Tour 19: Durchs Hüttenberger Land zum Steinbruchsee in Oberkleen
Diese rund 45 Kilometer lange Runde führt via Frankfurter Straße nach Kleinlinden, Großen-Linden und Hüttenbach bis zum Kleebach, dem entlanggeradelt wird. Ziel ist der phantastische Steinbruchsee in Oberkleen, der umrundet wird. Retour geht es über Vollnkirchen, Volpertshausen bis zu den Vororten von Wetzar. Zum Abschluss erfolgt noch ein Besuch des Bergwerksees Grube Fernie.
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Es ist eine Reise durch das Hüttenberger Land, das die nordöstlichen Grenzen des Hochtaunus bildet. Der Name stammt vom Hüttenberg-Hügel in der Nähe von Niederkleen. Hier wurde im Mittelalter gerichtet. Berühmt ist die Region für seine Hüttenberger Tore und für den Handkäse. Die Tore entstanden zwischen 1600 und 1700 und schließen den Hof eines Bauernhofes zur Straße hin ab. Das Konzept „geschlossener Hof“ war ein hessenweiter Schlager! Diese Hoftore bestehen meist aus einer zweiflügeligen Torfahrt für die landwirtschaftlichen Fahrzeuge, einer Pforte für Personen und einem kleinen Dach.
Hüttenberg ist das erste größere Ziel der Tour. Hier schlägt das hessische Handkäse-Herz - gleich mehrere große Produzenten käsern hier. Der größte ist Birkenstock, gefolgt von Mack und Horst. Hier erfreut das Auge – neben der Natur – die Kirche in Hüttenberg. Das Kriegerdenkmal ist mächtig-betonig-wuchtig!
Durchflossen wird die Gegend vom 27 Kilometer langen Kleebach. Er entspringt im Gaulskopf (474m) bei Espa und mündet in Dutenhofen in die Lahn. Man radelt an ihm entlang und erfreut sich am Plätschern des Wassers.
Im nachbarlichen Niederkleen gefällt ein reich geschmücktes Fachwerkhaus sehr.
Als Ziel und Höhepunkt der Tour kommt nun der Oberkleener Steinbruchsee. Hier wurde von 1910 bis in die 1970er- Jahre Kalkstein abgebaut. Rund um den See, in dem man offiziell nicht schwimmen darf, aber inoffiziell die lokale Jugend fröhlich im Sommerwasser plantscht, führt ein Pfad, den man unbedingt - am Besten gegen Uhrzeigersinn - beschreiten und/oder befahren muss. Bis zum Scheitelpunkt heißt es aber Schieben. Die Aussicht ist spektakulär. Immer wieder verführen kleine Plattformen zu Blicken auf den See und ins Land. Pures Vergnügen.
Nach dem See geht es in den Ort. Oberkleen liegt, wie gesagt, an den Ausläufern des Hochtaunus im Kleebachtal. Das markanteste Bauwerk ist die alte Wehrkirche St. Michaelis, deren Wehrturm aus dem 15. Jahrhundert stammt. Innen gäbe es eine bekannte Orgel und Emporengemälde. Als Fachwerkhaus gefallen das alte Rathaus und das Herzhaus
Nun geht es bergauf-bergab nach Volpertshausen. Hier schwang 1772 ein gewisser Johann Wolfgang einst mit einer Charlotte Buff das Tanzbein… es stürmte und drängte in ihm… und fertig waren die Leiden eines vielzitierten Werthers. Infos und Fotos: Wikipedia 1 und Wikipedia 2
Zum Abschluss dieser wundervollen Tour durch das Hüttenberger Land folgt noch ein Besuch der Grube Fernie. Der Bergwerkssee Fernie ist – man glaubt es kaum – rund 70 Meter tief. Das bebilderte Schild 12 des Themenweges „Radwanderung Linden“ informiert über den ehemaligen Tagebau Feldwiesen:
In Großen-Linden, Leihgestern und angrenzenden Gemarkungen wurde von 1843 bis 1967 (1976) hochwertiges Eisenmanganerz abgebaut. Der Abbau begann an Oberhof und Unterhof. Von 1853 bis 1897 war das Bergwerk teilweise, dann ganz im Besitz der englischen Familfe Fernie, später im Besitz von Krupp. Das abgebaute Erz wurde zunächst auf der Lahn verschifft, ab 1852 an der Margaretenhütte in Gießen aufbereitet und auf die Bahn verladen. Von 1897 bis 1906 lief der Erztransport vom Unterhof zur Margaretenhütte per Seilbahn.
