Tour 59: Der Kelten-Römer-Pfad (Teil 1)
Beim Kelten-Römer-Pfad handelt es sich um eine mit einem roten KR markierte Wanderroute, die aber ohne Probleme auch mit dem Rad befahren werden kann. Auf wandernde Personen Rücksicht zu nehmen versteht sich von selbst! Der Kelten-Römer-Pfad ist eine Schleife des Lahnwanderwegs.
Dieser erste Teil des Kelten-Römer-Pfades ist rund 30 Kilometer lang. Da der Weg viel auf Wiesen- und Waldpfaden verläuft, empfiehlt sich eine Befahrung mit einem Mountainbike. Im Bereich des Dünsberges ist Schieben angesagt.
Dieser erste Teil des Kelten-Römer-Pfades ist rund 30 Kilometer lang. Da der Weg viel auf Wiesen- und Waldpfaden verläuft, empfiehlt sich eine Befahrung mit einem Mountainbike. Im Bereich des Dünsberges ist Schieben angesagt.
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Von Gießen geht es via Heuchelheim bis kurz vor Rodheim-Bieber.
Nun geht es rechts ab und mittig zwischen Gleiberg und Vetzberg durch. Vetzberg selbst wird im Osten umfahren. Ein Schild informiert:
Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation - Amt für Bodenmanagement Marburg
Lebensraum Trockensteinhaufen
Trockensteinhaufen bieten vielfältigen Lebensraum (Trittsteinbiotop) für Reptilien, Lurche, Insekten, Säugetiere, Vögel und Pflanzen. Der Steinhaufen ist Sonnenplatz, Versteck, Nacht- und Winterquartier sowie Paarungsplatz und Wärmequelle für viele Tierarten. Einige Tiere dieses Lebensraumes sind gefährdet und gesetzlich geschützt.
Fauna: Hier leben Zauneidechsen, Geburtshelferkröten, Schlingnattern (ungiftig), Libellen, Schmetterlinge, Schnecken, Mäuse, Igel, Mauswiesel sowie Hermeline und andere Tierarten.
Flora: Flechten, Moose, Algen und andere Pflanzenarten besiedeln die Steine.
Gehen Sie auf Entdeckungsreise! Pirschen Sie sich heran und beobachten Sie die Artenvielfalt im Lebensraum Trockensteinhaufen. Bitte respektieren Sie dieses für viele Tierarten wertvolle Trittsteinbiotop und verändern Sie es nicht! Dieser Trockensteinhaufen ist im Flurbereinigungsverfahren entstanden. Er ist eine naturschutzrechtliche Kompensationsmaßnahme für flurbereinigungsbedingte Eingriffe in Natur und Landschaft und dauerhaft zu erhalten. Für den Erhalt ist die Stadt oder Gemeinde zuständig. Ihr Ansprechpartner für Fragen zur Entstehung und zum Lebensraum Trockensteinhaufen: Amt für Bodenmanagement Marburg.
Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation - Amt für Bodenmanagement Marburg
Lebensraum Trockensteinhaufen
Trockensteinhaufen bieten vielfältigen Lebensraum (Trittsteinbiotop) für Reptilien, Lurche, Insekten, Säugetiere, Vögel und Pflanzen. Der Steinhaufen ist Sonnenplatz, Versteck, Nacht- und Winterquartier sowie Paarungsplatz und Wärmequelle für viele Tierarten. Einige Tiere dieses Lebensraumes sind gefährdet und gesetzlich geschützt.
Fauna: Hier leben Zauneidechsen, Geburtshelferkröten, Schlingnattern (ungiftig), Libellen, Schmetterlinge, Schnecken, Mäuse, Igel, Mauswiesel sowie Hermeline und andere Tierarten.
Flora: Flechten, Moose, Algen und andere Pflanzenarten besiedeln die Steine.
Gehen Sie auf Entdeckungsreise! Pirschen Sie sich heran und beobachten Sie die Artenvielfalt im Lebensraum Trockensteinhaufen. Bitte respektieren Sie dieses für viele Tierarten wertvolle Trittsteinbiotop und verändern Sie es nicht! Dieser Trockensteinhaufen ist im Flurbereinigungsverfahren entstanden. Er ist eine naturschutzrechtliche Kompensationsmaßnahme für flurbereinigungsbedingte Eingriffe in Natur und Landschaft und dauerhaft zu erhalten. Für den Erhalt ist die Stadt oder Gemeinde zuständig. Ihr Ansprechpartner für Fragen zur Entstehung und zum Lebensraum Trockensteinhaufen: Amt für Bodenmanagement Marburg.
Nach der Durchquerung des Vetzberger Waldes läuft der Pfad an Fellingshausen vorbei in Richtung des Parkplatzes am Fuße des Dünsberg. Am Rande des Vetzberger Wald trifft man auf den Grenzsteingarten, ein Lapidarium für historische Grenz- und Vermessungsmale. Ein Schild und Broschüren informieren:
Was ist ein Lapidarium? Lapidarium (lat. „lapis - Stein") ist die Bezeichnung für eine Sammlung von Steinwerken, etwa Skulpturen, Sarkophage, Epitaphe‚ Meilensteine, Grabsteine, etc. Lapidarien sind bis ins späte 19. Jahrhundert als private Sammlungen altertumsbegeisterter bürgerlicher wie auch aristokratischer Sammler entstanden. Häufig sind sie dadurch charakterisiert, dass hier Stücke präsentiert werden, die nicht im Rahmen eines "großen" Museums präsentiert werden können. Nicht selten ist die Herkunft der Stücke unklar. Das Lapidarium stellt in der Regel nur einen begrenzten Teil eines umfassenderen Ausstellungskonzepts dar. Hier in Fellingshausen werden historische Grenzsteine und Vermessungsmale gezeigt, die „herrenlos" im Gleiberger Land gefunden wurden. Die Exponate sind durch die Nähe zwischen Ausstellungsort und Ursprungsort gekennzeichnet. Weitere Grenzsteinlapidarien gibt es im Hessenpark‚ Wetzlar, RunkeI-Schadeck, Diedenbergen, Dreieich, Bad Vilbel und Strinz-Margarethä. Umfassende Informationen unter: Grenzmale.
