Tour 20: Runde durch den Gießener Wald
Diese knapp dreißig Kilometer lange Tour schlägt einen großen Bogen durch den Gießener Wald. Highlights sind die Grube Fernie, der Bergwerkswald… und natürlich der Wald selbst.
20 Gießener Wald.gpx | |
File Size: | 61 kb |
File Type: | gpx |
Die Fahrt führt an der Campus-Uni vorbei in den Wald. Man kommt in der Nähe des Hirtenbrunnens und des Schiffenberges und direkt am Kesslerbrunnen vorbei. Ein Schild markiert einen hiesigen MTB-Weg und informiert darüber, wann man darauf radeln darf.
MTB-Strecke Schiffenberg
Die MTB-Strecke Schiffenberg ist eine öffentliche Sportanlage der RSG Giessen und Wieseck, die allen Nutzern zur Verfügung steht. Die Anlage wird mit Unterstützung der Stadt Giessen ermöglicht und ehrenamtlich von Mitgliedern der RSG Giessen und Wieseck betreut. Öffnungszeiten der Strecke:
März 9:30 - 18:30
April 9:30 - 18:30
Mai 9:30 - 19:30
Juni/Juli 9:30 - 20:00
August 9:30 - 19:30
September 9:30 - 18:00
Oktober 9:30 - 18:00
Nutzungsbedingungen für die MTB-Strecke Schiffenberg: Das Befahren der Strecke ist generell nur mit geeignetem Sicherheitshelm gestattet. Das Tragen von weiteren Protektoren wird empfohlen. [Gratulation - Vier Rechtschreibfehler in einem Absatz :) - Es herrscht auch Uneinigkeit in Bezug auf Giessen / Gießen.]
Die Benutzung der Strecken ist nur bei ausreichend guten Wetter- und Bodenbedingungen innerhalb der Öffnungszeiten gestattet. Den Anweisungen der Streckenbetreuer der RSG Gießen und Wieseck sowie Mitarbeitern der Forst- und Stadtverwaltung ist Folge zu leisten.Insbesondere sind Streckensperrungen zu beachten. [Oje, nur mehr drei Rechtschreibfehler :)]
Die Nutzer sind dazu verpflichtet, sich jederzeit so zu verhalten, dass sie sich und ANDERE nicht gefährden. Hierzu gehören insbesondere ein ausreichender Sicherheitsabstand und eine den Strecken und Sichtverhältnissen sowie dem eigenen Können angepasste Geschwindigkeit und Fahrweise. Im Falle eines Unfalles ist unverzüglich der Rettungsdienst über den Notruf 112 zu informieren. [Ein Fehler wurde entdeckt. Alle entdeckten Fehler wurden korrigiert.] Die Benutzung der Strecken erfolgt auf eigene Gefahr.
Die Welt ist ungerecht, der MIV darf 24 Stunden und 365 Tage lang seine Trassen benutzen und dabei ungestraft Waldtiere töten, die Radler dieselben aber nicht einmal „stören“, was sie ja nicht mal tut. Die Rehe fürchten den Jäger, nicht den Radler. In Gebieten, in denen nicht gejagt wird, läuft kein Reh panisch vor dem Menschen davon, um sich im Wald zu verstecken. Die obigen Einschränkungen schützen daher vor allem Jagdinteressen.
MTB-Strecke Schiffenberg
Die MTB-Strecke Schiffenberg ist eine öffentliche Sportanlage der RSG Giessen und Wieseck, die allen Nutzern zur Verfügung steht. Die Anlage wird mit Unterstützung der Stadt Giessen ermöglicht und ehrenamtlich von Mitgliedern der RSG Giessen und Wieseck betreut. Öffnungszeiten der Strecke:
März 9:30 - 18:30
April 9:30 - 18:30
Mai 9:30 - 19:30
Juni/Juli 9:30 - 20:00
August 9:30 - 19:30
September 9:30 - 18:00
Oktober 9:30 - 18:00
Nutzungsbedingungen für die MTB-Strecke Schiffenberg: Das Befahren der Strecke ist generell nur mit geeignetem Sicherheitshelm gestattet. Das Tragen von weiteren Protektoren wird empfohlen. [Gratulation - Vier Rechtschreibfehler in einem Absatz :) - Es herrscht auch Uneinigkeit in Bezug auf Giessen / Gießen.]
Die Benutzung der Strecken ist nur bei ausreichend guten Wetter- und Bodenbedingungen innerhalb der Öffnungszeiten gestattet. Den Anweisungen der Streckenbetreuer der RSG Gießen und Wieseck sowie Mitarbeitern der Forst- und Stadtverwaltung ist Folge zu leisten.Insbesondere sind Streckensperrungen zu beachten. [Oje, nur mehr drei Rechtschreibfehler :)]
Die Nutzer sind dazu verpflichtet, sich jederzeit so zu verhalten, dass sie sich und ANDERE nicht gefährden. Hierzu gehören insbesondere ein ausreichender Sicherheitsabstand und eine den Strecken und Sichtverhältnissen sowie dem eigenen Können angepasste Geschwindigkeit und Fahrweise. Im Falle eines Unfalles ist unverzüglich der Rettungsdienst über den Notruf 112 zu informieren. [Ein Fehler wurde entdeckt. Alle entdeckten Fehler wurden korrigiert.] Die Benutzung der Strecken erfolgt auf eigene Gefahr.
Die Welt ist ungerecht, der MIV darf 24 Stunden und 365 Tage lang seine Trassen benutzen und dabei ungestraft Waldtiere töten, die Radler dieselben aber nicht einmal „stören“, was sie ja nicht mal tut. Die Rehe fürchten den Jäger, nicht den Radler. In Gebieten, in denen nicht gejagt wird, läuft kein Reh panisch vor dem Menschen davon, um sich im Wald zu verstecken. Die obigen Einschränkungen schützen daher vor allem Jagdinteressen.
Nun geht es über die L3131 - man sollte vorsichtig sein, die Überquerung ist nicht ganz risikolos. Kurz darauf geht es viel problemloser über die Zuggleise der Verbindung nach Nidda.
Als kleines Highlight fährt man am Nicolausbrunnen vorbei.
Ein Fitnessparcours lockt mit Übungen. Man kommt an den Stationen 12 bis 5 vorbei. Ich versuche mich an Klimmzügen und übererfülle die Familienanforderung von zwei Zügen… aber nur mit dem umgekehrten Handgriff. So mancher Besuch vor Ort wäre wohl sehr von Vorteil.
Nun geht es über die Eisenbahngleise, die nach Frankfurt führen, und die A485, die Gießen südöstlich umfährt.
Es geht am Ortsrand von Kleinlinden vorbei, bevor man auf den Radwanderweg „Bergwerk“ trifft. Schilder informieren über die Bergwerkstätigkeit in der Gegend. In der Nähe des Solarkraftwerks findet man „Punkt 11 Radwanderweg „Bergwerk““.
Ehemaliger „Alfredschacht“. In den Gemarkungen von Leihgestern und Großen-Linden wurde von 1843 bis 1967 (1976) hochwertiges Eisenmanganerz abgebaut. Die „Gießener Braunsteinbergwerke“ gewannen aus diesem Vorkommen insgesamt 7,8 Mill. Tonnen Erz. Von 1853 - 1897 war das Bergwerk teilweise, dann vollständig im Besitz der englischen Familie Fernie, später im Besitz von Krupp. Der Alfredschacht wurde im Kriegsjahr 1918 angelegt. Es war geplant, eine Richtstrecke zum Oberhof vorzutreiben, um das hier im Südwestfeld gewonnene Erz unter Tage zum Misch- und Verladewerk im Nordfeld (nahe Unterhof) zu befördern. Dies misslang jedoch wegen Wassereinbrüchen. 1918 kaufte das Bergwerk das Kalkwerk Haas (heute Fa. Sommer) und das am Alfredschacht geförderte Erz konnte mit der Feldbahn des Kalkwerks zur Verladestelle in Großen-Linden transportiert werden. 1934 erhielt der Alfredschacht das stähleme Fördergerüst des stillgelegten Friedrich-Wilhelm-Schachts aus Betrieb 8 am Unterhof. Im gleichen Jahr wurde das in Fachwerk ausgeführte Zechenhaus errichtet. Im Folgejahr begann der Abbau im Tagebau Feldwiesen (heute See „Grube Fernie“). Am Alfredschacht wurde auf mehreren Sohlen abgebaut, die tiefste lag auf 98 Metern. Das Stollensystem reichte im Westen bis an die Straße Kleinlinden - Lützellinden, im Osten bis jenseits der B3, im Norden bis dicht an die Bebauung von Kleinlinden. im Süden bis in den Tagebau Feldwiesen. Der Alfredschacht wurde 1957 endgültig stillgelegt.
Ehemaliger „Alfredschacht“. In den Gemarkungen von Leihgestern und Großen-Linden wurde von 1843 bis 1967 (1976) hochwertiges Eisenmanganerz abgebaut. Die „Gießener Braunsteinbergwerke“ gewannen aus diesem Vorkommen insgesamt 7,8 Mill. Tonnen Erz. Von 1853 - 1897 war das Bergwerk teilweise, dann vollständig im Besitz der englischen Familie Fernie, später im Besitz von Krupp. Der Alfredschacht wurde im Kriegsjahr 1918 angelegt. Es war geplant, eine Richtstrecke zum Oberhof vorzutreiben, um das hier im Südwestfeld gewonnene Erz unter Tage zum Misch- und Verladewerk im Nordfeld (nahe Unterhof) zu befördern. Dies misslang jedoch wegen Wassereinbrüchen. 1918 kaufte das Bergwerk das Kalkwerk Haas (heute Fa. Sommer) und das am Alfredschacht geförderte Erz konnte mit der Feldbahn des Kalkwerks zur Verladestelle in Großen-Linden transportiert werden. 1934 erhielt der Alfredschacht das stähleme Fördergerüst des stillgelegten Friedrich-Wilhelm-Schachts aus Betrieb 8 am Unterhof. Im gleichen Jahr wurde das in Fachwerk ausgeführte Zechenhaus errichtet. Im Folgejahr begann der Abbau im Tagebau Feldwiesen (heute See „Grube Fernie“). Am Alfredschacht wurde auf mehreren Sohlen abgebaut, die tiefste lag auf 98 Metern. Das Stollensystem reichte im Westen bis an die Straße Kleinlinden - Lützellinden, im Osten bis jenseits der B3, im Norden bis dicht an die Bebauung von Kleinlinden. im Süden bis in den Tagebau Feldwiesen. Der Alfredschacht wurde 1957 endgültig stillgelegt.
