Tour 16: Krofdorfer Forst - Schmelzmühle - Salzböden - Lollar - Badenburg
Diese knapp 35 Kilometer lange Runde führt von Gießen über Korfdorf-Gleiberg mitten durch den Krofdorfer Forst. Dabei stattet man dem Frauenkreuz und dem Hirschsprung-Biotop einen Besuch ab. Auf der anderen Seite geht es runter zur Schmelzmühle, romantisch am Waldrand entlang durch das Salzbödetal bis an die Lahn. Via Lollar und Badenburg geht es zurück nach Gießen. Bis auf das Stück zwischen Schmelzmühle und Salzböden ist die gesamte Strecke asphaltiert.
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File Size: | 73 kb |
File Type: | gpx |
Der Wald
Der Krofdorfer Forst ist ein zusammenhängendes Waldgebiet von rund 4200 Hektar, das fast 50 Prozent der Fläche der Gemeinde Wettenberg bedeckt. Bäume im Wald sind vor allem Rotbuche und Eiche. Nur eine Straße führt durch den Wald und verbindet Krofdorf-Gleiberg und die Schmelzmühle am Unterlauf der Salzböde. Inmitten des Waldes steht das Forsthaus Waldhaus an der Straße. In der Nähe gibt es das kleine Amphibienschutzgebiet Weiher Hirschsprung. Bei einer Hirschjagd 1642 der Gleiberger Grafen soll ein eingekesselter Rothirsch in Panik über einen Zeugwagen gesprungen und so den Jägern entkommen sein. Die Absprungstelle und die Stelle, an der der Hirsch wieder auftrat, sind mit zwei Steinen markiert, die Hirsch und Jahreszahl zeigen.
Der Krofdorfer Forst ist ein zusammenhängendes Waldgebiet von rund 4200 Hektar, das fast 50 Prozent der Fläche der Gemeinde Wettenberg bedeckt. Bäume im Wald sind vor allem Rotbuche und Eiche. Nur eine Straße führt durch den Wald und verbindet Krofdorf-Gleiberg und die Schmelzmühle am Unterlauf der Salzböde. Inmitten des Waldes steht das Forsthaus Waldhaus an der Straße. In der Nähe gibt es das kleine Amphibienschutzgebiet Weiher Hirschsprung. Bei einer Hirschjagd 1642 der Gleiberger Grafen soll ein eingekesselter Rothirsch in Panik über einen Zeugwagen gesprungen und so den Jägern entkommen sein. Die Absprungstelle und die Stelle, an der der Hirsch wieder auftrat, sind mit zwei Steinen markiert, die Hirsch und Jahreszahl zeigen.
Das Frauenkreuz
Man findet das Kreuz, von Krofdorf-Gleiberg kommend, auf halben Weg zwischen dem Wertholzplatz und dem Forsthaus Waldhaus auf der rechten Straßenseite. Hier geht ein Waldweg ab. Von der Straße aus ist der Gedenkstein für Herrn Kreuzer gut zu sehen. Er trägt ein Schild mit
„Zum Gedenken / Forstdirektor / Herbert Kreuzer / Forstamt Krofdorf / 1966 – 1993“
Das Sandsteinkreuz steht etwas tiefer im Wald auf der anderen Forstwegseite. Es heißt zwar „Frauenkreuz“, aber es ist mehr eine Steinsäule mit Kreuzkopf. An der Säule sieht man das Nassauische Wappen, das Saarbrücker Wappen und das Merenberger Wappen. Man glaubt, dass der Stein um 1350 entstand.
Früher bekam der zuständige Waldwart eine extra Zuwendung für den Unterhalt des Kreuzgärtchen, das sich bei diesem Stein befand. Die herrschende Schicht hatte also Interesse an dem Stein. Eventuell markierte er ein Jagdrevier.
Viel „romantischer“ ist jedoch die Geschichte, dass ein Graf hier seine ungetreue Ehefrau erschlagen haben soll. Nach dem Tod habe sich jedoch die Unschuld der Gräfin erwiesen und der Graf habe als Sühne für seine voreilige Tat diesen Gedenkstein mit einem Bethaus errichtet. Um sein Seelenheil zu retten, habe er eine Wallfahrt zum heiligen Grab nach Jerusalem gemacht, von der er nicht mehr zurückgekehrt sei.