Fellingshausen
Rund 1.800 Einwohner; Gemarkungsfläche 5,6 qkm; Grundschule; Kindergarten; 11 Vereine. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1263 als Vellingishusin. Die Gemarkung ist schon früher besiedelt gewesen. Vom Dünsberg wissen wir, dass der oberste Ringwall etwa um 800 v. Chr. erbaut wurde. Die dort angesiedelte Keltenstadt war somit ein bedeutungsvoller Vorläufer von Fellingshausen. Von 1860 an werden die Eisenerzlager im Biebertal erschlossen. Die im Grubenfeld „Friedberg“ (im Bereich des Hotels „Am Keltentor“) mit mehreren langjährigen Unterbrechungen betriebene Eisenerzgrube wird 1961 endgültig still gelegt. Insgesamt werden ca. 500.000 Tonnen Brauneisenstein gefördert. 1866 kommt Fellingshausen nach dem Deutschen Krieg zu Preußen und wird dem Kreis Biedenkopf zugeschlagen. 1932 erfolgt die Zuordnung zum Kreis Wetzlar. 1977 kehrt Fellingshausen innerhalb der Gemeinde Biebertal im Zuge der Gebietsreform zurück In den Landkreis Gießen.
Was ist ein Lapidarium? Lapidarium (lat. „lapis - Stein") ist die Bezeichnung für eine Sammlung von Steinwerken, etwa Skulpturen, Sarkophage, Epitaphe‚ Meilensteine, Grabsteine, etc. Lapidarien sind bis ins späte 19. Jahrhundert als private Sammlungen altertumsbegeisterter bürgerlicher wie auch aristokratischer Sammler entstanden. Häufig sind sie dadurch charakterisiert, dass hier Stücke präsentiert werden, die nicht im Rahmen eines "großen" Museums präsentiert werden können. Nicht selten ist die Herkunft der Stücke unklar. Das Lapidarium stellt in der Regel nur einen begrenzten Teil eines umfassenderen Ausstellungskonzepts dar. Hier in Fellingshausen werden historische Grenzsteine und Vermessungsmale gezeigt, die „herrenlos" im Gleiberger Land gefunden wurden. Die Exponate sind durch die Nähe zwischen Ausstellungsort und Ursprungsort gekennzeichnet. Weitere Grenzsteinlapidarien gibt es im Hessenpark‚ Wetzlar, RunkeI-Schadeck, Diedenbergen, Dreieich, Bad Vilbel und Strinz-Margarethä. Umfassende Informationen unter: Grenzmale.
Fellingshausen
Rund 1.800 Einwohner; Gemarkungsfläche 5,6 qkm; Grundschule; Kindergarten; 11 Vereine. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1263 als Vellingishusin. Die Gemarkung ist schon früher besiedelt gewesen. Vom Dünsberg wissen wir, dass der oberste Ringwall etwa um 800 v. Chr. erbaut wurde. Die dort angesiedelte Keltenstadt war somit ein bedeutungsvoller Vorläufer von Fellingshausen. Von 1860 an werden die Eisenerzlager im Biebertal erschlossen. Die im Grubenfeld „Friedberg“ (im Bereich des Hotels „Am Keltentor“) mit mehreren langjährigen Unterbrechungen betriebene Eisenerzgrube wird 1961 endgültig still gelegt. Insgesamt werden ca. 500.000 Tonnen Brauneisenstein gefördert. 1866 kommt Fellingshausen nach dem Deutschen Krieg zu Preußen und wird dem Kreis Biedenkopf zugeschlagen. 1932 erfolgt die Zuordnung zum Kreis Wetzlar. 1977 kehrt Fellingshausen innerhalb der Gemeinde Biebertal im Zuge der Gebietsreform zurück In den Landkreis Gießen.
Am Dünsberg-Parkplatz befindet sich der Nachbau eines Keltentores. Außerdem informieren gleich mehrere Schilder:
Kelten & Römer im Gießener Land
Die Kelten am Dünsberg
Das Gießener Land in Hessen[s] grüner Mitte entdecken, erleben & genießen. Das Gießener Land verbindet das Lahntal mit dem Vogelsberg, bietet mit einer herrlichen Naturlandschaft und der Lahn hervorragende Möglichkeiten der aktiven Freizeitgestaltung und wartet darüber hinaus mit besonderen kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten und Erlebnissen auf.
Mit dem Dünsberg als einer der bedeutendsten keltischen Stätten in Deutschland, dem Römischen Forum in Waldgirmes und dem Limes finden sich hier in einmaliger örtlicher Dichte herausragende Zeugnisse der keltischen und römischen Vergangenheit. Natur- und Kulturgenuss lässt sich im Gießener Land auf das Beste mit einer kulinarischen Reise in die Vergangenheit kombinieren. Restaurants, Bäckereien und Metzgereien haben sich hier zu den Aktionslinien LIMES KULINARISCH und ESSEN UND TRINKEN WIE KELTEN & RÖMER zusammen geschlossen und bieten ihren Gästen Menüs, Back-, Fleisch- und Wurstwaren nach keltisch-römischer Tradition. lm Gießener Land gibt es damit die einzigartige Chance, die keltische und römische Vergangenheit auch kulinarisch zu erleben.
ARCHÄOLOGISCHER WANDERWEG
Durch den 1986 eingerichteten Archäologischen Wanderweg wird eines der eindrucksvollsten Denkmäler hessischer und mitteleuropäischer Vorzeit erschlossen. Ausgehend vom Standort führt der Rundweg entlang der Keltischen Ringwallanlagen. Der Dünsbergverein bietet geführte Wanderungen entlang des Archäologischen Wanderweges an.