Ein Höhepunkt ist der Besuch des Sees „Grube Fernie“. Wer Glück hat, kann einen Blick auf die lokalen Schildkröten werfen. Ein Schild mit „Punkt 12 - Ende der Radwanderung“ informiert:
Ehemaliger Tagebau Feldwiesen
In Großen-Linden, Leihgestern und angrenzenden Gemarkungen wurde von 1843 bis 1967 (1976) hochwertiges Eisenmanganerz abgebaut. Der Abbau begann an Oberhof und Unterhof. Von 1853 bis 1897 war das Bergwerk teilweise, dann ganz im Besitz der englischen Familfe Fernie, später im Besitz von Krupp. Das abgebaute Erz wurde zunächst auf der Lahn verschifft, ab 1852 an der Margaretenhütte in Gießen aufbereitet und auf die Bahn verladen. Von 1897 bis 1906 lief der Erztransport vom Unterhof zur Margaretenhütte per Seilbahn.
Abbau im Nordfeld: Die zahlreichen Tagebaue und Schächte im heutigen Bergwerkswald waren durch Stollen mit dem zentralen Tagebau Betrieb 8 am Unterhof verbunden (Nordfeld). Die Grubenpferde wurden ab 1896 von Benzinlokomotiven abgelöst. 1904 errichtete man in Betrieb 8 ein Elektrizitätswerk und an der Gelnhäuser Bahnstrecke (heute Firma Bieber+Marburg) ein Misch- und Verladewerk. Dieses wurde von der nun elektrifizierten Grubenbahn durch den Transportstollen vom Unterhof aus angefahren. Der Abbau verlagerte sich ab 1929 an den Alfredschacht und dann in den Tagebau Feldwiesen in Großen-Linden (Südwestfeld). Im Nordfeld kam er am Ende der 1930er-Jahre zum Erliegen. Ein Restvorkommen im Bezirk Börnchen erschien nicht abbauwürdig.
Abbau im Südwestfeld: Am Alfredschacht wurde das Erz auf mehreren Sohlen in bis zu 100 m Tiefe abgebaut und sowohl vor Ort als auch in einer Aufbereitungsanlage nahe der Waldschenke (Gießener Pforte 43) verarbeitet. Im Tagebau Feldwiesen (heute See „Grube Fernie”) waren große Abraummengen zu bewegen, das geschah mit Eimerkettenbaggern. Da es wegen Wassereinbrüchen in der Richtstrecke nicht gelang, wie geplant einen Transportstollen zum Unterhof durchzuschlagen, baute man am Tagebau Feldwiesen eine moderne Aufbereitungsanlage. Das mulmige‚ erdige Erz wurde zunächst mit Pressluftspaten gelöst und in bereit stehende Kipploren gestürzt. Später setzte man große Elektrobagger ein. Vom Tagebau Feldwiesen aus wurden auch Stollen nach Norden und Nordosten vorgetrieben. Im Tagebau rangierte man die Loren mit Seilwinden, genannt “Haspeln”, und brachte sie über "Bremsberge", schrägen Rampen, zur Aufbereitungsanlage. Diese befand sich oberhalb der beiden Zechengebäude, dem heutigen Haus des Tennisclubs Linden und dem Grillgebäude. Dort wurde das Erz in einem Nassverfahren zerkleinert und aufbereitet und gelangte dann in langgestreckte „Flotationsbecken“. Eines davon ist heute noch am Ostufer unseres Sees sichtbar. Ab 1967 wurde für die Erzeugung von Farberzen für die Keramikindustrie eine Filterpresse eingesetzt, was den Trocknungsprozess drastisch verkürzte. Das Fertigerz verlud man zwischen Filterpressenhalle und Zechenhäusern über ein Förderband auf die Kippwagen der Feldbahn und brachte es zur Verladestelle in Großen-Linden. Dort wurde es gewogen und zum Versand auf Waggons der DB verladen.
Stilllegung: Der Alfredschacht wurde 1957 endgültig stillgelegt. Im Tagebau Feldwiesen stellte man den Erzabbau 1967 ein. Dort wurden jedoch weiterhin aufgehaldete Farberze verarbeitet. 1976 kam auch diese Produktion zum Erliegen. Insgesamt bauten die „Gießener Braunsteinbergwerke“ in 133 Jahren 7,8 Mill. Tonnen Eisenmanganerz ab. Ende 1976 erwarb die Stadt Großen-Linden für 55.000 DM die 529.500 Quadratmeter große Fläche des Tagebaus Feldwiesen und baute sie zum Naherholungsgebiet „Grube Fernie“ aus.
Ehemaliger Tagebau Feldwiesen
In Großen-Linden, Leihgestern und angrenzenden Gemarkungen wurde von 1843 bis 1967 (1976) hochwertiges Eisenmanganerz abgebaut. Der Abbau begann an Oberhof und Unterhof. Von 1853 bis 1897 war das Bergwerk teilweise, dann ganz im Besitz der englischen Familfe Fernie, später im Besitz von Krupp. Das abgebaute Erz wurde zunächst auf der Lahn verschifft, ab 1852 an der Margaretenhütte in Gießen aufbereitet und auf die Bahn verladen. Von 1897 bis 1906 lief der Erztransport vom Unterhof zur Margaretenhütte per Seilbahn.
Abbau im Nordfeld: Die zahlreichen Tagebaue und Schächte im heutigen Bergwerkswald waren durch Stollen mit dem zentralen Tagebau Betrieb 8 am Unterhof verbunden (Nordfeld). Die Grubenpferde wurden ab 1896 von Benzinlokomotiven abgelöst. 1904 errichtete man in Betrieb 8 ein Elektrizitätswerk und an der Gelnhäuser Bahnstrecke (heute Firma Bieber+Marburg) ein Misch- und Verladewerk. Dieses wurde von der nun elektrifizierten Grubenbahn durch den Transportstollen vom Unterhof aus angefahren. Der Abbau verlagerte sich ab 1929 an den Alfredschacht und dann in den Tagebau Feldwiesen in Großen-Linden (Südwestfeld). Im Nordfeld kam er am Ende der 1930er-Jahre zum Erliegen. Ein Restvorkommen im Bezirk Börnchen erschien nicht abbauwürdig.
Abbau im Südwestfeld: Am Alfredschacht wurde das Erz auf mehreren Sohlen in bis zu 100 m Tiefe abgebaut und sowohl vor Ort als auch in einer Aufbereitungsanlage nahe der Waldschenke (Gießener Pforte 43) verarbeitet. Im Tagebau Feldwiesen (heute See „Grube Fernie”) waren große Abraummengen zu bewegen, das geschah mit Eimerkettenbaggern. Da es wegen Wassereinbrüchen in der Richtstrecke nicht gelang, wie geplant einen Transportstollen zum Unterhof durchzuschlagen, baute man am Tagebau Feldwiesen eine moderne Aufbereitungsanlage. Das mulmige‚ erdige Erz wurde zunächst mit Pressluftspaten gelöst und in bereit stehende Kipploren gestürzt. Später setzte man große Elektrobagger ein. Vom Tagebau Feldwiesen aus wurden auch Stollen nach Norden und Nordosten vorgetrieben. Im Tagebau rangierte man die Loren mit Seilwinden, genannt “Haspeln”, und brachte sie über "Bremsberge", schrägen Rampen, zur Aufbereitungsanlage. Diese befand sich oberhalb der beiden Zechengebäude, dem heutigen Haus des Tennisclubs Linden und dem Grillgebäude. Dort wurde das Erz in einem Nassverfahren zerkleinert und aufbereitet und gelangte dann in langgestreckte „Flotationsbecken“. Eines davon ist heute noch am Ostufer unseres Sees sichtbar. Ab 1967 wurde für die Erzeugung von Farberzen für die Keramikindustrie eine Filterpresse eingesetzt, was den Trocknungsprozess drastisch verkürzte. Das Fertigerz verlud man zwischen Filterpressenhalle und Zechenhäusern über ein Förderband auf die Kippwagen der Feldbahn und brachte es zur Verladestelle in Großen-Linden. Dort wurde es gewogen und zum Versand auf Waggons der DB verladen.
Stilllegung: Der Alfredschacht wurde 1957 endgültig stillgelegt. Im Tagebau Feldwiesen stellte man den Erzabbau 1967 ein. Dort wurden jedoch weiterhin aufgehaldete Farberze verarbeitet. 1976 kam auch diese Produktion zum Erliegen. Insgesamt bauten die „Gießener Braunsteinbergwerke“ in 133 Jahren 7,8 Mill. Tonnen Eisenmanganerz ab. Ende 1976 erwarb die Stadt Großen-Linden für 55.000 DM die 529.500 Quadratmeter große Fläche des Tagebaus Feldwiesen und baute sie zum Naherholungsgebiet „Grube Fernie“ aus.
