Tour 12: Bergerltour: Rentnerturm – Lollarer Kopf – Hangelstein
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Diese gut 45 Kilometer lange Tour führt sozusagen zweigeteilt von Gießen entlang der Wieseck bis kurz vor Trohe nach Rödgen, Oppenrod, Burkhardsfelden und Buseck. Dieser erste Teil führt relativ gemütlich via Asphaltstraßen über offenes Land und ermöglicht tolle Ausblicke auf die Gegend.
Ab Buseck beginnt der zweite, bedeutend anstrengendere Teil, der vor allem im Wald und auf Waldstraßen und Pfaden verläuft. Erster Höhepunkt ist der Rentnerturm, bevor es durch den Wald nach Daubringen geht. Man folgt kurz der Lumda, dann geht es steil bergauf zum Lollarer Kopf. Hier muss man ein kurzes Stück schieben. Als krönender Abschluss kommt dann der Hangelstein, bevor es stetig bergab zurück nach Gießen geht.
Wer die Tour in die andere Richtung fährt, hat die schwierigeren Stellen am Anfang und spart sich das Schieben.
Ab Buseck beginnt der zweite, bedeutend anstrengendere Teil, der vor allem im Wald und auf Waldstraßen und Pfaden verläuft. Erster Höhepunkt ist der Rentnerturm, bevor es durch den Wald nach Daubringen geht. Man folgt kurz der Lumda, dann geht es steil bergauf zum Lollarer Kopf. Hier muss man ein kurzes Stück schieben. Als krönender Abschluss kommt dann der Hangelstein, bevor es stetig bergab zurück nach Gießen geht.
Wer die Tour in die andere Richtung fährt, hat die schwierigeren Stellen am Anfang und spart sich das Schieben.
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Die Fahrt beginnt mit dem Schwanenteich gleich hochromantisch und führt entlang der Wieseck durch die Wieseck-Au. Als erste Sehenswürdigkeit kommt die Strupp-Mühle. Das Objekt an der Wieseck ist denkmalgeschützt. Ein Schild informiert:
Wasserkraftanlage Struppmühle // Chronik // Die zwischen 1533 und 1549 erbaute Mühle ist nach der Badenburger Mühle, die wahrscheinlich schon in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts eingerichtet wurde, die zweitälteste Mühle Wiesecks. Der Erbauer der Mühle, dem vom Landgrafen das Wasser- und Mahlrecht verliehen wurde, war Hermann Möller. Die Ur-Ur-Enkel des Erbauers, Johann und Reinhardt Reitz, verkauften 1609 das Mühlenanwesen an Johann Strupp von Gelnhausen, der von 1605 bis 1617 als Kanzler der landgräflichen Regierungskanzlei in Gießen amtierte. Noch im Jahre 1648 wohnt seine Witwe auf der Mühle. Seit dieser Zeit bürgerte sich der Name „Struppmühle” ein. Die Mühle ist bis zum heutigen Tage in Privatbesitz. // Aktuell werden von der Struppmühle zirka 6.000 Kilowattstunden jährlich erzeugt. // Die Wasserkraftanlage „Struppmühle“ wurde im September 1999 von den Stadtwerken Gießen errichtet. Die technische Auslegung oblag dem Fachbereich Energie- und Wärmetechnik der Fachhochschule Gießen-Friedberg.
Wasserkraftanlage Struppmühle // Chronik // Die zwischen 1533 und 1549 erbaute Mühle ist nach der Badenburger Mühle, die wahrscheinlich schon in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts eingerichtet wurde, die zweitälteste Mühle Wiesecks. Der Erbauer der Mühle, dem vom Landgrafen das Wasser- und Mahlrecht verliehen wurde, war Hermann Möller. Die Ur-Ur-Enkel des Erbauers, Johann und Reinhardt Reitz, verkauften 1609 das Mühlenanwesen an Johann Strupp von Gelnhausen, der von 1605 bis 1617 als Kanzler der landgräflichen Regierungskanzlei in Gießen amtierte. Noch im Jahre 1648 wohnt seine Witwe auf der Mühle. Seit dieser Zeit bürgerte sich der Name „Struppmühle” ein. Die Mühle ist bis zum heutigen Tage in Privatbesitz. // Aktuell werden von der Struppmühle zirka 6.000 Kilowattstunden jährlich erzeugt. // Die Wasserkraftanlage „Struppmühle“ wurde im September 1999 von den Stadtwerken Gießen errichtet. Die technische Auslegung oblag dem Fachbereich Energie- und Wärmetechnik der Fachhochschule Gießen-Friedberg.
Dann geht es rechts ab Richtung Rödgen. Hier kann man sich alte Bäume ansehen. Die Schillerlinde ist schon über 100 Jahre alt und so um die zwei Meter dick. Weitere 100 Jahre sollten sich aber ausgehen! Die Kastanie ist ebenfalls um die 100 und steht im Ortseingangsbereich von Rödgen. Die Alte Eiche am anderen Ortsende ist um die 800 Jahre alt, innen hohl und vom Blitz getroffen. Trotzdem sollte die dicke Dame noch 100 Jahre schaffen. Der Weg führt an der Kirche vorbei.