KELTENTOR‚ KELTENGEHÖFT und KRÄUTERGARTEN
In den drei um den Berg verlaufenden Ringwällen sind 14 Eingangstore zu erkennen, die als Zangentor oder als Tangentialtor ausgebildet waren. Eine Toranlage als freie Rekonstruktion eines keltischen TANGENTIALTORES ist 2001/2002 nachgebaut worden. Die Toranlage ist am höchsten Punkt ca. 5,30 m hoch. An die Außenmauern schließen sich ca. 3,5 m hohe Erdwälle an. Das KELTENGEHÖFT wurde 2005/2006 unmittelbar hinter dem Keltentor errichtet. Der Nachbau des Gehöftes soll beispielhaft die keltische Siedlungssituation am Dünsberg aufzeigen. Das Keltengehöft besteht aus drei Gebäuden. Im Hauptgebäude ist das INFORMATIONS- UND MUSEUMSPÄDAGOGISCHE ZENTRUM eingerichtet. In diesem werden für die Besucherinnen und Besucher Informationen zum Dünsberg gegeben; in erster Linie über die Geschichte der Kelten, aber auch über Flora und Fauna, über Kunst im Wald und die neuzeitliche Technik am Dünsberg. Ein KRÄUTERGARTEN zwischen den beiden Nebengebäuden zeigt von Kelten genutzte Kräuter. www.duensberg-verein.de
MUSEUM KELTENKELLER
Im Museum werden zahlreiche Fundstücke aus der keltischen Besiedlungszeit am Dünsberg präsentiert. www.archaeologie-im-gIeiberger-Iand.de
Die Römer im Gießener Land
RÖMERFORUM WALDGIRMES
1986 gelang der erste Nachweis für eine römische Stadtgründung rechts des Rheins 4 v. Chr. Im Waldgirmes. Von besonderer Bedeutung ist das 54 x 45 m große Gebäude im Zentrum der Anlage. Der Fundort Waldgirmes zeichnet sich durch Fragmente eines vergoldeten, etwa lebensgroßen bronzenen Reiterstandbildes aus. Insgesamt konnten bisher ca. 200 Fragmente geborgen werden, darunter 2009 in 11 m Tiefe der gut erhaltene und reich verzierte Pferdekopf. www.roemerforum.de
DER LIMES IM GIESSENER LAND
Seit 2005 ist der mit ca. 24 km durch den Kreis Gießen führende Obergermanisch-Raetische Limes UNESCO-Weltkulturerbe. In Pohlheim erreicht er seine nördlichste Ausdehnung. Der nachgebildete Limes-Wachtturm mit Limeswall und Palisade in Pohlheim-Grüningen ist ein besonders lohnendes Ziel für Besucher. Mehr zum Limes und zu Limes kulinarisch unter www.giessener-land.de
Die Kelten - Die Kelten in Hessen
Die Kelten waren das erste Volk der Vorgeschichte mit europäischer Dimension. Ihre Kultur dokumentiert sich mangels eigener schriftlicher Quellen nur in Bodenfunden. Ihr Name ist uns durch griechische und römische Geschichtsschreiber überliefert. Das keltische Kerngebiet befand sich im heutigen Südwestdeutschland und in Ostfrankreich. In großen Wanderungen zogen keltische Stämme nach Spanien, Oberitalien, in den Balkan und nach Kleinasien. Die Zeit der Kelten gliedert sich in zwei Epochen, die Hallstattkultur (8.-5. Jh. v. Chr.) und die Latènekultur (5.—1. Jh. v. Chr.). Das Gebiet des heutigen Hessen lag an der Peripherie der keltischen Welt. Hier lebten die Menschen zunächst in offenen Siedlungen, die von burgähnlichen Fürstensitzen beherrscht wurden (Glauberg, Altkönig). Am Ende der Latènezeit entstanden große umwehrte Siedlungen (Heidetränk-Oppidum, Dünsberg, Hausberg bei Butzbach). Die Kelten besaßen bereits ein eigenes Münzwesen und beuteten Bodenschätze erstmals in größerem Rahmen aus. So existierten z. B. in Bad Nauheim Anlagen zur Salzgewinnung, am Dünsberg wurde eisenhaltiges Gestein verhüttet. Ihre Toten bestatteten die Kelten bis zur frühen Latènezeit meist unter Grabhügeln (Glauberg), später in Flachgräbern. Als Beigaben wurden Metall- und Tongeschirr, Waffen und Geräte, Tracht und Schmuck deponiert. Importfunde aus dem Mittelmeergebiet lassen einen intensiven Handel mit Griechen, Etruskern und Römern erkennen, der die Kelten in Hessen auch in kultureller Hinsicht beeinflusst hat.
Die Keltenstraße - Zeugnisse keltischer Kultur in Hessen
Die Keltenstraße verbindet Orte mit keltischem Erbe in Hessen. Sie umfasst den gesamten Zeitraum keltischer Siedlungstätigkeit. Zu entdecken gibt es Fürstensitze und Stadtanlagen, befestigte Höhensiedlungen und Grabdenkmäler. Museen zeigen Einblicke in den keltischen Alltag. Information: www.keltenstrasse.de
Das keltische Oppidum auf dem Dünsberg
Am nordwestlichen Rand des Gießener Beckens, am Übergang zu den Ausläufern des Rothaargebirges liegt der Dünsberg in der Gemeinde Biebertal. Mit seiner Höhe von 499 m dominiert der kegelförmige Berg die Region Mittelhessen. Der Anblick dieses großartigen Berges und seiner atürlichen Gegebenheiten machen verständlich, dass er zu verschiedenen Zeiten der Vor- und Frühgeschichte als naturbestimmter zentraler Ort besiedelt und befestigt worden ist. Drei Wallringe, die Überreste verfallener Mauern, umziehen den Berg. Ihre Ausmaße am inneren Wall mit 6 bis 8 m hoher Außenböschung, und die Gesamtausdehnung der Anlage, deren äußerer Wall die Fläche von über 90 ha umschließt, heben die Bedeutung des keltischen Oppidums Dünsberg hervor. Durch den Archäologischen Wanderweg wird eines der eindrucksvollsten Denkmäler hessischer und mitteleuropäischer Vorzeit erschlossen. 1986 ist dieser Rundwandeniveg vom Dünsberg-Verein in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen, dem Forstamt Biebertal und der Gemeinde Biebertal eingerichtet worden. Unter dem Stichwort „Celtic Art“ haben 2002 die Revierförsterei Königsberg und der Dün[s]berg-Verein einen Skulpturenweg entlang des Archäologischen Wanderweges angelegt. 1999 hat die Römisch-Germanische Kommission Frankfurt am Main mit Ausgrabungen an Tor 4 begonnen. Vielfältige Funde von keltischen und tlw. auch römischen Waffen und Gegenständen erschließen bessere Kenntnisse zur Geschichte des Dünsbergs. Das vom Dünsberg-Verein mit finanzieller Förderung durch das Land Hessen und die Gemeinde Biebertal errichtete Keltentor ist die freie Rekonstruktion eines Tangentialtores unter Berücksichtigung aktueller Ausgrabungsergebnisse von Tor 4. Neben dem touristischen Aspekt sieht der Dünsberg-Verein das Tangentialtor als Beitrag, die Leistung der damaligen Bewohner und die historische Bedeutung des Dünsbergs einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Keltische Oppidum Dünsberg - Archäologischer Wanderweg