Nun folgt eine Fahrt entlang der A485, bevor es in den Bergwerkswald abgeht. Ein Traum! Ein wahrer Höhepunkt Gießens mit dem Bergsee im Zentrum. Beim Eingang bei der A485 stand bis Anfang 2015 ein Schild mit folgenden Informationen:
Der Bergwerkswald – eine Naturoase mit vielen Gesichtern
Heute erinnert nur noch wenig an die Zeit zwischen 1843 und 1952, in der hier Eisen- und Manganerze sowie Manganton für die Industrie abgebaut wurden. Die Bergbau-Stollen sind längst eingefallen, die Tagebauflächen haben sich dank des tonhaltigen Untergrundes mit Regenwasser angefüllt und die verbliebenen Kalkfelsen wurden von einer artenreichen Pflanzengesellschaft besiedelt. Auch die im 2. Weltkrieg hinzu gekommenen Bombentrichter sind kaum mehr als solche zu erkennen. Sie stellen heute dank ihres feuchten Mikroklimas einen wertvollen, ganz speziellen Lebensraum dar. Das heutige Landschaftsprofil ist also in großen Teilen nicht natürlich entstanden – die ehemaligen Abraumhalden hat sich die Natur erfolgreich zurückerobert. Schließlich wurde das 85 ha große Gebiet im Jahr 1955 unter Naturschutz gestellt.
Nischen von unschätzbarem Wert
Viele unterschiedliche und kleinräumige Landschaftsstrukturen wechseln sich ab und bieten wertvolle Lebensräume für seltene und bedrohte Pflanzen und Tiere. Durch die Nähe zur Stadt, die Insellage und die Attraktivität als Naherholungsgebiet ist eine ungestörte Entwicklung des erhaltenswerten Lebensraumgefüges nur möglich, wenn alle Besucher des Waldes Rücksicht nehmen und Pflanzen, Tiere, Wiesen und Teiche unberührt lassen. Diese und weiterführende Informationstafeln sollen dabei helfen, Ihnen die Besonderheiten des Schutzgebietes und seiner Bewohner näher zu bringen Sie können durch Ihr Verhalten viel dazu beitragen, eine Gefährdung der Pflanzen- und Tiergesellschaften zu vermeiden. Bitte besuchen Sie den Bergwerkswald als Gast, ohne seine außergewöhnliche Natur zu stören!
Ein besonderer Wald - auch für Sie!
Die Waldbesitzer verzichten in großen Teilen auf eine forstliche Nutzung dieses Gebietes. So kann sich aus ehemaligen Bergbauhalden ungestört ein artenreicher Mischwald entwickeln. Viel stehendes und liegendes Totholz bietet Tieren, Pilzen und Pflanzen gute Lebensbedingungen. In Waldbereichen mit einem hohen Totholzanteil ist allerdings die Gefahr von Astbruch und umstürzenden Bäumen erhöht. Die Teiche und Seen im Bergwerkswald sind unterschiedlich tief und die Ufer- und Gewässerböden vorwiegend schlammig. Die Gewässerdynamik ist durchweg natürlich: sie wird allein durch Niederschlag und Verdunstung gesteuert - es gibt hier keine Bäche. So kann im Laufe des Jahres der Wasserstand stark schwanken, sogar ein Trockenfallen ist möglich. Der hier abgebildete Bergsee ist mit Abstand das größte Gewässer im Gebiet. Besonders die vielfältig ausgeprägte Uferlinie bildet einen besonders wertvollen Teil des Biotopes.
Gefangen zwischen Autobahn und Wohngebieten
Bereits auf der Übersichtskarte erkennt man, wie trügerisch der Eindruck von der Wildnis im Gießener Bergwerkswald wirklich ist: Es gibt kaum Ausweich- oder Zuwanderungsmöglichkeiten für Tiere. Die Erhaltung der Populationen kann nur gesichert werden, wenn wir den schützenswerten Pflanzen und Tieren eine ungestörte Entwicklung und Fortpflanzung im Bergwerkswald ermöglichen. Durch Ihr Verhalten beim Besuch dieses Naturschutzgebietes tragen Sie dazu bei!
Jeder Mosaikstein ist eine Besonderheit
Im Schutzgebiet Bergwerkswald trifft man vielgestaltige Landschaftsformationen mit jeweils ganz eigenem Mikroklima an. Durch ihre unterschiedliche Beschaffenheit stellen sie spezielle „Lebensraumtypen“ dar. Die Pflanzen und Tiere, die sich hier angesiedelt haben, sind spezialisiert auf genau diese Umgebung. Hier wollen wir dem interessierten Besucher einen Überblick über die typischen Lebensräume geben. Detaillierte Informationen finden sich auf weiteren Tafeln entlang des Rundweges.
LEBENSRAUMTYP: Natürliche, nährstoffreiche Seen
Im Schutzgebiet befinden sich zahlreiche Stillgewässer. Es sind Restlöcher des einstigen Tagebaus‚ Bergsenkungstrichter nach Stolleneinbrüchen, aber auch Bombentrichter unterschiedlicher Größe und Tiefe. Sie sind zeitweilig oder dauerhaft mit Wasser gefüllt - ihr Wasserstand wird ausschließlich durch Niederschläge und Verdunstung gesteuert. Eine faunistische Besonderheit ist der Kammmolch (Triturus cristatus). Er ist eine europaweit streng geschützte Amphibienart.
LEBENSRAUMTYP: Natürliche Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation
Im Bergwerkswald gibt es einige einzeln liegende Kalkfelsen, die durch den Bergbau aus dem Gelände heraus modelliert wurden. Je nach Beschattungsgrad haben sich an den Felsen verschiedene Farn-‚ Moos- und Flechtengesellschaften entwickelt - wahre Hungerkünstler, die selbst auf nacktem Fels gedeihen können. Eine floristische Besonderheit ist der Hirschzungenfarn (Asplenium scolopendrium). Seine bis zu 40 cm langen Blätter, die an die Zunge eines Hirsches erinnern, haben dieser Pflanze ihren Namen gegeben!
LEBENSRAUMTYP: Waldmeister-Buchenwald
Dieser Waldtyp findet sich im Westen des Schutzgebietes. Er wird von Buchen dominiert und beeindruckt im Frühling mit einem wunderschönen Blütenteppich. Hier trifft man auf den Türkenbund (Lilium martagon), die Lilie „mit dem Turban“.
LEBENSRAUMTYP: Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald
Dieser wärmeliebende Waldtyp befindet sich im Zentrum des Bergwerkswaldes. In hügeligem Gelände wachsen überwiegend Stieleichen, Winterlinden und Hainbuchen. Die Strauchschicht mit Weißdorn, Heckenkirsche und Pfaffenhütchen ist stark ausgeprägt, da die Eichenkronen viel Licht durchlassen. Diese grobborkigen Bäume sind ein Paradies für den versteckt lebenden Mittelspecht (Dendrocopos medius).
LEBENSRAUMTYP: Magerrasen
Magerrasen weisen einen besonderen Reichtum an Blumen und Insekten auf, obwohl sie auf nährstoffarmen Flächen wachsen. Dies ist nur scheinbar ein Widerspruch. Wenn Gülle oder Mineraldünger auf Wiesen ausgebracht wird, überwachsen einige wenige stickstoffliebende Gräser und Kräuter (z.B. Löwenzahn) alle anderen Arten. Die Taubenskabiose (Scabiosa columbaria) ist eine seltene Art in diesem Lebensraum.
Dieses Gebiet wird ehrenamtlich betreut durch „Die Schlammspringer” der NABU Ortsgruppe Gießen.
Der Bergwerkswald – eine Naturoase mit vielen Gesichtern
Heute erinnert nur noch wenig an die Zeit zwischen 1843 und 1952, in der hier Eisen- und Manganerze sowie Manganton für die Industrie abgebaut wurden. Die Bergbau-Stollen sind längst eingefallen, die Tagebauflächen haben sich dank des tonhaltigen Untergrundes mit Regenwasser angefüllt und die verbliebenen Kalkfelsen wurden von einer artenreichen Pflanzengesellschaft besiedelt. Auch die im 2. Weltkrieg hinzu gekommenen Bombentrichter sind kaum mehr als solche zu erkennen. Sie stellen heute dank ihres feuchten Mikroklimas einen wertvollen, ganz speziellen Lebensraum dar. Das heutige Landschaftsprofil ist also in großen Teilen nicht natürlich entstanden – die ehemaligen Abraumhalden hat sich die Natur erfolgreich zurückerobert. Schließlich wurde das 85 ha große Gebiet im Jahr 1955 unter Naturschutz gestellt.
Nischen von unschätzbarem Wert
Viele unterschiedliche und kleinräumige Landschaftsstrukturen wechseln sich ab und bieten wertvolle Lebensräume für seltene und bedrohte Pflanzen und Tiere. Durch die Nähe zur Stadt, die Insellage und die Attraktivität als Naherholungsgebiet ist eine ungestörte Entwicklung des erhaltenswerten Lebensraumgefüges nur möglich, wenn alle Besucher des Waldes Rücksicht nehmen und Pflanzen, Tiere, Wiesen und Teiche unberührt lassen. Diese und weiterführende Informationstafeln sollen dabei helfen, Ihnen die Besonderheiten des Schutzgebietes und seiner Bewohner näher zu bringen Sie können durch Ihr Verhalten viel dazu beitragen, eine Gefährdung der Pflanzen- und Tiergesellschaften zu vermeiden. Bitte besuchen Sie den Bergwerkswald als Gast, ohne seine außergewöhnliche Natur zu stören!
Ein besonderer Wald - auch für Sie!