Die Frauen Gießens und Umgebung scheinen generell nicht besonders treu gewesen zu sein, denn es gibt einige Frauenkreuze in der Gegend.
Man hackt alternativ aber auch gerne auf Fremde und Minderheiten rum und schiebt gewissen nicht näher genannten „Heiden“ die Schuld in die Schuhe – falls sie welche trugen – und munkelt, die hätten dort eine ihrer eigenen Frauen bei lebendigem Leibe begraben.
Namentlich konkreter ist die Geschichte von der Genovefa von Brabant und von ihrem Mann, dem Pfalzgrafen Siegfried aus der Zeit so um 700 bis 800 nach Christus. Der Siegfried verdächtigte seine Genovefa der Untreue und verstieß sie. Jäger sollten das untreue Weibsstück im Wald erschießen. Wie war es da gut, dass, als sich später die Wahrheit herausstellte, die Jäger die Unschuldige nur im Wald ausgesetzt hatten. Woher wir das alles wissen? Na, vom Christoph von Schmid, der 1810 mit dieser rührenden Geschichte „Genovefa“ einen Bestseller landete. Warum wir Christoph kennen? Na, wegen dem Weihnachtshit „Ihr Kinderlein kommet...“
Man findet das Kreuz, von Krofdorf-Gleiberg kommend, auf halben Weg zwischen dem Wertholzplatz und dem Forsthaus Waldhaus auf der rechten Straßenseite. Hier geht ein Waldweg ab. Von der Straße aus ist der Gedenkstein für Herrn Kreuzer gut zu sehen. Er trägt ein Schild mit
„Zum Gedenken / Forstdirektor / Herbert Kreuzer / Forstamt Krofdorf / 1966 – 1993“
Das Sandsteinkreuz steht etwas tiefer im Wald auf der anderen Forstwegseite. Es heißt zwar „Frauenkreuz“, aber es ist mehr eine Steinsäule mit Kreuzkopf. An der Säule sieht man das Nassauische Wappen, das Saarbrücker Wappen und das Merenberger Wappen. Man glaubt, dass der Stein um 1350 entstand.
Früher bekam der zuständige Waldwart eine extra Zuwendung für den Unterhalt des Kreuzgärtchen, das sich bei diesem Stein befand. Die herrschende Schicht hatte also Interesse an dem Stein. Eventuell markierte er ein Jagdrevier.
Viel „romantischer“ ist jedoch die Geschichte, dass ein Graf hier seine ungetreue Ehefrau erschlagen haben soll. Nach dem Tod habe sich jedoch die Unschuld der Gräfin erwiesen und der Graf habe als Sühne für seine voreilige Tat diesen Gedenkstein mit einem Bethaus errichtet. Um sein Seelenheil zu retten, habe er eine Wallfahrt zum heiligen Grab nach Jerusalem gemacht, von der er nicht mehr zurückgekehrt sei.
Die Frauen Gießens und Umgebung scheinen generell nicht besonders treu gewesen zu sein, denn es gibt einige Frauenkreuze in der Gegend.
Man hackt alternativ aber auch gerne auf Fremde und Minderheiten rum und schiebt gewissen nicht näher genannten „Heiden“ die Schuld in die Schuhe – falls sie welche trugen – und munkelt, die hätten dort eine ihrer eigenen Frauen bei lebendigem Leibe begraben.