Freies Land, weite Blicke, dunkle Wälder, Viehherden… Zwischen Rödgen und Oppenrod rollt es sich wahrlich gut. Als Kuriosum gibt es eine Gärtnerei mit Tierfriedhof zu sehen. Ein perfekter Kreislauf der Natur, oder? Minimalistische Homepages: www.kernberg-gartenwelt.de und www.tierfriedhof-kernberg.de. In Oppenrod erfreut wieder ein Kirchlein.
Dann geht es nach Burkhardsfelden, wo eine Kirche prominent auf dem Hügel steht. Kurz nach dem Ort kann man einen Blick auf einen Teich im Basalt werfen… leider nur von der Ferne. Privat und so.
Nun geht es schon in schöne Buseck, das ja eine erkleckliche Anzahl von Sehenswürdigkeiten hat. Hier wären die ehemalige Synagoge, der jüdische Friedhof, die evangelische Kirche, der Anger mit dem Backhaus, das Thal’sche Rathaus und das Brückelchen – schön gruppiert um die Kirche. Und ein Stück weiter lockt das Schloss mit dem Schlosspark.
Beim Radeln finden sich die Mühen nicht in den Ebenen, sondern an den Hänge, Hügeln und Bergen. Und somit geht es vom gemütlichen Flachen ins anstrengendere Hohe… zum Rentnerturm. Heinrich Kimmel war da der Mann der Stunde. Und hier lohnt sich das Bekraxeln des Turmes – die Aussicht ist oben wirklich besser als am Turmfuß.
Nun folgt eine mächtige Waldetappe mit viel Einsamkeit. Radeln rund um Gießen zeichnet sich ja sowieso durch eine famose Exklusivität aus. Wer auf 50 Kilometern mehr als drei Radler_innen trifft, kann sagen, dass die Wege diesmal wirklich überlaufen waren!
Daubringen streift man nur am Rande, die Lumda wiegt einen in eine trügerische Sicherheit, bevor es nach links steil bergauf über einen Wiesenpfad geht, der in einem Waldpfad übergeht, der in seinem Schlussstück nur mehr schiebend zu bewältigend ist. Es ist aber die spektakulärste Art, um den Lollarer Kopf zu befahren.
Oben erfreuen viele Schilder mit Infos über Flora und Fauna, ein paar Basaltblöcke und viel Aussicht.
Die Abfahrt ist dann recht unspektakulär. Beim Schwimmbad in Lollar kann man entweder auf der Straße fahren… oder den Waldpfad 50 Meter dahinter benutzen. Recht spektakulär ist dann noch die Autobahnen-Überquerung. Die Rad- und Fußgängerbrücke ist die dritte Ebene! Schnell das Wildschutzgatter aufgedrückt und schon radelt man den Hangelstein hoch. Rechts erfreut prominent die Felsenkanzel, links versteckt sich verschämt die berühmtere Teufelskanzel… und ist man bei der Unions-Denkmaleiche mit den Bänken darunter, ist man an beiden Kanzeln schon vorbei.
Die Union 1873 Gießen – ein Gesellschaftsverein
Wer etwas über Gießener wie Mootz, Geisse, Reeh, Textor, Vogt, Flimm, Hengst, Bliedung, Lony, Waldschmidt, Hopfenmüller, Wallenfels, Louis Frech, Noll, Scharmann, Malkomesius… wissen will, der sollte sich an diesen Traditionsverein wenden. Hier wird dir geholfen! Der Stammtisch findet einmal im Monat (abgesehen von der Sommerpause) in den Gießener Stube statt. Die Union gehört zu den ältesten Vereinigungen in der Stadt. Das Gründungsdatum war der 18. August 1873. Neben dem Militär und dem Akademikerstand wollte sich auch das Besitzbürgertum wichtig tun. Und wo entstand die Idee? Am Stammtisch natürlich. Zu Gründungszeiten soll Gießen bei 12.000 Einwohnern rund 150 Lokale gehabt haben. Metzgermeister Louis Sack aus der Markstraße zusammen mit seinem Nachbarn Ludwig (Louis) Lony und „gleich gesinnten und trinkfesten Stammtischbrüdern“ gründeten die Union 1873 Gießen. Und da man nicht nur trinken und singen kann, so wandern die Unions-Brüder – es gibt keine Unions-Schwestern – einmal pro Jahr zur Linde am Hangelstein, die dort 1893 gepflanzt wurde. Die Mitgliederzahl ist am Schrumpfen. Liegt’s am Saufen? Oder am Singen? Oder doch an der fehlenden Weiblichkeit?