Lieber Dünsberg-Besucher, Sie befinden sich am Ausgangspunkt des archäologischen Wanderweges. Nicht nur, daß er Sie mit den besiedlungsgeschichtlichen Abläufen auf diesem Berg vertraut machen soll, er wird Sie auch an bedeutende Zeitabschnitte unserer abendländischen Vor- und Frühgeschichte heranführen. Einer Zeitspanne von der Jungsteinzeit — die älteste hier gefundene Keramik ist der Michelsberger Kultur (um 3500 v. Chr.) zuzuordnen - bis in die Zeit der alamannischen Besitzergreifung unseres Raumes (4./5. Jahrhundert n. Chr.) und in die Zeit der merowingisch-fränkischen Herrschaftsausdehnung östlich des Rheines (6./7. Jahrhundert n. Chr.) Die Hauptbesiedlung des Dünsberges‚ die größte Ausdehnung seines befestigten Siedlungsraumes, fiel unzweifelhaft in die Spätlatènezeit, die letzten einhundertfünfzig Jahre vor Christi Geburt. Den Dünsberg hat man für diese Zeit in die großen spätkeltischen Oppida einzureihen, die als Handelszentren und Orte spezialisierten Handwerks ebenso galten wie als Mittelpunkte von Verwaltung und Kult. Lieber Dünsberg-Besucher, der Berg mit den Resten seiner vor- und frühgeschichtlichen Besiedlung ist eines unserer bedeutendsten Geländedenkmäler und steht unter Denkmalschutz. Es bedarf auch Ihrer Fürsorge. Ausführliche Informationen über die Besiedlungsgeschichte des Berges liefert Ihnen eine Broschüre, die Sie in dem Gasthaus auf dem Dünsberg für einen kleinen Unkostenbeitrag erwerben können. Länge des Wanderweges: etwa 9 km.
Kelten & Römer im Gießener Land
Die Kelten am Dünsberg
Das Gießener Land in Hessen[s] grüner Mitte entdecken, erleben & genießen. Das Gießener Land verbindet das Lahntal mit dem Vogelsberg, bietet mit einer herrlichen Naturlandschaft und der Lahn hervorragende Möglichkeiten der aktiven Freizeitgestaltung und wartet darüber hinaus mit besonderen kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten und Erlebnissen auf.
Mit dem Dünsberg als einer der bedeutendsten keltischen Stätten in Deutschland, dem Römischen Forum in Waldgirmes und dem Limes finden sich hier in einmaliger örtlicher Dichte herausragende Zeugnisse der keltischen und römischen Vergangenheit. Natur- und Kulturgenuss lässt sich im Gießener Land auf das Beste mit einer kulinarischen Reise in die Vergangenheit kombinieren. Restaurants, Bäckereien und Metzgereien haben sich hier zu den Aktionslinien LIMES KULINARISCH und ESSEN UND TRINKEN WIE KELTEN & RÖMER zusammen geschlossen und bieten ihren Gästen Menüs, Back-, Fleisch- und Wurstwaren nach keltisch-römischer Tradition. lm Gießener Land gibt es damit die einzigartige Chance, die keltische und römische Vergangenheit auch kulinarisch zu erleben.
ARCHÄOLOGISCHER WANDERWEG
Durch den 1986 eingerichteten Archäologischen Wanderweg wird eines der eindrucksvollsten Denkmäler hessischer und mitteleuropäischer Vorzeit erschlossen. Ausgehend vom Standort führt der Rundweg entlang der Keltischen Ringwallanlagen. Der Dünsbergverein bietet geführte Wanderungen entlang des Archäologischen Wanderweges an.
KELTENTOR‚ KELTENGEHÖFT und KRÄUTERGARTEN
In den drei um den Berg verlaufenden Ringwällen sind 14 Eingangstore zu erkennen, die als Zangentor oder als Tangentialtor ausgebildet waren. Eine Toranlage als freie Rekonstruktion eines keltischen TANGENTIALTORES ist 2001/2002 nachgebaut worden. Die Toranlage ist am höchsten Punkt ca. 5,30 m hoch. An die Außenmauern schließen sich ca. 3,5 m hohe Erdwälle an. Das KELTENGEHÖFT wurde 2005/2006 unmittelbar hinter dem Keltentor errichtet. Der Nachbau des Gehöftes soll beispielhaft die keltische Siedlungssituation am Dünsberg aufzeigen. Das Keltengehöft besteht aus drei Gebäuden. Im Hauptgebäude ist das INFORMATIONS- UND MUSEUMSPÄDAGOGISCHE ZENTRUM eingerichtet. In diesem werden für die Besucherinnen und Besucher Informationen zum Dünsberg gegeben; in erster Linie über die Geschichte der Kelten, aber auch über Flora und Fauna, über Kunst im Wald und die neuzeitliche Technik am Dünsberg. Ein KRÄUTERGARTEN zwischen den beiden Nebengebäuden zeigt von Kelten genutzte Kräuter. www.duensberg-verein.de
MUSEUM KELTENKELLER
Im Museum werden zahlreiche Fundstücke aus der keltischen Besiedlungszeit am Dünsberg präsentiert. www.archaeologie-im-gIeiberger-Iand.de
Die Römer im Gießener Land
RÖMERFORUM WALDGIRMES
1986 gelang der erste Nachweis für eine römische Stadtgründung rechts des Rheins 4 v. Chr. Im Waldgirmes. Von besonderer Bedeutung ist das 54 x 45 m große Gebäude im Zentrum der Anlage. Der Fundort Waldgirmes zeichnet sich durch Fragmente eines vergoldeten, etwa lebensgroßen bronzenen Reiterstandbildes aus. Insgesamt konnten bisher ca. 200 Fragmente geborgen werden, darunter 2009 in 11 m Tiefe der gut erhaltene und reich verzierte Pferdekopf. www.roemerforum.de
DER LIMES IM GIESSENER LAND
Seit 2005 ist der mit ca. 24 km durch den Kreis Gießen führende Obergermanisch-Raetische Limes UNESCO-Weltkulturerbe. In Pohlheim erreicht er seine nördlichste Ausdehnung. Der nachgebildete Limes-Wachtturm mit Limeswall und Palisade in Pohlheim-Grüningen ist ein besonders lohnendes Ziel für Besucher. Mehr zum Limes und zu Limes kulinarisch unter www.giessener-land.de