Namentlich konkreter ist die Geschichte von der Genovefa von Brabant und von ihrem Mann, dem Pfalzgrafen Siegfried aus der Zeit so um 700 bis 800 nach Christus. Der Siegfried verdächtigte seine Genovefa der Untreue und verstieß sie. Jäger sollten das untreue Weibsstück im Wald erschießen. Wie war es da gut, dass, als sich später die Wahrheit herausstellte, die Jäger die Unschuldige nur im Wald ausgesetzt hatten. Woher wir das alles wissen? Na, vom Christoph von Schmid, der 1810 mit dieser rührenden Geschichte „Genovefa“ einen Bestseller landete. Warum wir Christoph kennen? Na, wegen dem Weihnachtshit „Ihr Kinderlein kommet...“
Der Weiher „Hirschsprung
Er liegt links auf zirka halbem Weg zwischen dem Waldhaus und der Salzböde. Ein Schild informiert über den Amphibienschutz:
Entstehung der beiden Gewässer
Die beiden Gewässer haben zusammen eine Größe von etwa 2.000 Quadratmetern und eine maximale Tiefe von vier Metern. Schon seit den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde hier bis 1971 Kieselschiefer für den Wegebau abgebaut. Die durch einen Weg getrennten Raubmulden wurden teilweise verfüllt und sich selbst überlassen. Sie füllten sich mit Wasser und bildeten zwei unterschiedliche Gewässer. Während das südlich gelegene, tiefere Gewässer nahezu vegetationsfrei ist und den Charakter eines kleinen Sees hat, ist das nördlich gelegene, flachere Gewässer schon weitgehend von Schwimmendem Laichkraut und Gemeinem Wasserschlauch durchwachsen und eher als Weiher einzustufen. Beide Gewässer sind nicht nur wichtiger Lebensraum für Amphibien, sondern auch für viele und seltene Libellenarten.
Betreuung der beiden Laichgewässer
Ausschlaggebendes Ereignis für die Aktivitäten am Weiher „Hirschsprung“ waren katastrophale Verluste im Frühjahr 1982 durch eine explosionsartig einsetzende Amphibienwanderung, wodurch auf der Waldhausstraße viele Tiere überfahren wurden. Im darauffolgenden Jahren wurden Zäune aufgestellt und die Tiere so in Eimer geleitet. Da augenscheinlich die Erdkrötenpopulation bis 1989 zurückzugehen schien und Versuche zeigten, dass die Kröten die zwischenzeitlich installierten Tunnel aus verschiedenen Gründen nicht annahmen, wurde ab 1990 wieder der Zaun aufgebaut.
Welche Amphibien sind anzutreffen?
Den weitaus größten Anteil am Gesamtvorkommen an Amphibien bilden die Erdkröten (Bufo bufa). Als weitere Froschlurche sind Grasfrösche (Rana temporaria) anzutreffen. Daneben sind Bergmolch (Ichrhyoxaura alpestris). Teichmolch (Lissotriton vulgaris), Feuersalamander (Salamandra salamandra) und Kammmolch (Triturus cristatus) vorhanden. Vereinzelt waren Geburtshelferkröten (Alytes obstetricans) nachweisbar; nach der Freistellung eines Teils der Hänge hoffen wir auf erneute Nachweise. Die langjährigen Beobachtungen haben gezeigt, dass im Frühjahr zunächst die Grasfrösche die Laichgewässer erreichen, gefolgt von den Molchen und den Erdkröten. Während Grasfrösche und Molche auch bei relativ niedrigen Nachttemperaturen knapp über dem Nullpunkt ziehen, benötigen die Erdkröten Nachttemperaturen von 5 °C und mehr. Die ersten „warmen“ Frühjahrsniederschläge erhöhen die Zugaktivitäten. Es wurde ebenfalls festgestellt, dass die Zuwanderung zumindest der Erdkröten fast ausschließlich von Osten erfolgt wo sich offenbar ihre bevorzugten Habitate befinden.
Sperrung der Waldhausstraße
2009 ist es endlich gelungen, mit Unterstützung der Gemeinde, des Landkreises und des amtlichen Naturschutzes eine nächtliche Sperrung der Waldhausstraße währen des Amphibienzuges durchzusetzen. Die Beschilderung wurde und wird nun dankenswerterweise vom Bauhof der Gemeinde Wettenberg sowie von Revierförster Lido Steiger übernommen. Die Aufgabe des NABU besteht jetzt nur noch darin dem Bauhof sowie dem Revierförster die Termine für den Beginn und das Ende der Aktion mitzuteilen. Da die Wanderung der Amphibien zwischen fünf und sieben Wochen dauert, und die Strecke zwischen Krofdorf und den Weihern ca. 7 km beträgt, waren alljährlich inklusive Auf- und Abbau der Zäune ehrenamtlich rund 650 bis 750 km zu fahren. Die Sperrung der Straße zur Wanderungszeit der Amphibien reduziert nun die enorme Kilometerleistung und die damit verbundene Umweltbelastung bei der Kontrolle der Zäune.