Die Waldbesitzer verzichten in großen Teilen auf eine forstliche Nutzung dieses Gebietes. So kann sich aus ehemaligen Bergbauhalden ungestört ein artenreicher Mischwald entwickeln. Viel stehendes und liegendes Totholz bietet Tieren, Pilzen und Pflanzen gute Lebensbedingungen. In Waldbereichen mit einem hohen Totholzanteil ist allerdings die Gefahr von Astbruch und umstürzenden Bäumen erhöht. Die Teiche und Seen im Bergwerkswald sind unterschiedlich tief und die Ufer- und Gewässerböden vorwiegend schlammig. Die Gewässerdynamik ist durchweg natürlich: sie wird allein durch Niederschlag und Verdunstung gesteuert - es gibt hier keine Bäche. So kann im Laufe des Jahres der Wasserstand stark schwanken, sogar ein Trockenfallen ist möglich. Der hier abgebildete Bergsee ist mit Abstand das größte Gewässer im Gebiet. Besonders die vielfältig ausgeprägte Uferlinie bildet einen besonders wertvollen Teil des Biotopes.
Gefangen zwischen Autobahn und Wohngebieten
Bereits auf der Übersichtskarte erkennt man, wie trügerisch der Eindruck von der Wildnis im Gießener Bergwerkswald wirklich ist: Es gibt kaum Ausweich- oder Zuwanderungsmöglichkeiten für Tiere. Die Erhaltung der Populationen kann nur gesichert werden, wenn wir den schützenswerten Pflanzen und Tieren eine ungestörte Entwicklung und Fortpflanzung im Bergwerkswald ermöglichen. Durch Ihr Verhalten beim Besuch dieses Naturschutzgebietes tragen Sie dazu bei!
Jeder Mosaikstein ist eine Besonderheit
Im Schutzgebiet Bergwerkswald trifft man vielgestaltige Landschaftsformationen mit jeweils ganz eigenem Mikroklima an. Durch ihre unterschiedliche Beschaffenheit stellen sie spezielle „Lebensraumtypen“ dar. Die Pflanzen und Tiere, die sich hier angesiedelt haben, sind spezialisiert auf genau diese Umgebung. Hier wollen wir dem interessierten Besucher einen Überblick über die typischen Lebensräume geben. Detaillierte Informationen finden sich auf weiteren Tafeln entlang des Rundweges.
LEBENSRAUMTYP: Natürliche, nährstoffreiche Seen
Im Schutzgebiet befinden sich zahlreiche Stillgewässer. Es sind Restlöcher des einstigen Tagebaus‚ Bergsenkungstrichter nach Stolleneinbrüchen, aber auch Bombentrichter unterschiedlicher Größe und Tiefe. Sie sind zeitweilig oder dauerhaft mit Wasser gefüllt - ihr Wasserstand wird ausschließlich durch Niederschläge und Verdunstung gesteuert. Eine faunistische Besonderheit ist der Kammmolch (Triturus cristatus). Er ist eine europaweit streng geschützte Amphibienart.
LEBENSRAUMTYP: Natürliche Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation
Im Bergwerkswald gibt es einige einzeln liegende Kalkfelsen, die durch den Bergbau aus dem Gelände heraus modelliert wurden. Je nach Beschattungsgrad haben sich an den Felsen verschiedene Farn-‚ Moos- und Flechtengesellschaften entwickelt - wahre Hungerkünstler, die selbst auf nacktem Fels gedeihen können. Eine floristische Besonderheit ist der Hirschzungenfarn (Asplenium scolopendrium). Seine bis zu 40 cm langen Blätter, die an die Zunge eines Hirsches erinnern, haben dieser Pflanze ihren Namen gegeben!
LEBENSRAUMTYP: Waldmeister-Buchenwald
Dieser Waldtyp findet sich im Westen des Schutzgebietes. Er wird von Buchen dominiert und beeindruckt im Frühling mit einem wunderschönen Blütenteppich. Hier trifft man auf den Türkenbund (Lilium martagon), die Lilie „mit dem Turban“.
LEBENSRAUMTYP: Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald
Dieser wärmeliebende Waldtyp befindet sich im Zentrum des Bergwerkswaldes. In hügeligem Gelände wachsen überwiegend Stieleichen, Winterlinden und Hainbuchen. Die Strauchschicht mit Weißdorn, Heckenkirsche und Pfaffenhütchen ist stark ausgeprägt, da die Eichenkronen viel Licht durchlassen. Diese grobborkigen Bäume sind ein Paradies für den versteckt lebenden Mittelspecht (Dendrocopos medius).
LEBENSRAUMTYP: Magerrasen
Magerrasen weisen einen besonderen Reichtum an Blumen und Insekten auf, obwohl sie auf nährstoffarmen Flächen wachsen. Dies ist nur scheinbar ein Widerspruch. Wenn Gülle oder Mineraldünger auf Wiesen ausgebracht wird, überwachsen einige wenige stickstoffliebende Gräser und Kräuter (z.B. Löwenzahn) alle anderen Arten. Die Taubenskabiose (Scabiosa columbaria) ist eine seltene Art in diesem Lebensraum.
Dieses Gebiet wird ehrenamtlich betreut durch „Die Schlammspringer” der NABU Ortsgruppe Gießen.
Nun geht es ab in die Wunderwelt Bergwerkswald! Diverse, leider oft sehr verschmutzte, Schilder im Bergwerkswald informieren über die Lokalität.
Schild
Lebensraumtyp: Magerrasen
Lage: Bergwerkshalden und Weiden am Rand des Gebietes
Kleinklima: Warm, trocken
Boden: Nährstoffärmer als Wirtschaftsgrünland, da keine zusätzliche Düngung erfolgt
Besondere Pflanzenarten: Taubenskabiose, Stängellose Kratzdistel, Heidenelke
Besondere Pflege: Extensive Pflege (Schafbeweidung, keine Düngung) erhält die artenreiche Lebensgemeinschaft
In den schütter bewachsenen Magerrasen kann viel Licht bis auf den Boden gelangen,so dass hier ein ganz anderes Kleinklima herrscht — wärmer und trockener — als in den von hüfthohen Gräsern dicht bestandenen Fettwiesen. Magerrasen weisen einen besonderen Reichtum an Blüten und Insekten auf, obwohl sie auf nährstoffarmen Flächen wachsen. Dies ist nur scheinbar ein Widerspruch. In Wiesen und Weiden, auf die Gülle oder Mineraldünger ausgebracht wird, überwachsen einige wenige Gräser und Kräuter, die den Stickstoff besonders gut umsetzen können, alle anderen Arten. Wiesen voller Löwenzahn, die im Mai weithin gelb leuchten, sind daher sehr artenarm.
Die fehlende Vielfalt an Kräutern spiegelt sich auch in der Artenvielfalt bei Käfern und Schmetterlingen wider, die für ihre Entwicklung vom Ei über die Larve bis zum fertigen Insekt eng an das Vorkommen ganz bestimmter Pflanzenarten gebunden sind. Jahrhundertelang waren magere, artenreiche Blumenwiesen weit verbreitet, weil nur der anfallende Stallmist als Dünger zur Verfügung stand. Dieser reichte aber kaum aus, um die Äcker zu versorgen. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Mineraldünger für die Bauern bezahlbar, so dass genug Dung auch für die Anreicherung des Grünlandes vorhanden war. Magere, artenreiche Grünlandgesellschaften sind in der heutigen Landwirtschaft nicht mehr von Interesse, weil sie zu wenig Futter liefern, das obendrein zu eiweißarm ist. Die Zufuhr von natürlichen Heilkräutern spielt in der modernen Tiergesundheit keine Rolle mehr, so dass der Erhalt dieser Wiesen und Weiden nur über Pflegemaßnahmen gewährleistet werden kann. Im Gießener Berwerkswald hält eine gemischte Schaf- und Ziegenherde die verbliebenen Magerrasen offen von aufkommendem Gehölz. Zusätzlich arbeitet die Gießener Ortsgruppe des NABU mit Unterstützung des Forstamtes aktiv gegen die zunehmende Verbuschung des Schutzgebietes.
Schild
Lebensraumtyp: Natürliche nährstoffreiche See
Lage: In den Wald eingebettete Stillgewässer mit hohem Nährstoffgehalt
Kleinklima: feuchtwarm, teilweise mit direkter Sonneneinstrahlung
Boden: schlammig, tiefgründig
Besondere Tierarten: Kammmolch, Wasserfeldermaus
Besondere Pflanzenarten: Südlicher Wasserschlauch, Schwimmendes Laichkraut
Natürliche Stillgewässer kamen in Hessen ursprünglich nur als Altwasser an großen Flüssen vor. Im Schutzgebiet Bergwerkswald haben sich zahlreiche Gewässer in Restlöchern des einstigen Tagebaus, Bergsenkungsflächen und Bombentrichtern aus dem 2. Weltkrieg gebildet. Einige der Bergwerksgewässer weisen steile Ufer auf, dort ist wenig Bewuchs anzutreffen. Die Gewässer mit flachem Ufer und ausreichend Sonnenlicht entwickeln Ufervegetation auf breiten Streifen. Sie bieten zahlreichen Tieren Lebensraum. Um diese günstigen Lichtverhältnisse am Gewässer zu erhalten, werden regelmäßig im Zuge von Pflegemaßnahmen Randbäume entnommen.
Kammmolch - der „Wasserdrache“
Der Kammmolch ist mit 14 bis 18 cm Körperlänge unsere größte heimische Molchart. aus ihren Überwinterungsquartieren im Waldboden wandern sich schon im Spätwinter bei nur 3 Grad lufttemperatur zu den Laichgewässern - sonnige Tümpgel mit viel sommerlicher Vegetation und flachen Ufern. In der balzzeit im zeitigen Frühjahr leben sie im Gewässer. In dieser Zeit tragen die Männchen einen großen gezackten Kamm auf dem Rücken, daher der Name Wasserdrache. Das Weibchen heftet 200 bis400 Eier einzeln an die Pflanzenteile, die sich unter Wasser befinden. Im Sommer lebt der Kammmolch im Wald und ernährt sich dort von Insekten, Schnecken und Würmern. Die Gefahren für den Kammmolch sind in der Zeit nach der Eiablage am größten: Fische fressen den Laich, aufgewirbelter Schlamm gefährdet die Entwicklung der Jungtiere. Hunde daher bitte UNBEDINGT vom Gewässer fernhalten!!!
