Tour 25: Der Dom-zu-Dom-Radweg
Der 176 km lange Dom-zu-Dom Radweg beginnt eigentlich in Limburg und führt über Wetzlar, Gießen und Ulrichstein nach Fulda. Wer in Gießen starten möchte, der kann an einem Tag gemütlich nach Lauterbach radeln und sich von dort mit Zug ins schöne Gießen zurückbringen lassen. Es ist jedoch der anstrengendste und herausforderndste Teil der Strecke, geht es doch 45 km immer leicht bergauf mit Spitzen von zehn Prozent Steigung vor Ulrichstein. Interessante Ziele unterwegs sind auch Großen Buseck, Reiskirchen und Grünberg, wo man sich stärken und ein paar Blicke auf den alten Ortskern werfen kann. Einfach toll!
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In Ulrichstein erreicht man atemlos den höchsten Punkt der Tour. Muss mal ein recht wichtiger Ort gewesen sein. Es stehen einige ziemlich wichtige Gebäude und eine Burgruine herum. Es ist die höchstgelegene Stadt Hessens. Rund um die Stadt stehen eine Unmenge von Windrädern. Von Ulrichstein aus geht es nur mehr bergab.
Toll. Als Highlight trifft man noch auf den Galgen von Hopfmannsfeld. Zwischen Hopfmannsfeld und Hörgenau stehen zwei Steinsäulen recht malerisch an der Straße. Es sind die Überreste des Galgens von Hopfmannsfeld, der 1707 errichtet wurde. Dieses Werkzeug des Henkers ist kurioserweise ein Zeugnis von Bürgerstolz und Sparsamkeit, denn vor dessen Bau führte die Nachbargemeinde Rixfeld die Hinrichtungen durch, wofür sie hohe Gebühren verlangte. Erzählungen besagen, dass die Hopfmannsfelder einst einen Dieb gefangen hatten. Wegen der hohen Rixfelder Gebühren kerkerten sie ihn allerdings nur ein, statt ihn hinrichten zu lassen. Mit der Zeit wurde man es allerdings überdrüssig, den Gefangenen teuer zu verpflegen. Man ließ den Dieb daher frei, gab ihm das Geld, das sonst seine Hinrichtung gekostet hätte und nahm ihm das Versprechen ab, sich andernorts aufhängen zu lassen. Angeblich wurde dann der Galgen erbaut, um sich zukünftig solche Ausgaben zu sparen. Zu dieser humorigen Vorgeschichte passt, dass es historisch nicht belegbar ist, ob an den Hopfmannsfelder Galgen je jemand gehängt wurde. Das Hinrichtungswerkzeug, ein sog. „Dorfgalgen“, auch „Dreiholz“ genannt, nahm ein prosaisches Ende: Ein Bauer verfeuerte 1891 den hölzernen Balken, der die Steinsäulen miteinander verband, kurzerhand im Ofen.