Stichproben im Jahr 2010 ergaben auf der Straße am ..Hirschsprung“ nur marginale Verluste. Man kann davon ausgehen, dass die Maßnahme ein voller Erfolg ist. Damit ist ein Krötenzaun nicht mehr erforderlich, eine erfreuliche Arbeitsentlastung. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Am „Hirschsprung“ ist damit nach 25 Jahren die Beobachtung der Entwicklung der Erdkrötenpopulation anhand der Zählergebnisse (vorerst) beendet.
Aktuelle Situation
Am Weiher „Hirschsprung“ werden beide größeren Gewässer von den Erdkröten angenommen, während in früheren Jahren der Nordweiher deutlich bevorzugt wurde. In dem neu angelegten, 2010/2011 noch vegetationsfreien Gewässer wurde 2010 nicht abgelaicht. Dafür wanderten die Erdkrötenquappen über eine flache Wasserbrücke in Massen in den Tümpel ein. Sie fühlen sich in dem wohl deutlich wärmeren Gewässer ausgesprochen wohl und bildeten am Ufer einen schwarzen Saum.
Neben den Erdkröten traten am Amphibienzaun immer wieder vereinzelt Kammmolche auf. Allerdings konnten seit 2003 keine mehr beobachtet werden, 2007 erfolgte im Rahmen der FFH-Ausweisung im Krofdorfer Forst eine Untersuchung auf Kammmolchvorkommen: Die Gewässer am „Hirschsprung“ wurden zwar als für den Kammmolch geeignet eingestuft, aber es konnten keine Kammmolche nachgewiesen werden.
Er liegt links auf zirka halbem Weg zwischen dem Waldhaus und der Salzböde. Ein Schild informiert über den Amphibienschutz:
Entstehung der beiden Gewässer
Die beiden Gewässer haben zusammen eine Größe von etwa 2.000 Quadratmetern und eine maximale Tiefe von vier Metern. Schon seit den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde hier bis 1971 Kieselschiefer für den Wegebau abgebaut. Die durch einen Weg getrennten Raubmulden wurden teilweise verfüllt und sich selbst überlassen. Sie füllten sich mit Wasser und bildeten zwei unterschiedliche Gewässer. Während das südlich gelegene, tiefere Gewässer nahezu vegetationsfrei ist und den Charakter eines kleinen Sees hat, ist das nördlich gelegene, flachere Gewässer schon weitgehend von Schwimmendem Laichkraut und Gemeinem Wasserschlauch durchwachsen und eher als Weiher einzustufen. Beide Gewässer sind nicht nur wichtiger Lebensraum für Amphibien, sondern auch für viele und seltene Libellenarten.
Betreuung der beiden Laichgewässer
Ausschlaggebendes Ereignis für die Aktivitäten am Weiher „Hirschsprung“ waren katastrophale Verluste im Frühjahr 1982 durch eine explosionsartig einsetzende Amphibienwanderung, wodurch auf der Waldhausstraße viele Tiere überfahren wurden. Im darauffolgenden Jahren wurden Zäune aufgestellt und die Tiere so in Eimer geleitet. Da augenscheinlich die Erdkrötenpopulation bis 1989 zurückzugehen schien und Versuche zeigten, dass die Kröten die zwischenzeitlich installierten Tunnel aus verschiedenen Gründen nicht annahmen, wurde ab 1990 wieder der Zaun aufgebaut.
Welche Amphibien sind anzutreffen?