Südlicher Wasserschlauch
Eine Besonderheit ist der Südliche Wasserschlauch, dessen gelbe Blüten von Juli bis August sehr auffällig sind. Es handelt sich um eine fleischfressende Schwimmpflanze, die ihren Hunger auch mit tierischer Nahrung stillt. Der Südliche Wasserschlauch hat Fangblasen im Wurzelgeäst. Wasserflöhe, Fadenwürmer, Schnecken oder WImperntierchen werden durch chemische Lockstoffe gelockt. Bei berührungöffnet sich blitzschnell eine Klappe und das Beutetier wird in die Fangblase eingesaugt und verdaut.
Der Bergsee ist das zentrale Gewässer vor Ort. Wer bis ans Ufer will, muss ein wenig klettern. Ein Schild informiert:
Lebensraumtyp: Natürliche Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation
Lage: Einzeln im Gebiet verstreut
Kleinklima: Auf besonnten Felsen kann es extrem helß werden, beschattete Felsen haben ein gemäßigtes Kleinklima
Boden: Kalk
Besondere Arten: Hirschzungenfarn, Mauerrautenfarn, Strichfarn, Geburtshelferkröte
lm Gebiet gibt es einige isolierte Kalkfelsen, die nach den Bergbauaktivitäten im Gelände verblieben sind. Je nach Beschattungsgrad haben sich an den Felsen verschiedene Farne, Moos- und Flechtengesellschaften entwickelt. Die meisten Felsen im Gebiet sind wegen der starken Beschattung durch benachbarte Bäume relativ artenarm besiedelt. Daher werden einige Felsen im Rahmen von Pflegemaßnahmen vorsichtig freigestellt, um mit zunehmender Besonnung wärmeliebenden Arten eine Lebensmöglichkeit zu bieten. Hiervon profitiert auch die Geburtshelferkröte, die sich vorwiegend an Land aufhält und dabei gerne besonnte Felsen aufsucht.
Geburtshelferkröte - „GIockenfrosch"
In warmen Frühjahrsnächten kann man an Laichgewässern Töne wie vonkleinen Glocken hören. Die Revierrufe der Geburtshelferkröte nimmt man bis zu einem halben Kilometer weit wahr, obwohl sie aus der Nähe sehr leise klingen. Die Geburtshelferkröte ist die einzige Krötenart, die Brutpflege betreibt. Wenn die Eier beim Weibchen austreten, wickelt sich das Männchen die Laichschnüre um die Hinterbeine, was der Kröte ihren Namen gegeben hat. Anschließend trägt das Männchen die Eier 2-5 Wochen umher, so dass sie gut vor Fressfeinden geschützt sind. Durch diese einzigartige Brutpflege reicht die geringe Anzahl von ca. 30 Eiern zur Arterhaltung aus - andere Amphibien legen bis zu 10.000 Eier direkt ins Gewässer ab. Die Eier der Geburtshelferkröte werden erst kurz vor dem Schlüpfen der Kaulquappen im Gewässer abgelegt. Geburtshelferkröten sind ansonsten recht unabhängig vom Gewässer, sie halten sich fast nur an Land auf.
Ein Schild informiert
Lebensraumtyp: Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald
Lage: Altes Bergbaugelände
Kleinklima: Warm, trocken
Boden: Meist flachgründig, auf ehemaligen Bergbauflächen
Besondere Tierarten: Mittelspecht, Trauerschnäpper, Fledermäuse
vorherrschende Baumarten: Stiel-Eichen, Winterlinden und Hainbuchen
Diese Waldgesellschaft findet sich im Zentrum des Bergwerkswaldes auf hügeligen, ehemals bergbaulich bewirtschafteten Flächen. Da sich die Waldstandone vor allem im Frühjahr und Herbst durch erhöhte Trockenheit auszeichnen, wird die ansonsten domi nante Buche im Wachstum gehemmt. Die Strauchschicht mit Weißdorn und Pfaffenhütchen ist stark ausgeprägt, weil die Eichenkronen viel Licht durch lassen. Die kennzeichnende Art ist das Waldlabkraut (Galium sylvaticum), das einen Stängel mit Verzweigungen hat, die beim sehr ähnlichen Waldmeister mit seinem durchgehenden Stängel fehlen. Eichenwälder wurden durch den Menschen stark gefördert, da er dieses Holz für Hausbau und Geräte gut gebrauchen konnte. Außerdem mästete er sein Vieh mit den Eicheln. Auf großen Flächen dieses Eichenwaldes findet keine Holznutzung statt, auch weil ein Herausziehen von Baumstämmen in diesem hügeligen Gelände zu aufwändig wäre. Hier kann sich der Wald zukünftig zu einem Urwald mit sehr alten Bäumen und viel Totholz entwickeln. Nach Aufgabe der Bergbautätigkeit siedelten sich auf den ehemaligen Haldenflächen verschiedene Pionierbaumarten an, darunter Kiefer, Birke, Weide, Pappel und auch Eichen, die sich hier letztlich durchgesetzt haben.
Mittelspecht - der Specht, der nicht trommelt
Alle heimischen Spechtarten markieren im Frühjahr ihre Reviere, indem sie mit ihrem Schnabel weit hörbare Trommelwirbel erschallen lassen - nicht so der Mittelspecht, Von ihm ist nur ein jämmerlich klingendes, heiseres Quäken zu hören, das oft mit den Rufen des Eichelhähers verwechselt wird. Die Brutdauer ist wie bei allen Spechten mit 12 Tagen extrem kurz. Zur Nahrungssuche hackt der Mittelspecht keine Löcher ins Holz, sondern stochert in Rindenritzen nach Nahrung. Er lebt in Wäldern mit grobborkigen Bäumen, bei uns insbesondere in Eichenwäldern, und führt dort ein unauffälliges, zurückgezogenes Leben. Selbst Vogelkundler bekommen ihn nur selten zu Gesicht. Auf den ersten Blick kann man den Mittelspecht leicht mit dem Buntspecht verwechseln. Während beim Buntspecht nur das Männchen einen kleinen roten Fleck am Hinterkopf trägt, haben beim Mittelspecht beide Geschlechter einen roten Scheitel.
Seidelbast
Der Seidelbast ist ein etwa hüfthoher Strauch, dessen rosa Blüten am Ende des Winters einen süßen Duft verbreiten. Er ist das einzige Holzgewächs Mitteleuropas, dessen Blüten am Stamm sitzen, was ansonsten nur bei Tropenbäumen vorkommt. Die roten Früchte sind für den Menschen sehr giftig, von Vögeln werden sie ohne Probleme verdaut.
Ein reich bebildertes Schild im Bergwerkswald informiert
Die Historie des Bergwerkswaldes: Von der Mondlandschaft zum Naturparadies
Im Süden von Gießen haben sich im Devon (vor 370 Mio. Jahren) Eisen-Mangan-Verwitterungserze in Mulden des Riffkalks gebildet. Dies war die Grundlage für den Bergbau in der „Lindener Mark“, der 1843 begann. Die seinerzeit ergiebigste Braunsteinlagerstätte Deutschlands gab um die Jahrhundertwende bis zu 800 Menschen einen Arbeitsplatz. Braunstein ist die Bezeichnung für bis zu kinderkopfgroße, hoch manganhaltige Stückerzbrocken. Reines Manganerz konnte hier nicht gefunden werden. Das Erz wurde im Tagebau und ab etwa 1900 in umfangreichen Stollensystemen im Tiefbau abgebaut. Die bei der Erzwäsche angefallene Schlämme setzte sich in Klärteichen ab und blieb zunächst ungenutzt. Als Rohstoff für die Keramikindustrie wurde sie aber bereits nach 1880 im getrockneten Zustand zurück gewonnen. Mit diesem „Farberz“ wurde beispielsweise die Oberfläche von Dachziegeln vergütet. Diese Tonschlämmenutzung im heutigen Bergwerkswald endete 1952, während sie im südwestlich gelegenen Bereich zwischen Klein-Linden und Großen-Linden, dem heutigen Schutzgebiet „Abgrabungsgewässer Grube Fernie“‚ erst 1976 eingestellt wurde. Einer ersten Unterbrechung im Jahr 1930 folgte die Wiederaufnahme der Erzgewinnung in 1935 bis zur endgültigen Einstellung zu Beginn des 2. Weltkrieges. Zurück blieb eine Mondlandschaft aus Erdhügeln, Teichen und karg bewachsenen Flächen. Nach Aufgabe der Nutzung entstanden in den Mulden und Senken Sümpfe, die Schutthalden wurden von Magerrasen, Weiden und Birken besiedelt. Die Strukturvielfalt aus nährstoffreichen und -armen‚ sonnigen und schattigen, sumpfigen und trockenen Standorten mit großem Artenreichtum war enorm. Deshalb stellte man bereits 1955 das Gebiet unter Naturschutz. Die Gehölze wuchsen schnell hoch, die offenen Flächen verschwanden und die Pflanzen- und Tierwelt veränderte sich dramatisch: Auf Offenlandbewohner folgten Arten des Waldes. Der Bau des Gießener Rings zu Beginn der 1970'er Jahre schnitt das heutige Schutzgebiet von den südlich gelegenen Wäldern ab. Seitdem ist die Wanderung und ein Austausch für viele Arten unmöglich. Als Naherholungsgebiet wurde der Bergwerkswald immer beliebter, zahlreiche Trampelpfade durchzogen die Fläche. Ein 1973 angelegter Rundweg soll den Besucherstrom lenken, um Störungen für das Gebiet zu verringern. Durch Pflegemaßnahmen an den Magerrasen, Kalkfelsen und Gewässern sowie durch eine naturverträgliche Holznutzung wird der ökologische Wert und die Artenvielfalt des Gebietes erhalten. Im Jahr 2001 wurde der Bergwerkswald wegen seiner vielfältigen Lebensräume und wegen des Kammmolch-Vorkommens in das europäische Schutzgebietssystem als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet) aufgenommen. Die erste Fotodokumentation der Gießener Braunsteinbergwerke erschien 1985 mit dem Bildband “Eisenerzbergbau in Hessen”, der vom Förderverein Besucherbergwerk Fortuna herausgegeben wurde. Daraus geht hervor, wie umfangreich der Bergbau in dem vergleichsweise kleinen Gebiet war: Die teilweise kilometerlangen Stollen durchzogen das ganze Gelände. Die drei ehemaligen Stolleneingänge umrahmten einen Bereich mit umfangreichen Betriebsgebäuden und Maschinenhallen. Die Stolleneingänge sind schon lange verschüttet. Die Stollen rufen sich allerdings manchmal selbst in Erinnerung: Plötzliche Bodensenkungen weisen auf einen Einbruch der Gewölbedecken hin…
Schild
Lebensraumtyp: Magerrasen
Lage: Bergwerkshalden und Weiden am Rand des Gebietes
Kleinklima: Warm, trocken
Boden: Nährstoffärmer als Wirtschaftsgrünland, da keine zusätzliche Düngung erfolgt
Besondere Pflanzenarten: Taubenskabiose, Stängellose Kratzdistel, Heidenelke
Besondere Pflege: Extensive Pflege (Schafbeweidung, keine Düngung) erhält die artenreiche Lebensgemeinschaft
In den schütter bewachsenen Magerrasen kann viel Licht bis auf den Boden gelangen,so dass hier ein ganz anderes Kleinklima herrscht — wärmer und trockener — als in den von hüfthohen Gräsern dicht bestandenen Fettwiesen. Magerrasen weisen einen besonderen Reichtum an Blüten und Insekten auf, obwohl sie auf nährstoffarmen Flächen wachsen. Dies ist nur scheinbar ein Widerspruch. In Wiesen und Weiden, auf die Gülle oder Mineraldünger ausgebracht wird, überwachsen einige wenige Gräser und Kräuter, die den Stickstoff besonders gut umsetzen können, alle anderen Arten. Wiesen voller Löwenzahn, die im Mai weithin gelb leuchten, sind daher sehr artenarm.
