spatzemehl“ reichen bis vor den 30-jährigen Krieg von 1618 bis 1648 zurück. Um 1700 war ein Johann Jakob Geintz von Bischoffen der Schwalbenmühlen-Müller. Ihm folgte 1709 Johann Jost Prophet aus Nordeck. Zwei seiner Kinder starben an den Blattern, seine 30 Jahre alte Frau starb 1720 im Kindbett, der Säugling überlebte sie nur um drei Wochen. Der Müller wanderte 1724 nach Litauen aus. Der Nachfolger war ein Gottfried Rühl aus Naunheim, der schon im März 1734 verstarb. Witwe Anna Katharina heiratete den Müller Christian Bepler aus Kinzenbach. Auch dieser war erst 39 Jahre alt, als er im Frühjahr 1741 starb. Die zweifache Müllerwitwe starb 1754. Der Müller Ludwig Feth heiratete 1846 die Anna Katharina Weller, die 1849 als 31-jährige im Wochenbett verstarb. Um 1950 herum stellte der damalige Müller Hermann Feth dann den Mühlenbetrieb ein und eröffnete dort eine Gastwirtschaft samt Pension. Die letzte Hochzeit wurde 1986 in der Mühle gefeiert. 2016 ist die Mühle ein Privatwohnhaus.
Sie lag/liegt recht idyllisch am Waldrand am Fuße des Königstuhls. Das Anwesen gehört heute der Familie Schendel-Bohrisch. Die Anfänge der „Spetzemehl / Spatzemehl“ reichen bis vor den 30-jährigen Krieg von 1618 bis 1648 zurück. Um 1700 war ein Johann Jakob Geintz von Bischoffen der Schwalbenmühlen-Müller. Ihm folgte 1709 Johann Jost Prophet aus Nordeck. Zwei seiner Kinder starben an den Blattern, seine 30 Jahre alte Frau starb 1720 im Kindbett, der Säugling überlebte sie nur um drei Wochen. Der Müller wanderte 1724 nach Litauen aus. Der Nachfolger war ein Gottfried Rühl aus Naunheim, der schon im März 1734 verstarb. Witwe Anna Katharina heiratete den Müller Christian Bepler aus Kinzenbach. Auch dieser war erst 39 Jahre alt, als er im Frühjahr 1741 starb. Die zweifache Müllerwitwe starb 1754. Der Müller Ludwig Feth heiratete 1846 die Anna Katharina Weller, die 1849 als 31-jährige im Wochenbett verstarb. Um 1950 herum stellte der damalige Müller Hermann Feth dann den Mühlenbetrieb ein und eröffnete dort eine Gastwirtschaft samt Pension. Die letzte Hochzeit wurde 1986 in der Mühle gefeiert. 2016 ist die Mühle ein Privatwohnhaus.
Die Haustädter Mühle
Der Name der zwischen 1500 und 1600 erbauten Mühle stammt von dem früher dort gelegenen Ort „Husstetten“ ab. Die Mühlenbetreiber wechselten oft, denn der Beruf des Müllers war hart und gefährlich und die Lage der Mühlen am Gewässer war, vor allem in den kalten Jahreszeiten, der Gesundheit nicht förderlich. Das Abschlagen des Eises vom Mühlrad führte zu so manch tödlicher Verletzung. 1781 heiratete Ludwig Stamm von der Dorlarer Altmühle in die Familie Beppler, die zu dieser Zeit die Haustätter Mühle betrieb, ein. Die Familie betrieb die Mühle gemeinsam mit einer Gaststätte über mehrere Generationen, bevor der Mühlenbetrieb eingestellt wurde.
Der Name der zwischen 1500 und 1600 erbauten Mühle stammt von dem früher dort gelegenen Ort „Husstetten“ ab. Die Mühlenbetreiber wechselten oft, denn der Beruf des Müllers war hart und gefährlich und die Lage der Mühlen am Gewässer war, vor allem in den kalten Jahreszeiten, der Gesundheit nicht förderlich. Das Abschlagen des Eises vom Mühlrad führte zu so manch tödlicher Verletzung. 1781 heiratete Ludwig Stamm von der Dorlarer Altmühle in die Familie Beppler, die zu dieser Zeit die Haustätter Mühle betrieb, ein. Die Familie betrieb die Mühle gemeinsam mit einer Gaststätte über mehrere Generationen, bevor der Mühlenbetrieb eingestellt wurde.
Die Kloster- oder Amendsmühle
Die Dorlarer Klostermühle an der Lahn ist die älteste urkundlich belegte Mühle von Lahnau (1324). Die Familien Stamm und Beppler sind urkundlich als Pächter belegt. Die Müllerfamilien heirateten gerne untereinander. Es waren jedoch die Amends, die der Mühle ihren Namen verliehen. 2008 wurde diskutiert, das Areal in einen „touristischen Knotenpunkt“ zu verwandeln, mit Restaurant, Campingplatz und so. Angesprochen werden sollten Radler_innen und Bootsfahrer_innnen. Tja, der Plan war ein schöner! 2013 wurde ein Großteil des Gebäudekomplexes abgerissen und durch ein Mehrfamilienwohnhaus ersetzt.
Die Neumühle, Marx- oder Gräfsmühle
Sie steht als einzige Mühle auf der linken Lahnseite und wurde rund 200 Jahre lang betrieben. Nach der Modernisierung durch die Familie Gräf war sie eine der modernsten Mühlen Europas, in der bis zu 3000 Tonnen Getreide im Monat gemahlen wurden.
Untergegangene Mühlen
Die ältesten in der Region gefundenen Mahlsteine sind rund 7000 Jahre alt und waren Teil der so genannten Schiebemühlen.
Auf dem Gelände des Römischen Forums fand man 2009 in einem Brunnen Mühlsteine aus Eifeler Basalt.
Zwischen Dorlar und Garbenheim stand die ab 1320 nachgewiesene Werder Mühle, die wahrscheinlich wegen eines Hochwassers 1342, spätestens aber vor 1600, aufgegeben worden war.
Die Dorlarer Klostermühle an der Lahn ist die älteste urkundlich belegte Mühle von Lahnau (1324). Die Familien Stamm und Beppler sind urkundlich als Pächter belegt. Die Müllerfamilien heirateten gerne untereinander. Es waren jedoch die Amends, die der Mühle ihren Namen verliehen. 2008 wurde diskutiert, das Areal in einen „touristischen Knotenpunkt“ zu verwandeln, mit Restaurant, Campingplatz und so. Angesprochen werden sollten Radler_innen und Bootsfahrer_innnen. Tja, der Plan war ein schöner! 2013 wurde ein Großteil des Gebäudekomplexes abgerissen und durch ein Mehrfamilienwohnhaus ersetzt.
Die Neumühle, Marx- oder Gräfsmühle
Sie steht als einzige Mühle auf der linken Lahnseite und wurde rund 200 Jahre lang betrieben. Nach der Modernisierung durch die Familie Gräf war sie eine der modernsten Mühlen Europas, in der bis zu 3000 Tonnen Getreide im Monat gemahlen wurden.
Untergegangene Mühlen
Die ältesten in der Region gefundenen Mahlsteine sind rund 7000 Jahre alt und waren Teil der so genannten Schiebemühlen.
Auf dem Gelände des Römischen Forums fand man 2009 in einem Brunnen Mühlsteine aus Eifeler Basalt.
Zwischen Dorlar und Garbenheim stand die ab 1320 nachgewiesene Werder Mühle, die wahrscheinlich wegen eines Hochwassers 1342, spätestens aber vor 1600, aufgegeben worden war.