Den weitaus größten Anteil am Gesamtvorkommen an Amphibien bilden die Erdkröten (Bufo bufa). Als weitere Froschlurche sind Grasfrösche (Rana temporaria) anzutreffen. Daneben sind Bergmolch (Ichrhyoxaura alpestris). Teichmolch (Lissotriton vulgaris), Feuersalamander (Salamandra salamandra) und Kammmolch (Triturus cristatus) vorhanden. Vereinzelt waren Geburtshelferkröten (Alytes obstetricans) nachweisbar; nach der Freistellung eines Teils der Hänge hoffen wir auf erneute Nachweise. Die langjährigen Beobachtungen haben gezeigt, dass im Frühjahr zunächst die Grasfrösche die Laichgewässer erreichen, gefolgt von den Molchen und den Erdkröten. Während Grasfrösche und Molche auch bei relativ niedrigen Nachttemperaturen knapp über dem Nullpunkt ziehen, benötigen die Erdkröten Nachttemperaturen von 5 °C und mehr. Die ersten „warmen“ Frühjahrsniederschläge erhöhen die Zugaktivitäten. Es wurde ebenfalls festgestellt, dass die Zuwanderung zumindest der Erdkröten fast ausschließlich von Osten erfolgt wo sich offenbar ihre bevorzugten Habitate befinden.
Sperrung der Waldhausstraße
2009 ist es endlich gelungen, mit Unterstützung der Gemeinde, des Landkreises und des amtlichen Naturschutzes eine nächtliche Sperrung der Waldhausstraße währen des Amphibienzuges durchzusetzen. Die Beschilderung wurde und wird nun dankenswerterweise vom Bauhof der Gemeinde Wettenberg sowie von Revierförster Lido Steiger übernommen. Die Aufgabe des NABU besteht jetzt nur noch darin dem Bauhof sowie dem Revierförster die Termine für den Beginn und das Ende der Aktion mitzuteilen. Da die Wanderung der Amphibien zwischen fünf und sieben Wochen dauert, und die Strecke zwischen Krofdorf und den Weihern ca. 7 km beträgt, waren alljährlich inklusive Auf- und Abbau der Zäune ehrenamtlich rund 650 bis 750 km zu fahren. Die Sperrung der Straße zur Wanderungszeit der Amphibien reduziert nun die enorme Kilometerleistung und die damit verbundene Umweltbelastung bei der Kontrolle der Zäune.
Stichproben im Jahr 2010 ergaben auf der Straße am ..Hirschsprung“ nur marginale Verluste. Man kann davon ausgehen, dass die Maßnahme ein voller Erfolg ist. Damit ist ein Krötenzaun nicht mehr erforderlich, eine erfreuliche Arbeitsentlastung. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Am „Hirschsprung“ ist damit nach 25 Jahren die Beobachtung der Entwicklung der Erdkrötenpopulation anhand der Zählergebnisse (vorerst) beendet.
Aktuelle Situation
Am Weiher „Hirschsprung“ werden beide größeren Gewässer von den Erdkröten angenommen, während in früheren Jahren der Nordweiher deutlich bevorzugt wurde. In dem neu angelegten, 2010/2011 noch vegetationsfreien Gewässer wurde 2010 nicht abgelaicht. Dafür wanderten die Erdkrötenquappen über eine flache Wasserbrücke in Massen in den Tümpel ein. Sie fühlen sich in dem wohl deutlich wärmeren Gewässer ausgesprochen wohl und bildeten am Ufer einen schwarzen Saum.
Neben den Erdkröten traten am Amphibienzaun immer wieder vereinzelt Kammmolche auf. Allerdings konnten seit 2003 keine mehr beobachtet werden, 2007 erfolgte im Rahmen der FFH-Ausweisung im Krofdorfer Forst eine Untersuchung auf Kammmolchvorkommen: Die Gewässer am „Hirschsprung“ wurden zwar als für den Kammmolch geeignet eingestuft, aber es konnten keine Kammmolche nachgewiesen werden.