Die fehlende Vielfalt an Kräutern spiegelt sich auch in der Artenvielfalt bei Käfern und Schmetterlingen wider, die für ihre Entwicklung vom Ei über die Larve bis zum fertigen Insekt eng an das Vorkommen ganz bestimmter Pflanzenarten gebunden sind. Jahrhundertelang waren magere, artenreiche Blumenwiesen weit verbreitet, weil nur der anfallende Stallmist als Dünger zur Verfügung stand. Dieser reichte aber kaum aus, um die Äcker zu versorgen. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Mineraldünger für die Bauern bezahlbar, so dass genug Dung auch für die Anreicherung des Grünlandes vorhanden war. Magere, artenreiche Grünlandgesellschaften sind in der heutigen Landwirtschaft nicht mehr von Interesse, weil sie zu wenig Futter liefern, das obendrein zu eiweißarm ist. Die Zufuhr von natürlichen Heilkräutern spielt in der modernen Tiergesundheit keine Rolle mehr, so dass der Erhalt dieser Wiesen und Weiden nur über Pflegemaßnahmen gewährleistet werden kann. Im Gießener Berwerkswald hält eine gemischte Schaf- und Ziegenherde die verbliebenen Magerrasen offen von aufkommendem Gehölz. Zusätzlich arbeitet die Gießener Ortsgruppe des NABU mit Unterstützung des Forstamtes aktiv gegen die zunehmende Verbuschung des Schutzgebietes.
Schild
Lebensraumtyp: Natürliche nährstoffreiche See
Lage: In den Wald eingebettete Stillgewässer mit hohem Nährstoffgehalt
Kleinklima: feuchtwarm, teilweise mit direkter Sonneneinstrahlung
Boden: schlammig, tiefgründig
Besondere Tierarten: Kammmolch, Wasserfeldermaus
Besondere Pflanzenarten: Südlicher Wasserschlauch, Schwimmendes Laichkraut
Natürliche Stillgewässer kamen in Hessen ursprünglich nur als Altwasser an großen Flüssen vor. Im Schutzgebiet Bergwerkswald haben sich zahlreiche Gewässer in Restlöchern des einstigen Tagebaus, Bergsenkungsflächen und Bombentrichtern aus dem 2. Weltkrieg gebildet. Einige der Bergwerksgewässer weisen steile Ufer auf, dort ist wenig Bewuchs anzutreffen. Die Gewässer mit flachem Ufer und ausreichend Sonnenlicht entwickeln Ufervegetation auf breiten Streifen. Sie bieten zahlreichen Tieren Lebensraum. Um diese günstigen Lichtverhältnisse am Gewässer zu erhalten, werden regelmäßig im Zuge von Pflegemaßnahmen Randbäume entnommen.
Kammmolch - der „Wasserdrache“
Der Kammmolch ist mit 14 bis 18 cm Körperlänge unsere größte heimische Molchart. aus ihren Überwinterungsquartieren im Waldboden wandern sich schon im Spätwinter bei nur 3 Grad lufttemperatur zu den Laichgewässern - sonnige Tümpgel mit viel sommerlicher Vegetation und flachen Ufern. In der balzzeit im zeitigen Frühjahr leben sie im Gewässer. In dieser Zeit tragen die Männchen einen großen gezackten Kamm auf dem Rücken, daher der Name Wasserdrache. Das Weibchen heftet 200 bis400 Eier einzeln an die Pflanzenteile, die sich unter Wasser befinden. Im Sommer lebt der Kammmolch im Wald und ernährt sich dort von Insekten, Schnecken und Würmern. Die Gefahren für den Kammmolch sind in der Zeit nach der Eiablage am größten: Fische fressen den Laich, aufgewirbelter Schlamm gefährdet die Entwicklung der Jungtiere. Hunde daher bitte UNBEDINGT vom Gewässer fernhalten!!!
Südlicher Wasserschlauch
Eine Besonderheit ist der Südliche Wasserschlauch, dessen gelbe Blüten von Juli bis August sehr auffällig sind. Es handelt sich um eine fleischfressende Schwimmpflanze, die ihren Hunger auch mit tierischer Nahrung stillt. Der Südliche Wasserschlauch hat Fangblasen im Wurzelgeäst. Wasserflöhe, Fadenwürmer, Schnecken oder WImperntierchen werden durch chemische Lockstoffe gelockt. Bei berührungöffnet sich blitzschnell eine Klappe und das Beutetier wird in die Fangblase eingesaugt und verdaut.
Der Bergsee ist das zentrale Gewässer vor Ort. Wer bis ans Ufer will, muss ein wenig klettern. Ein Schild informiert:
Lebensraumtyp: Natürliche Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation
Lage: Einzeln im Gebiet verstreut
Kleinklima: Auf besonnten Felsen kann es extrem helß werden, beschattete Felsen haben ein gemäßigtes Kleinklima
Boden: Kalk
Besondere Arten: Hirschzungenfarn, Mauerrautenfarn, Strichfarn, Geburtshelferkröte
lm Gebiet gibt es einige isolierte Kalkfelsen, die nach den Bergbauaktivitäten im Gelände verblieben sind. Je nach Beschattungsgrad haben sich an den Felsen verschiedene Farne, Moos- und Flechtengesellschaften entwickelt. Die meisten Felsen im Gebiet sind wegen der starken Beschattung durch benachbarte Bäume relativ artenarm besiedelt. Daher werden einige Felsen im Rahmen von Pflegemaßnahmen vorsichtig freigestellt, um mit zunehmender Besonnung wärmeliebenden Arten eine Lebensmöglichkeit zu bieten. Hiervon profitiert auch die Geburtshelferkröte, die sich vorwiegend an Land aufhält und dabei gerne besonnte Felsen aufsucht.
Geburtshelferkröte - „GIockenfrosch"
In warmen Frühjahrsnächten kann man an Laichgewässern Töne wie vonkleinen Glocken hören. Die Revierrufe der Geburtshelferkröte nimmt man bis zu einem halben Kilometer weit wahr, obwohl sie aus der Nähe sehr leise klingen. Die Geburtshelferkröte ist die einzige Krötenart, die Brutpflege betreibt. Wenn die Eier beim Weibchen austreten, wickelt sich das Männchen die Laichschnüre um die Hinterbeine, was der Kröte ihren Namen gegeben hat. Anschließend trägt das Männchen die Eier 2-5 Wochen umher, so dass sie gut vor Fressfeinden geschützt sind. Durch diese einzigartige Brutpflege reicht die geringe Anzahl von ca. 30 Eiern zur Arterhaltung aus - andere Amphibien legen bis zu 10.000 Eier direkt ins Gewässer ab. Die Eier der Geburtshelferkröte werden erst kurz vor dem Schlüpfen der Kaulquappen im Gewässer abgelegt. Geburtshelferkröten sind ansonsten recht unabhängig vom Gewässer, sie halten sich fast nur an Land auf.