Die Kelten - Die Kelten in Hessen
Die Kelten waren das erste Volk der Vorgeschichte mit europäischer Dimension. Ihre Kultur dokumentiert sich mangels eigener schriftlicher Quellen nur in Bodenfunden. Ihr Name ist uns durch griechische und römische Geschichtsschreiber überliefert. Das keltische Kerngebiet befand sich im heutigen Südwestdeutschland und in Ostfrankreich. In großen Wanderungen zogen keltische Stämme nach Spanien, Oberitalien, in den Balkan und nach Kleinasien. Die Zeit der Kelten gliedert sich in zwei Epochen, die Hallstattkultur (8.-5. Jh. v. Chr.) und die Latènekultur (5.—1. Jh. v. Chr.). Das Gebiet des heutigen Hessen lag an der Peripherie der keltischen Welt. Hier lebten die Menschen zunächst in offenen Siedlungen, die von burgähnlichen Fürstensitzen beherrscht wurden (Glauberg, Altkönig). Am Ende der Latènezeit entstanden große umwehrte Siedlungen (Heidetränk-Oppidum, Dünsberg, Hausberg bei Butzbach). Die Kelten besaßen bereits ein eigenes Münzwesen und beuteten Bodenschätze erstmals in größerem Rahmen aus. So existierten z. B. in Bad Nauheim Anlagen zur Salzgewinnung, am Dünsberg wurde eisenhaltiges Gestein verhüttet. Ihre Toten bestatteten die Kelten bis zur frühen Latènezeit meist unter Grabhügeln (Glauberg), später in Flachgräbern. Als Beigaben wurden Metall- und Tongeschirr, Waffen und Geräte, Tracht und Schmuck deponiert. Importfunde aus dem Mittelmeergebiet lassen einen intensiven Handel mit Griechen, Etruskern und Römern erkennen, der die Kelten in Hessen auch in kultureller Hinsicht beeinflusst hat.
Die Keltenstraße - Zeugnisse keltischer Kultur in Hessen
Die Keltenstraße verbindet Orte mit keltischem Erbe in Hessen. Sie umfasst den gesamten Zeitraum keltischer Siedlungstätigkeit. Zu entdecken gibt es Fürstensitze und Stadtanlagen, befestigte Höhensiedlungen und Grabdenkmäler. Museen zeigen Einblicke in den keltischen Alltag. Information: www.keltenstrasse.de
Das keltische Oppidum auf dem Dünsberg
Am nordwestlichen Rand des Gießener Beckens, am Übergang zu den Ausläufern des Rothaargebirges liegt der Dünsberg in der Gemeinde Biebertal. Mit seiner Höhe von 499 m dominiert der kegelförmige Berg die Region Mittelhessen. Der Anblick dieses großartigen Berges und seiner atürlichen Gegebenheiten machen verständlich, dass er zu verschiedenen Zeiten der Vor- und Frühgeschichte als naturbestimmter zentraler Ort besiedelt und befestigt worden ist. Drei Wallringe, die Überreste verfallener Mauern, umziehen den Berg. Ihre Ausmaße am inneren Wall mit 6 bis 8 m hoher Außenböschung, und die Gesamtausdehnung der Anlage, deren äußerer Wall die Fläche von über 90 ha umschließt, heben die Bedeutung des keltischen Oppidums Dünsberg hervor. Durch den Archäologischen Wanderweg wird eines der eindrucksvollsten Denkmäler hessischer und mitteleuropäischer Vorzeit erschlossen. 1986 ist dieser Rundwandeniveg vom Dünsberg-Verein in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen, dem Forstamt Biebertal und der Gemeinde Biebertal eingerichtet worden. Unter dem Stichwort „Celtic Art“ haben 2002 die Revierförsterei Königsberg und der Dün[s]berg-Verein einen Skulpturenweg entlang des Archäologischen Wanderweges angelegt. 1999 hat die Römisch-Germanische Kommission Frankfurt am Main mit Ausgrabungen an Tor 4 begonnen. Vielfältige Funde von keltischen und tlw. auch römischen Waffen und Gegenständen erschließen bessere Kenntnisse zur Geschichte des Dünsbergs. Das vom Dünsberg-Verein mit finanzieller Förderung durch das Land Hessen und die Gemeinde Biebertal errichtete Keltentor ist die freie Rekonstruktion eines Tangentialtores unter Berücksichtigung aktueller Ausgrabungsergebnisse von Tor 4. Neben dem touristischen Aspekt sieht der Dünsberg-Verein das Tangentialtor als Beitrag, die Leistung der damaligen Bewohner und die historische Bedeutung des Dünsbergs einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Keltische Oppidum Dünsberg - Archäologischer Wanderweg
Lieber Dünsberg-Besucher, Sie befinden sich am Ausgangspunkt des archäologischen Wanderweges. Nicht nur, daß er Sie mit den besiedlungsgeschichtlichen Abläufen auf diesem Berg vertraut machen soll, er wird Sie auch an bedeutende Zeitabschnitte unserer abendländischen Vor- und Frühgeschichte heranführen. Einer Zeitspanne von der Jungsteinzeit — die älteste hier gefundene Keramik ist der Michelsberger Kultur (um 3500 v. Chr.) zuzuordnen - bis in die Zeit der alamannischen Besitzergreifung unseres Raumes (4./5. Jahrhundert n. Chr.) und in die Zeit der merowingisch-fränkischen Herrschaftsausdehnung östlich des Rheines (6./7. Jahrhundert n. Chr.) Die Hauptbesiedlung des Dünsberges‚ die größte Ausdehnung seines befestigten Siedlungsraumes, fiel unzweifelhaft in die Spätlatènezeit, die letzten einhundertfünfzig Jahre vor Christi Geburt. Den Dünsberg hat man für diese Zeit in die großen spätkeltischen Oppida einzureihen, die als Handelszentren und Orte spezialisierten Handwerks ebenso galten wie als Mittelpunkte von Verwaltung und Kult. Lieber Dünsberg-Besucher, der Berg mit den Resten seiner vor- und frühgeschichtlichen Besiedlung ist eines unserer bedeutendsten Geländedenkmäler und steht unter Denkmalschutz. Es bedarf auch Ihrer Fürsorge. Ausführliche Informationen über die Besiedlungsgeschichte des Berges liefert Ihnen eine Broschüre, die Sie in dem Gasthaus auf dem Dünsberg für einen kleinen Unkostenbeitrag erwerben können. Länge des Wanderweges: etwa 9 km.