Als letzten Höhepunkt gibt es dann noch die Badenburg zu bestaunen. Die Badenburg liegt ein paar Kilometer nördlich von Gießen recht nett am Ufer der Lahn auf dem Gebiet von Wieseck. Hier wohnte einst die landgräflichen Vasallenfamilie Weitershausen. Heute versorgt man im Ritterkeller und der Turmstube die Hungrigen und folgt damit einer alten Tradition. Schon 1760 schenkte man aus und war – eh klar - beliebtes Ausflugsziel für Gießener Bürger und Studenten. Die Kritiken im Internet für das heutige Restaurant sind aber, höflich gesagt, suboptimal. Andererseits, bei einem Bier kann man ja kaum was falsch machen, die Gewölbe sind sehenswert und auf dem Gelände erfreuen eine erkleckliche Anzahl von landwirtschaftlichen Geräten vergangener Zeiten. Die Badenburg ist Nummer 38 der „Gießener Spaziergänge“. Ein Schild informiert:
„Friede den Hütten...“ Die Ruine Badenburg liegt 5 km nördlich von Gießen an der östlichen Lahnseite. Vom ehemaligen Hofgut des 16. Jahrhunderts existieren nur noch Mauerreste, das heutige Restaurant befindet sich in großen gewölbten Kellerräumen. Zum Gut gehörte[n] einst eine eigene Kapelle und eine Mühle. 1356 wird die Badenburg erstmals urkundlich als Herrensitz erwähnt, im 15. Jahrhundert ging sie an die landgräfliche Vasallenfamilie von Weitershausen‚ gen. Schrautenbach. Aus dieser Familie stammten einige Amtmänner von Gießen. Badenburg wurde Ruine nicht durch kriegerische Einwirkung, sondern durch Misswirtschaft‚ die in Abbruch und Verkauf mündete. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts ist sie beliebtes Ausflugsziel der Bevölkerung und Treffpunkt korporierter Studenten. Hier trafen sich am 3. Juli 1834 politische Oppositionelle, angeführt von dem Gießener Medizinstudenten Georg Büchner und dem Butzbacher Pfarrer und Schulrektor Friedrich Ludwig Weidig, welche die berühmte Flugschrift „Der hessische Landbote“ verfassten, die unter der Überschrift „Friede den Hütten! Krieg den Palästen“ zum Widerstand gegen Fürstenwillkür und soziale Ungerechtigkeit aufforderte. Die Gruppe wurde verraten. Büchner konnte in die Schweiz fliehen.
„Friede den Hütten...“ Die Ruine Badenburg liegt 5 km nördlich von Gießen an der östlichen Lahnseite. Vom ehemaligen Hofgut des 16. Jahrhunderts existieren nur noch Mauerreste, das heutige Restaurant befindet sich in großen gewölbten Kellerräumen. Zum Gut gehörte[n] einst eine eigene Kapelle und eine Mühle. 1356 wird die Badenburg erstmals urkundlich als Herrensitz erwähnt, im 15. Jahrhundert ging sie an die landgräfliche Vasallenfamilie von Weitershausen‚ gen. Schrautenbach. Aus dieser Familie stammten einige Amtmänner von Gießen. Badenburg wurde Ruine nicht durch kriegerische Einwirkung, sondern durch Misswirtschaft‚ die in Abbruch und Verkauf mündete. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts ist sie beliebtes Ausflugsziel der Bevölkerung und Treffpunkt korporierter Studenten. Hier trafen sich am 3. Juli 1834 politische Oppositionelle, angeführt von dem Gießener Medizinstudenten Georg Büchner und dem Butzbacher Pfarrer und Schulrektor Friedrich Ludwig Weidig, welche die berühmte Flugschrift „Der hessische Landbote“ verfassten, die unter der Überschrift „Friede den Hütten! Krieg den Palästen“ zum Widerstand gegen Fürstenwillkür und soziale Ungerechtigkeit aufforderte. Die Gruppe wurde verraten. Büchner konnte in die Schweiz fliehen.
Die Straßenverhältnisse zwischen der Badenburg und der Stadtgrenze von Gießen lassen etwas zu wünschen übrig... trotz alledem, eine wundervolle, nicht allzu anstrengende Runde.