Ein Schild informiert
Lebensraumtyp: Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald
Lage: Altes Bergbaugelände
Kleinklima: Warm, trocken
Boden: Meist flachgründig, auf ehemaligen Bergbauflächen
Besondere Tierarten: Mittelspecht, Trauerschnäpper, Fledermäuse
vorherrschende Baumarten: Stiel-Eichen, Winterlinden und Hainbuchen
Diese Waldgesellschaft findet sich im Zentrum des Bergwerkswaldes auf hügeligen, ehemals bergbaulich bewirtschafteten Flächen. Da sich die Waldstandone vor allem im Frühjahr und Herbst durch erhöhte Trockenheit auszeichnen, wird die ansonsten domi nante Buche im Wachstum gehemmt. Die Strauchschicht mit Weißdorn und Pfaffenhütchen ist stark ausgeprägt, weil die Eichenkronen viel Licht durch lassen. Die kennzeichnende Art ist das Waldlabkraut (Galium sylvaticum), das einen Stängel mit Verzweigungen hat, die beim sehr ähnlichen Waldmeister mit seinem durchgehenden Stängel fehlen. Eichenwälder wurden durch den Menschen stark gefördert, da er dieses Holz für Hausbau und Geräte gut gebrauchen konnte. Außerdem mästete er sein Vieh mit den Eicheln. Auf großen Flächen dieses Eichenwaldes findet keine Holznutzung statt, auch weil ein Herausziehen von Baumstämmen in diesem hügeligen Gelände zu aufwändig wäre. Hier kann sich der Wald zukünftig zu einem Urwald mit sehr alten Bäumen und viel Totholz entwickeln. Nach Aufgabe der Bergbautätigkeit siedelten sich auf den ehemaligen Haldenflächen verschiedene Pionierbaumarten an, darunter Kiefer, Birke, Weide, Pappel und auch Eichen, die sich hier letztlich durchgesetzt haben.
Mittelspecht - der Specht, der nicht trommelt
Alle heimischen Spechtarten markieren im Frühjahr ihre Reviere, indem sie mit ihrem Schnabel weit hörbare Trommelwirbel erschallen lassen - nicht so der Mittelspecht, Von ihm ist nur ein jämmerlich klingendes, heiseres Quäken zu hören, das oft mit den Rufen des Eichelhähers verwechselt wird. Die Brutdauer ist wie bei allen Spechten mit 12 Tagen extrem kurz. Zur Nahrungssuche hackt der Mittelspecht keine Löcher ins Holz, sondern stochert in Rindenritzen nach Nahrung. Er lebt in Wäldern mit grobborkigen Bäumen, bei uns insbesondere in Eichenwäldern, und führt dort ein unauffälliges, zurückgezogenes Leben. Selbst Vogelkundler bekommen ihn nur selten zu Gesicht. Auf den ersten Blick kann man den Mittelspecht leicht mit dem Buntspecht verwechseln. Während beim Buntspecht nur das Männchen einen kleinen roten Fleck am Hinterkopf trägt, haben beim Mittelspecht beide Geschlechter einen roten Scheitel.
Seidelbast
Der Seidelbast ist ein etwa hüfthoher Strauch, dessen rosa Blüten am Ende des Winters einen süßen Duft verbreiten. Er ist das einzige Holzgewächs Mitteleuropas, dessen Blüten am Stamm sitzen, was ansonsten nur bei Tropenbäumen vorkommt. Die roten Früchte sind für den Menschen sehr giftig, von Vögeln werden sie ohne Probleme verdaut.
Ein reich bebildertes Schild im Bergwerkswald informiert
Die Historie des Bergwerkswaldes: Von der Mondlandschaft zum Naturparadies
Im Süden von Gießen haben sich im Devon (vor 370 Mio. Jahren) Eisen-Mangan-Verwitterungserze in Mulden des Riffkalks gebildet. Dies war die Grundlage für den Bergbau in der „Lindener Mark“, der 1843 begann. Die seinerzeit ergiebigste Braunsteinlagerstätte Deutschlands gab um die Jahrhundertwende bis zu 800 Menschen einen Arbeitsplatz. Braunstein ist die Bezeichnung für bis zu kinderkopfgroße, hoch manganhaltige Stückerzbrocken. Reines Manganerz konnte hier nicht gefunden werden. Das Erz wurde im Tagebau und ab etwa 1900 in umfangreichen Stollensystemen im Tiefbau abgebaut. Die bei der Erzwäsche angefallene Schlämme setzte sich in Klärteichen ab und blieb zunächst ungenutzt. Als Rohstoff für die Keramikindustrie wurde sie aber bereits nach 1880 im getrockneten Zustand zurück gewonnen. Mit diesem „Farberz“ wurde beispielsweise die Oberfläche von Dachziegeln vergütet. Diese Tonschlämmenutzung im heutigen Bergwerkswald endete 1952, während sie im südwestlich gelegenen Bereich zwischen Klein-Linden und Großen-Linden, dem heutigen Schutzgebiet „Abgrabungsgewässer Grube Fernie“‚ erst 1976 eingestellt wurde. Einer ersten Unterbrechung im Jahr 1930 folgte die Wiederaufnahme der Erzgewinnung in 1935 bis zur endgültigen Einstellung zu Beginn des 2. Weltkrieges. Zurück blieb eine Mondlandschaft aus Erdhügeln, Teichen und karg bewachsenen Flächen. Nach Aufgabe der Nutzung entstanden in den Mulden und Senken Sümpfe, die Schutthalden wurden von Magerrasen, Weiden und Birken besiedelt. Die Strukturvielfalt aus nährstoffreichen und -armen‚ sonnigen und schattigen, sumpfigen und trockenen Standorten mit großem Artenreichtum war enorm. Deshalb stellte man bereits 1955 das Gebiet unter Naturschutz. Die Gehölze wuchsen schnell hoch, die offenen Flächen verschwanden und die Pflanzen- und Tierwelt veränderte sich dramatisch: Auf Offenlandbewohner folgten Arten des Waldes. Der Bau des Gießener Rings zu Beginn der 1970'er Jahre schnitt das heutige Schutzgebiet von den südlich gelegenen Wäldern ab. Seitdem ist die Wanderung und ein Austausch für viele Arten unmöglich. Als Naherholungsgebiet wurde der Bergwerkswald immer beliebter, zahlreiche Trampelpfade durchzogen die Fläche. Ein 1973 angelegter Rundweg soll den Besucherstrom lenken, um Störungen für das Gebiet zu verringern. Durch Pflegemaßnahmen an den Magerrasen, Kalkfelsen und Gewässern sowie durch eine naturverträgliche Holznutzung wird der ökologische Wert und die Artenvielfalt des Gebietes erhalten. Im Jahr 2001 wurde der Bergwerkswald wegen seiner vielfältigen Lebensräume und wegen des Kammmolch-Vorkommens in das europäische Schutzgebietssystem als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet) aufgenommen. Die erste Fotodokumentation der Gießener Braunsteinbergwerke erschien 1985 mit dem Bildband “Eisenerzbergbau in Hessen”, der vom Förderverein Besucherbergwerk Fortuna herausgegeben wurde. Daraus geht hervor, wie umfangreich der Bergbau in dem vergleichsweise kleinen Gebiet war: Die teilweise kilometerlangen Stollen durchzogen das ganze Gelände. Die drei ehemaligen Stolleneingänge umrahmten einen Bereich mit umfangreichen Betriebsgebäuden und Maschinenhallen. Die Stolleneingänge sind schon lange verschüttet. Die Stollen rufen sich allerdings manchmal selbst in Erinnerung: Plötzliche Bodensenkungen weisen auf einen Einbruch der Gewölbedecken hin…
Nach dem Bergwerkswald geht es noch durch die Siedlung Oberhof. Ein reich bebildertes Schild informiert:
Die Bergwerkssiedlung Oberhof
Zur Geschichte des Bergwerks. In Großen-Linden, Leihgestern und angrenzenden Gemarkungen wurde von 1843 bis 1967 (1976) hochwertiges Eisenmanganerz abgebaut. Es handelte sich um erdigen, manganreichen "Brauneisenstein" mit eingelagerten hoch manganhaltigen Stückerzen ("Braunstein"). Der Abbau begann hier am Oberhof und verlagerte sich früh zum Unterhof. Von 1853 - 1897 war das Bergwerk teilweise, dann vollständig im Besitz der englischen Familie Fernie, später im Besitz von Krupp. Von dem abgebauten Erz wurde zunächst nur Braunstein für die Erzeugung von Chlorbleiche für die Textilindustrie verwertet. Man verschiffte das Erz auf der Lahn. Ab 1852 bereitete man es an der Margaretenhütte in Gießen auf und verlud es dort auf die Bahn. Nach der Erfindung neuer technischer Verfahren konnte das Eisenmanganerz auch für die Stahlerzeugung eingesetzt werden. Das erste Bessemer-Stahlwerk in Deutschland errichtete Krupp 1862 in Essen. Von da an wurde auch der Brauneisenstein verwertet. Nach der Einführung des Thomas-Verfahrens 1879 stieg der Bedarf an Brauneisenstein weiter an.
Der Tagebau Betrieb 8 am Unterhof entwickelte sich zum zentralen Betrieb der “Gießener Braunsteinbergwerke”. Die zahlreichen Tagebaue und Schächte im heutigen Bergwerkswald, dem „Nordfeld”, wurden durch Stollen mit Betrieb 8 verbunden. Von 1897 - 1906 lief der Erztransport vom Unterhof zur Margaretenhütte per Seilbahn. Sie überquerte die Frankfurter Straße in Höhe der Klinikstraße. Die anfangs unter Tage eingesetzten Grubenpferde wurden 1896 weitgehend von Benzinlokomotiven abgelöst. 1904 errichtete man in Betrieb 8 ein Elektrizitätswerk und an der Gelnhäuser Bahnstrecke ein Misch- und Verladewerk‚ das von der nun elektrifizierten Grubenbahn durch den Transportstollen vom Unterhof aus angefahren wurde. Ab 1929 verlagerte sich der Abbau an den Alfredschacht, dann in den Tagebau Feldwiesen (heute See “Grube Fernie”) in Großen-Linden, dem “Südwestfeld”. Ende der 1930er-Jahre kam der Erzabbau hier im Nordfeld zum Erliegen. Die Verarbeitung von Schlämmen für Farberze ging jedoch bis nach dem Zweiten Weltkrieg weiter (Betrieb 9).