Nun geht es steil bergauf auf dem Dünsberg. Auf der Kuppe des stark bewaldeten Dünsberges befindet sich ein Fernmeldeturm, ein Aussichtsturm und eine Gaststätte.
Ein Schild informiert
Keltisches Oppidum Dünsberg - Älterer Wallrest mit Tor 14
Der mittlere Wall umschließt in diesem Bereich den nach Osten ragenden Geländespqrn mit Tor 9. Von einer älteren Mauerführung stammt offenbar das hier liegende Wallstück mit Tor 14. Auf dem Geländesporn wurden vor allem Fundstücke aus spätrömischer und frühgeschichtlicher Zeit gefunden. Danach hatte der Dünsberg auch zu diesen Zeiten noch Bedeutung als Mittelpunkt für das Umland und trug wahrscheinlich eine alamannische Gauburg als Sitz eines Kleinfürsten.
Keltisches Oppidum Dünsberg - Älterer Wallrest mit Tor 14
Der mittlere Wall umschließt in diesem Bereich den nach Osten ragenden Geländespqrn mit Tor 9. Von einer älteren Mauerführung stammt offenbar das hier liegende Wallstück mit Tor 14. Auf dem Geländesporn wurden vor allem Fundstücke aus spätrömischer und frühgeschichtlicher Zeit gefunden. Danach hatte der Dünsberg auch zu diesen Zeiten noch Bedeutung als Mittelpunkt für das Umland und trug wahrscheinlich eine alamannische Gauburg als Sitz eines Kleinfürsten.
Ein Schild auf dem Gipfel informiert
Erd- und Landvermessung auf dem Dünsberg - „Der Stein des Anstoßes”
Im Inneren des Dünsbergturms befindet sich der um 1830 errichtete Sandsteinpfeiler (für Besucher nicht zugänglich). Er steht als historische Vermarkung des trigonometrischen Punktes I. Ordnung. Die maßstabsgetreue Nachbildung neben der Infotafel soll dieses Denkmal und die Bedeutung des Dünsbergs in der Erd- und Landesvermessung für die Öffentlichkeit sichtbar machen. Die Geodäsie gehört zu den Wissenschaften, die sich mit der Erforschung unseres Erdballs befassen. In der theoretischen Geodäsie wird die Erdmessung behandelt, die praktische Geodäsie umfasst u.a. die Landesvermessung. Wie groß ist die Erde‚ welche Form hat sie? Zu allen Zeiten stellten sich die Menschen diese Frage. Heute wissen wir: Der Umfang der Erde am Äquator beträgt 40.000 km, die Kugelform der Erde ist zum Nord- und Südpol leicht abgeflacht. Diese Erkenntnis verdanken wir vor allem einem europäischen Großprojekt, der „mitteleuropäischen Gradmessung” von 1867 bis 1876, in die der Dünsberg auch eingebunden war. Anfang des 19. Jahrhunderts hatten die zahlreichen Kleinstaaten in Europa begonnen, ihre Gebiete zu vermessen und zu kartografieren. Die Erhebung von Steuern und die militärische Kartenerstellung waren die Hauptgründe. Für beide Bereiche war eine umfassende, lückenlose und einheitliche Landesvermessung erforderlich. Bei der Landesvermessung wurde das Land mit Dreiecksnetzen überzogen. Die Stationspunkte waren mit Granit- oder Sandsteinpfeilern vermarkt, die hohe Standsicherheit gewährleisten sollten. Die Lage der Dreieckspunkte wurde durch Triangulation bestimmt, d.h. durch Dreieckswinkelmessung mit Theodoliten und anschließend in Koordinaten dargestellt. Die mathematischen Voraussetzungen dazu hatte Carl Friedrich Gauß geschaffen, der auf dem ehemaligen 10 DM-Schein abgebildet war. Carl Friedrich Gauß, geb. 30.4.1777, gest. 23.2. 1855. Mathematiker, Astronom, Geodät und Physiker. Viele halten ihn für den besten Mathematiker aller Zeiten. Auf dem ehemaligen 10-DM-Schein weist die Gauß-Kurve auf die mathematischen Leistungen hin, der Sextant erinnert an die geodätischen Arbeiten. Das Netz erinnert an die Vermessung des Königreichs Hannover in den Jahren 1820 bis 1844. Die Kurhessische Triangulation wurde 1821-1839 von dem Marburger Professor Christian Ludwig Gerling (geb. 10.7.1788, gest. 15.1.1864) durchgeführt. Er war Mathematiker, Astronom, Physiker und Schüler von C.F. Gauß. Während der Vermessungen auf dem Dünsberg wohnte er in Frankenbach. Von dort schrieb er am 22. September 1835 einen Brief an seinen Freund und Lehrer C.F. Gauß, in dem er neben der Klage wegen des schlechten Wetters und der somit fehlenden Sichten auf dem Dünsberg umfangreiche Fachfragen anspricht und diesbezüglich um Rat fragt. Ein Landesdreiecksnetz wurde in mehreren Stufen angelegt, die als Ordnungen bezeichnet wurden. In der I. Ordnung wurden möglichst gleichseitige Dreiecke angestrebt mit einer Seitenlänge von 30 bis 50 km. Der Dünsberg ist ein Dreieckspunkt I. Ordnung. Man nahm dazu gerne Kirch- und Aussichtstürme, die über die weiten Entfernungen zu sehen waren. Um auf den Bergen die Sicht zu verbessern, wurden im 19. Jahrhundert vielfach hölzerne Beobachtungstürme errichtet. Der Beobachtungsturm auf dem Dünsberg war für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Das führte zu dem immer drängenderen Wunsch der Dünsbergbesucher‚ einen Aussichtsturm zu errichten. 