Abbau im Nordfeld: Die zahlreichen Tagebaue und Schächte im heutigen Bergwerkswald waren durch Stollen mit dem zentralen Tagebau Betrieb 8 am Unterhof verbunden (Nordfeld). Die Grubenpferde wurden ab 1896 von Benzinlokomotiven abgelöst. 1904 errichtete man in Betrieb 8 ein Elektrizitätswerk und an der Gelnhäuser Bahnstrecke (heute Firma Bieber+Marburg) ein Misch- und Verladewerk. Dieses wurde von der nun elektrifizierten Grubenbahn durch den Transportstollen vom Unterhof aus angefahren. Der Abbau verlagerte sich ab 1929 an den Alfredschacht und dann in den Tagebau Feldwiesen in Großen-Linden (Südwestfeld). Im Nordfeld kam er am Ende der 1930er-Jahre zum Erliegen. Ein Restvorkommen im Bezirk Börnchen erschien nicht abbauwürdig.
Abbau im Südwestfeld: Am Alfredschacht wurde das Erz auf mehreren Sohlen in bis zu 100 m Tiefe abgebaut und sowohl vor Ort als auch in einer Aufbereitungsanlage nahe der Waldschenke (Gießener Pforte 43) verarbeitet. Im Tagebau Feldwiesen (heute See „Grube Fernie”) waren große Abraummengen zu bewegen, das geschah mit Eimerkettenbaggern. Da es wegen Wassereinbrüchen in der Richtstrecke nicht gelang, wie geplant einen Transportstollen zum Unterhof durchzuschlagen, baute man am Tagebau Feldwiesen eine moderne Aufbereitungsanlage. Das mulmige‚ erdige Erz wurde zunächst mit Pressluftspaten gelöst und in bereit stehende Kipploren gestürzt. Später setzte man große Elektrobagger ein. Vom Tagebau Feldwiesen aus wurden auch Stollen nach Norden und Nordosten vorgetrieben. Im Tagebau rangierte man die Loren mit Seilwinden, genannt “Haspeln”, und brachte sie über "Bremsberge", schrägen Rampen, zur Aufbereitungsanlage. Diese befand sich oberhalb der beiden Zechengebäude, dem heutigen Haus des Tennisclubs Linden und dem Grillgebäude. Dort wurde das Erz in einem Nassverfahren zerkleinert und aufbereitet und gelangte dann in langgestreckte „Flotationsbecken“. Eines davon ist heute noch am Ostufer unseres Sees sichtbar. Ab 1967 wurde für die Erzeugung von Farberzen für die Keramikindustrie eine Filterpresse eingesetzt, was den Trocknungsprozess drastisch verkürzte. Das Fertigerz verlud man zwischen Filterpressenhalle und Zechenhäusern über ein Förderband auf die Kippwagen der Feldbahn und brachte es zur Verladestelle in Großen-Linden. Dort wurde es gewogen und zum Versand auf Waggons der DB verladen.
Stilllegung: Der Alfredschacht wurde 1957 endgültig stillgelegt. Im Tagebau Feldwiesen stellte man den Erzabbau 1967 ein. Dort wurden jedoch weiterhin aufgehaldete Farberze verarbeitet. 1976 kam auch diese Produktion zum Erliegen. Insgesamt bauten die „Gießener Braunsteinbergwerke“ in 133 Jahren 7,8 Mill. Tonnen Eisenmanganerz ab. Ende 1976 erwarb die Stadt Großen-Linden für 55.000 DM die 529.500 Quadratmeter große Fläche des Tagebaus Feldwiesen und baute sie zum Naherholungsgebiet „Grube Fernie“ aus.
Der heutige See „Grube Fernie“ wird als Anglersee genutzt, wegen seiner Tiefe (ca. 70 m) und kalter Strömungen wäre er als Badesee zur gefährlich. Am Rande des Sees stehen noch das alte Zechenhaus und das Verwaltungsgebäude der Grube sowie Schlämmteiche, Reste von Gleisen und eine der Loren (Kippwagen), wie sie im Förderbetrieb eingesetzt waren.
Es war am 8. Tag der Schöpfung, als Gott die Dialekte erschuf. Alle Völkchen waren glücklich.
Der Berliner: "Ick hab nen wahnsinns Dialekt, Wa?"
Der Hanseate: "Moin Dialekt ist dufte, Ne!"
Der Kölner: "Hey, du Jeck, mit Kölsch feiert man Karneval!"
Der Bayer: "Jo mei, ist des a schöner Dialekt!"
Der Sachse: "Ja nu freilisch is äs Sächsisch klosse!"
Nur für den Hessen war kein Dialekt übrig. Da wurde der Hesse traurig...
Irgendwann sagte dann Gott: "Resch disch net uff, dann schwätz de halt wie isch!!!"
Der Berliner: "Ick hab nen wahnsinns Dialekt, Wa?"
Der Hanseate: "Moin Dialekt ist dufte, Ne!"
Der Kölner: "Hey, du Jeck, mit Kölsch feiert man Karneval!"
Der Bayer: "Jo mei, ist des a schöner Dialekt!"
Der Sachse: "Ja nu freilisch is äs Sächsisch klosse!"
Nur für den Hessen war kein Dialekt übrig. Da wurde der Hesse traurig...
Irgendwann sagte dann Gott: "Resch disch net uff, dann schwätz de halt wie isch!!!"