Ehemalige Bergwerksgebäude
Nicht alle Bergwerksgebäude am Oberhof sind noch heute erhalten. Das älteste erhaltene ist das Haus Nr. 21. Die ehemalige Hufschmiede wich schon 1915 einem Tagebau. Das ehemalige Kutscherhaus mit Stall und Remise, Nr. 26, stand über einem Stollen von 1843 und stürzte im April 1993 ein (“Bergschlag”). Es wurde als unbewohnbar im Dezember 1996 abgerissen. Auf dem Grundstück entstanden zwei neue Wohngebäude, die allerdings tief gegründet werden mussten. Vor dem ’Kutscherhaus‘ befand sich dicht an der Straße der Fahrschacht zum Hauptstollen mit einer ovalen Wendeltreppe in Beton. Das Bergwerk legte ihn 1915 an, um das Einfahren‘ der damals fast 1300 Bergleute zu beschleunigen. Dieser Fahrschacht diente 1944/45 als Hauptzugang zu einem System von Luftschutz- und Produktionsstollen, die man am Hauptstollen - wie auch bei Betrieb 8 - angelegt hatte (9). Nach dem Krieg wurde der Betondeckel des Fahrschachts von Familie Breiter, die im Haus Nr. 26 eine kleine Spulenfabrik betrieb, als “Blumenbeet” hergerichtet. Vor dem Neubau des Gießener Rings befuhr‘ man diesen Fahrschacht 1967 und 1970 letztmals für Stollenkontrollen unter der geplanten Trasse. Nach dem Abbruch des ’Kutscherhauses‘ mussten für einen Neubau 16 Betonpfähle mit Durchmessern von 75 cm bis 120 cm gegossen werden, Gründungstiefe zwischen 6 und 30 m. Alle angeschnittenen Hohlräume verfüllte man mit Beton. Auf diese Pfähle wurden die Fundamentplatten gegossen. Auf dem Bild ist hinten rechts die Anhöhe des ehemaligen Wasserhochbehälters des Bergwerks zu erkennen. Das Wasser wurde aus dem Bezirk ’Börnchen‘ herbeigeführt.
In den Gebäuden Nr. 28 - 34 wohnten Steiger, eines beherbergte das Labor des Bergwerks. Im Haus gegenüber (Nr. 21) befand sich die Verwaltung des Bergwerks. Das Gebäude Nr. 17 ist die ehemalige Villa des Bergwerksdirektors. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde sie als Gauschule der HJ genutzt. Dahinter befand sich ein Holzgebäude, das der Hitlerjugend als Speisesaal diente. Großen-Linden mietete es 1949 als Schule an.
Die Bergwerkssiedlung Oberhof
Zur Geschichte des Bergwerks. In Großen-Linden, Leihgestern und angrenzenden Gemarkungen wurde von 1843 bis 1967 (1976) hochwertiges Eisenmanganerz abgebaut. Es handelte sich um erdigen, manganreichen "Brauneisenstein" mit eingelagerten hoch manganhaltigen Stückerzen ("Braunstein"). Der Abbau begann hier am Oberhof und verlagerte sich früh zum Unterhof. Von 1853 - 1897 war das Bergwerk teilweise, dann vollständig im Besitz der englischen Familie Fernie, später im Besitz von Krupp. Von dem abgebauten Erz wurde zunächst nur Braunstein für die Erzeugung von Chlorbleiche für die Textilindustrie verwertet. Man verschiffte das Erz auf der Lahn. Ab 1852 bereitete man es an der Margaretenhütte in Gießen auf und verlud es dort auf die Bahn. Nach der Erfindung neuer technischer Verfahren konnte das Eisenmanganerz auch für die Stahlerzeugung eingesetzt werden. Das erste Bessemer-Stahlwerk in Deutschland errichtete Krupp 1862 in Essen. Von da an wurde auch der Brauneisenstein verwertet. Nach der Einführung des Thomas-Verfahrens 1879 stieg der Bedarf an Brauneisenstein weiter an.
Der Tagebau Betrieb 8 am Unterhof entwickelte sich zum zentralen Betrieb der “Gießener Braunsteinbergwerke”. Die zahlreichen Tagebaue und Schächte im heutigen Bergwerkswald, dem „Nordfeld”, wurden durch Stollen mit Betrieb 8 verbunden. Von 1897 - 1906 lief der Erztransport vom Unterhof zur Margaretenhütte per Seilbahn. Sie überquerte die Frankfurter Straße in Höhe der Klinikstraße. Die anfangs unter Tage eingesetzten Grubenpferde wurden 1896 weitgehend von Benzinlokomotiven abgelöst. 1904 errichtete man in Betrieb 8 ein Elektrizitätswerk und an der Gelnhäuser Bahnstrecke ein Misch- und Verladewerk‚ das von der nun elektrifizierten Grubenbahn durch den Transportstollen vom Unterhof aus angefahren wurde. Ab 1929 verlagerte sich der Abbau an den Alfredschacht, dann in den Tagebau Feldwiesen (heute See “Grube Fernie”) in Großen-Linden, dem “Südwestfeld”. Ende der 1930er-Jahre kam der Erzabbau hier im Nordfeld zum Erliegen. Die Verarbeitung von Schlämmen für Farberze ging jedoch bis nach dem Zweiten Weltkrieg weiter (Betrieb 9).
Ehemalige Bergwerksgebäude
Nicht alle Bergwerksgebäude am Oberhof sind noch heute erhalten. Das älteste erhaltene ist das Haus Nr. 21. Die ehemalige Hufschmiede wich schon 1915 einem Tagebau. Das ehemalige Kutscherhaus mit Stall und Remise, Nr. 26, stand über einem Stollen von 1843 und stürzte im April 1993 ein (“Bergschlag”). Es wurde als unbewohnbar im Dezember 1996 abgerissen. Auf dem Grundstück entstanden zwei neue Wohngebäude, die allerdings tief gegründet werden mussten. Vor dem ’Kutscherhaus‘ befand sich dicht an der Straße der Fahrschacht zum Hauptstollen mit einer ovalen Wendeltreppe in Beton. Das Bergwerk legte ihn 1915 an, um das Einfahren‘ der damals fast 1300 Bergleute zu beschleunigen. Dieser Fahrschacht diente 1944/45 als Hauptzugang zu einem System von Luftschutz- und Produktionsstollen, die man am Hauptstollen - wie auch bei Betrieb 8 - angelegt hatte (9). Nach dem Krieg wurde der Betondeckel des Fahrschachts von Familie Breiter, die im Haus Nr. 26 eine kleine Spulenfabrik betrieb, als “Blumenbeet” hergerichtet. Vor dem Neubau des Gießener Rings befuhr‘ man diesen Fahrschacht 1967 und 1970 letztmals für Stollenkontrollen unter der geplanten Trasse. Nach dem Abbruch des ’Kutscherhauses‘ mussten für einen Neubau 16 Betonpfähle mit Durchmessern von 75 cm bis 120 cm gegossen werden, Gründungstiefe zwischen 6 und 30 m. Alle angeschnittenen Hohlräume verfüllte man mit Beton. Auf diese Pfähle wurden die Fundamentplatten gegossen. Auf dem Bild ist hinten rechts die Anhöhe des ehemaligen Wasserhochbehälters des Bergwerks zu erkennen. Das Wasser wurde aus dem Bezirk ’Börnchen‘ herbeigeführt.
In den Gebäuden Nr. 28 - 34 wohnten Steiger, eines beherbergte das Labor des Bergwerks. Im Haus gegenüber (Nr. 21) befand sich die Verwaltung des Bergwerks. Das Gebäude Nr. 17 ist die ehemalige Villa des Bergwerksdirektors. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde sie als Gauschule der HJ genutzt. Dahinter befand sich ein Holzgebäude, das der Hitlerjugend als Speisesaal diente. Großen-Linden mietete es 1949 als Schule an.
Eine rundum zufriedenstellende Tour, die alle Stückerl spielt. Natur pur, Wald in verschiedensten Formen, tolle Tümpel, Teiche und Seen, viele Informationen… und das alles vor den Toren der Stadt! Auf in den Wald! Hier wohnen garantiert keine Räuber!
Noch ein Liedtipp für den Besuch des Gießener Waldes: Youtube
Oсень
Как грустный взгляд, люблю я осень.
В туманный, тихий день хожу
Я часто в лес и там сижу --
На небо белое гляжу
Да на верхушки темных сосен.
Люблю, кусая кислый лист,
С улыбкой развалясь ленивой,
Мечтой заняться прихотливой
Да слушать дятлов тонкий свист.
Трава завяла вся... холодный,
Спокойный блеск разлит по ней...
И грусти тихой и свободной
Я предаюсь душою всей...
Чего не вспомню я? Какие
Меня мечты не посетят?
А сосны гнутся, как живые,
И так задумчиво шумят...
И, словно стадо птиц огромных,
Внезапно ветер налетит
И в сучьях спутанных и темных
Нетерпеливо прошумит.
(Ivan Turgenev)
Oсень
Как грустный взгляд, люблю я осень.
В туманный, тихий день хожу
Я часто в лес и там сижу --
На небо белое гляжу
Да на верхушки темных сосен.
Люблю, кусая кислый лист,
С улыбкой развалясь ленивой,
Мечтой заняться прихотливой
Да слушать дятлов тонкий свист.
Трава завяла вся... холодный,
Спокойный блеск разлит по ней...
И грусти тихой и свободной
Я предаюсь душою всей...
Чего не вспомню я? Какие
Меня мечты не посетят?
А сосны гнутся, как живые,
И так задумчиво шумят...
И, словно стадо птиц огромных,
Внезапно ветер налетит
И в сучьях спутанных и темных
Нетерпеливо прошумит.
(Ivan Turgenev)