1899 erfolgte die Einweihung des gemauerten Turms und gleichzeitig die Gründung des Dünsbergvereins. Als Gradmessung wird eine astronomisch-geodätische Methode bezeichnet, die vom 16. bis ins 20. Jahrhundert zur Vermessung der Erdfigur verwendet wurde. Der Name kommt von der genauen Bestimmung der Distanz zwischen zwei Punkten auf verschiedenen Breitengraden, deren genaue Breitenangaben astronomisch ermittelt wurde. Die Distanz selbst wurde aus Landestriangulationen abgeleitet, die in der mitteleuropäischen Gradmessung zusammengeschlossen wurden.Das international einheitliche Längenmaß Meter wurde aufgrund der französischen Gradmessung zwischen Dünkirchen und Barcelona Ende des 18. Jahrhunderts als 10-millionster Teil des Erdquadranten bestimmt. In Deutschland wurde das Metersystem am 1. Januar 1872 eingeführt. Was hat das alles mit dem Dünsberg zu tun? Der Dünsberg ist in der Zeit von 181O bis 1895 in sechs verschiedenen Haupttriangulationsnetzen als Dreieckspunkt I. Ordnung verwendet worden. Mit seiner Höhe von 498 m ist der Dünsberg die höchste und markanteste Erhebung in Mittelhessen, der Sichtweiten über 50 km ermöglicht und so prädestiniert ist, einer der bedeutendsten hess. trigonometrischen Punkte (TP) zu sein.
Chronologie des TP (1) Dünsberg
GPS-Bestimmung: Seit 1984 wird auf der Grundlage des amerikanischen „GlobaI Positioning System (GPS)” das ”World Geodetic System 1984 (WGS84) in der Landesvermessung angewendet. In diesem hochgenauen Bezugssystem wurde der Sandsteinpfeiler auf dem Dünsberg durch die Hessische Landesvermessung mittels der Sateiiitentechnik zentimetergenau bestimmt. Die Ergebnisse der früheren Triangulationen stimmen innerhalb von 30 cm mit diesen neuen Werten überein.
Erd- und Landvermessung auf dem Dünsberg - „Der Stein des Anstoßes”
Im Inneren des Dünsbergturms befindet sich der um 1830 errichtete Sandsteinpfeiler (für Besucher nicht zugänglich). Er steht als historische Vermarkung des trigonometrischen Punktes I. Ordnung. Die maßstabsgetreue Nachbildung neben der Infotafel soll dieses Denkmal und die Bedeutung des Dünsbergs in der Erd- und Landesvermessung für die Öffentlichkeit sichtbar machen. Die Geodäsie gehört zu den Wissenschaften, die sich mit der Erforschung unseres Erdballs befassen. In der theoretischen Geodäsie wird die Erdmessung behandelt, die praktische Geodäsie umfasst u.a. die Landesvermessung. Wie groß ist die Erde‚ welche Form hat sie? Zu allen Zeiten stellten sich die Menschen diese Frage. Heute wissen wir: Der Umfang der Erde am Äquator beträgt 40.000 km, die Kugelform der Erde ist zum Nord- und Südpol leicht abgeflacht. Diese Erkenntnis verdanken wir vor allem einem europäischen Großprojekt, der „mitteleuropäischen Gradmessung” von 1867 bis 1876, in die der Dünsberg auch eingebunden war. Anfang des 19. Jahrhunderts hatten die zahlreichen Kleinstaaten in Europa begonnen, ihre Gebiete zu vermessen und zu kartografieren. Die Erhebung von Steuern und die militärische Kartenerstellung waren die Hauptgründe. Für beide Bereiche war eine umfassende, lückenlose und einheitliche Landesvermessung erforderlich. Bei der Landesvermessung wurde das Land mit Dreiecksnetzen überzogen. Die Stationspunkte waren mit Granit- oder Sandsteinpfeilern vermarkt, die hohe Standsicherheit gewährleisten sollten. Die Lage der Dreieckspunkte wurde durch Triangulation bestimmt, d.h. durch Dreieckswinkelmessung mit Theodoliten und anschließend in Koordinaten dargestellt. Die mathematischen Voraussetzungen dazu hatte Carl Friedrich Gauß geschaffen, der auf dem ehemaligen 10 DM-Schein abgebildet war. Carl Friedrich Gauß, geb. 30.4.1777, gest. 23.2. 1855. Mathematiker, Astronom, Geodät und Physiker. Viele halten ihn für den besten Mathematiker aller Zeiten. Auf dem ehemaligen 10-DM-Schein weist die Gauß-Kurve auf die mathematischen Leistungen hin, der Sextant erinnert an die geodätischen Arbeiten. Das Netz erinnert an die Vermessung des Königreichs Hannover in den Jahren 1820 bis 1844. Die Kurhessische Triangulation wurde 1821-1839 von dem Marburger Professor Christian Ludwig Gerling (geb. 10.7.1788, gest. 15.1.1864) durchgeführt. Er war Mathematiker, Astronom, Physiker und Schüler von C.F. Gauß. Während der Vermessungen auf dem Dünsberg wohnte er in Frankenbach. Von dort schrieb er am 22. September 1835 einen Brief an seinen Freund und Lehrer C.F. Gauß, in dem er neben der Klage wegen des schlechten Wetters und der somit fehlenden Sichten auf dem Dünsberg umfangreiche Fachfragen anspricht und diesbezüglich um Rat fragt. Ein Landesdreiecksnetz wurde in mehreren Stufen angelegt, die als Ordnungen bezeichnet wurden. In der I. Ordnung wurden möglichst gleichseitige Dreiecke angestrebt mit einer Seitenlänge von 30 bis 50 km. Der Dünsberg ist ein Dreieckspunkt I. Ordnung. Man nahm dazu gerne Kirch- und Aussichtstürme, die über die weiten Entfernungen zu sehen waren. Um auf den Bergen die Sicht zu verbessern, wurden im 19. Jahrhundert vielfach hölzerne Beobachtungstürme errichtet. Der Beobachtungsturm auf dem Dünsberg war für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Das führte zu dem immer drängenderen Wunsch der Dünsbergbesucher‚ einen Aussichtsturm zu errichten. 