Die Union 1873 Gießen – ein Gesellschaftsverein
Wer etwas über Gießener wie Mootz, Geisse, Reeh, Textor, Vogt, Flimm, Hengst, Bliedung, Lony, Waldschmidt, Hopfenmüller, Wallenfels, Louis Frech, Noll, Scharmann, Malkomesius… wissen will, der sollte sich an diesen Traditionsverein wenden. Hier wird dir geholfen! Der Stammtisch findet einmal im Monat (abgesehen von der Sommerpause) in den Gießener Stube statt. Die Union gehört zu den ältesten Vereinigungen in der Stadt. Das Gründungsdatum war der 18. August 1873. Neben dem Militär und dem Akademikerstand wollte sich auch das Besitzbürgertum wichtig tun. Und wo entstand die Idee? Am Stammtisch natürlich. Zu Gründungszeiten soll Gießen bei 12.000 Einwohnern rund 150 Lokale gehabt haben. Metzgermeister Louis Sack aus der Markstraße zusammen mit seinem Nachbarn Ludwig (Louis) Lony und „gleich gesinnten und trinkfesten Stammtischbrüdern“ gründeten die Union 1873 Gießen. Und da man nicht nur trinken und singen kann, so wandern die Unions-Brüder – es gibt keine Unions-Schwestern – einmal pro Jahr zur Linde am Hangelstein, die dort 1893 gepflanzt wurde. Die Mitgliederzahl ist am Schrumpfen. Liegt’s am Saufen? Oder am Singen? Oder doch an der fehlenden Weiblichkeit?
Der Hangelstein selbst ist einfach zu befahren. Dicke Forststraßen führen gemächlich in die Höhe… die man nicht ganz erreicht, denn der Gipfel ist für Radfahrer leider gesperrt.
Der Hangelstein – ein Phönix aus feuriger Asche!
Hierher machte der Gießener Städter immer schon mal gerne einen Ausflug. Ganz zu Recht. Der 15 Millionen Jahre alte Hügel ist ja auch keine sechs Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, leicht zu besteigen und bietet das eine oder andere Highlight. Der Hangelstein ist ein 200 bis 305 Meter hoher Berg, der zum Vorderen Vogelsberg gehört. Er ist vulkanischer Herkunft und besteht daher größtenteils aus Basalt. Man muss auf den Berg, man will ja dem berühmten Frankfurter Forscher und Arzt Johann Christian Senckenberg und dem Gießener Gelehrten Johann Jakob Dillenius (1684 bis 1747) nicht nachstehen, oder? Auf der Kuppe des Berges ist ein 107 Hektar großes Naturschutzgebiet, die Kernzone sollte man – wie schon gesagt - nicht mit dem Rad befahren. Was hat der Berg neben Natur noch zu bieten? Jungsteinzeitliche und bronzezeitliche Funde, die Reste einer keltischen Ringwallanlage, eine spezielle Linde und einen Steinbruch. Und Wichtel! Jawohl. Sie wohnen hier, und halfen nächtens den arbeitsgeplagten Bauern bei ihrem Tun. Die Agrarier bedankten sich mit einer Schale Milch vor der Haustür. Seit die industrielle Revolution in Form von Traktoren das Bauerndasein erträglicher gemacht hat, sind aber keine Wichtelsichtungen mehr verzeichnet worden. Wer heute Stärkung sucht, der wird im „Waldfrieden“ gut bedient.
Der Hangelstein – ein Phönix aus feuriger Asche!
Hierher machte der Gießener Städter immer schon mal gerne einen Ausflug. Ganz zu Recht. Der 15 Millionen Jahre alte Hügel ist ja auch keine sechs Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, leicht zu besteigen und bietet das eine oder andere Highlight. Der Hangelstein ist ein 200 bis 305 Meter hoher Berg, der zum Vorderen Vogelsberg gehört. Er ist vulkanischer Herkunft und besteht daher größtenteils aus Basalt. Man muss auf den Berg, man will ja dem berühmten Frankfurter Forscher und Arzt Johann Christian Senckenberg und dem Gießener Gelehrten Johann Jakob Dillenius (1684 bis 1747) nicht nachstehen, oder? Auf der Kuppe des Berges ist ein 107 Hektar großes Naturschutzgebiet, die Kernzone sollte man – wie schon gesagt - nicht mit dem Rad befahren. Was hat der Berg neben Natur noch zu bieten? Jungsteinzeitliche und bronzezeitliche Funde, die Reste einer keltischen Ringwallanlage, eine spezielle Linde und einen Steinbruch. Und Wichtel! Jawohl. Sie wohnen hier, und halfen nächtens den arbeitsgeplagten Bauern bei ihrem Tun. Die Agrarier bedankten sich mit einer Schale Milch vor der Haustür. Seit die industrielle Revolution in Form von Traktoren das Bauerndasein erträglicher gemacht hat, sind aber keine Wichtelsichtungen mehr verzeichnet worden. Wer heute Stärkung sucht, der wird im „Waldfrieden“ gut bedient.
Nun geht es stetig bergab zur Wieseck und nach Gießen zurück, wo die Bergerltour ihr Ende findet.