1899 erfolgte die Einweihung des gemauerten Turms und gleichzeitig die Gründung des Dünsbergvereins. Als Gradmessung wird eine astronomisch-geodätische Methode bezeichnet, die vom 16. bis ins 20. Jahrhundert zur Vermessung der Erdfigur verwendet wurde. Der Name kommt von der genauen Bestimmung der Distanz zwischen zwei Punkten auf verschiedenen Breitengraden, deren genaue Breitenangaben astronomisch ermittelt wurde. Die Distanz selbst wurde aus Landestriangulationen abgeleitet, die in der mitteleuropäischen Gradmessung zusammengeschlossen wurden.Das international einheitliche Längenmaß Meter wurde aufgrund der französischen Gradmessung zwischen Dünkirchen und Barcelona Ende des 18. Jahrhunderts als 10-millionster Teil des Erdquadranten bestimmt. In Deutschland wurde das Metersystem am 1. Januar 1872 eingeführt. Was hat das alles mit dem Dünsberg zu tun? Der Dünsberg ist in der Zeit von 181O bis 1895 in sechs verschiedenen Haupttriangulationsnetzen als Dreieckspunkt I. Ordnung verwendet worden. Mit seiner Höhe von 498 m ist der Dünsberg die höchste und markanteste Erhebung in Mittelhessen, der Sichtweiten über 50 km ermöglicht und so prädestiniert ist, einer der bedeutendsten hess. trigonometrischen Punkte (TP) zu sein.
Chronologie des TP (1) Dünsberg
- Um 1818 wurde der Dreieckspunkt bei der alten Hess. Triangulation mit einem großen viereckigen Signal bebaut und sein Mittelpunkt mit einem spitzen Stein gekennzeichnet.
- In den 1823 nachfolgenden 10 Jahren wurde der spitze Stein entfernt und durch den heute noch vorhandenen 1 m aus dem Boden ragenden Sandsteinpfeiler (Querschnitt 37 x 37 cm) ersetzt.
- 1835 hat Gerling bei der Kurhessischen Triangulation auf dem Sandsteinpfeiler gemessen.
- 1871 und 1876 wurde auf dem Dünberg im Rahmen der mitteleuropäischen Gradmessung für das Hess. Dreiecksnetz beobachtet. Zuvor wurde auf dem vorhandenen Steinpfeiler eine 15 cm starke Steinplatte (50 50cm) aufgesetzt, damit dort größere Theodolite aufgestellt werden konnten.
- Um 1890 wurde über dem Sandsteinpfeiler von der Königlich Preußischen Landesaufnahme ein etwa 10 m hoher hölzerner Beobachtungsturm errichtet, 1895 wurden die Winkelmessungen l. Ordnung im Niederrheinischen Dreiecksnetz ausgeführt;
- 1899 ist zentrisch über dem Steinpfeiler der etwa 14 m hohe Aussichtsturm gemauert worden. Der Pfeiler ist in der Turmkammer erhalten geblieben.
- 1934 wurde der Turm um 4 m erhöht und erhielt zum Schutz des Mauerwerks eine hölzerne Schutzhaube. Dabei ging die Fahnenstange als Fernziel verloren.
- 1937 wurde östlich des Turms eine neue Festlegung I. Ordnung.(Granitpfeiler und Platte) vermarkt.
- 1976 wird der neue Fernmeldeturm vermessungstechnisch an den Sandsteinpfeiler angebunden.
- 1987 wird der Aussichtsturm erneut erhöht auf nunmehr 24 m.
GPS-Bestimmung: Seit 1984 wird auf der Grundlage des amerikanischen „GlobaI Positioning System (GPS)” das ”World Geodetic System 1984 (WGS84) in der Landesvermessung angewendet. In diesem hochgenauen Bezugssystem wurde der Sandsteinpfeiler auf dem Dünsberg durch die Hessische Landesvermessung mittels der Sateiiitentechnik zentimetergenau bestimmt. Die Ergebnisse der früheren Triangulationen stimmen innerhalb von 30 cm mit diesen neuen Werten überein.
Den Dünsberg geht es in südwestlicher Richtung hinunter. Hier trifft man auf ein paar Holzskulpturen eines Kunstpfades. Schilder informieren:
Keltisches Oppidum Dünsberg - Innerer Wall mit Tor 13
Der innere Wall umzieht die Kuppe des Dünsberges und ist am besten von allen Befestigungsanlagen erhalten. Seine Außenböschung ist noch sechs bis acht Meter hoch. Eindrucksvoll ist auch die ihn innen begleitende Materialmulde. Seine Bauart ist durch archäologische Untersuchungen nicht bekannt, dürfte aber auch hier eine Pfostenschlitzmauer gewesen sein.
Keltisches Oppidum - Mittlerer Wall mit Tor 10
Wirtschaftsgrundlage war auch in keltischer Zeit die Landwirtschaft. Darauf deuten viele landwirtschaftliche Geräte vom Dünsberg (Pflugschare‚ Sensen, Laubmesser, Hacken). Außerdem wurde Eisen verhüttet und verarbeitet (Schmiedezange, Hammer). Zahlreich sind ebenso Werkzeuge zur Holzbearbeitung (Beile, Meißel).
Keltisches Oppidum Dünsberg - Innerer Wall mit Tor 13
Der innere Wall umzieht die Kuppe des Dünsberges und ist am besten von allen Befestigungsanlagen erhalten. Seine Außenböschung ist noch sechs bis acht Meter hoch. Eindrucksvoll ist auch die ihn innen begleitende Materialmulde. Seine Bauart ist durch archäologische Untersuchungen nicht bekannt, dürfte aber auch hier eine Pfostenschlitzmauer gewesen sein.
Keltisches Oppidum - Mittlerer Wall mit Tor 10
Wirtschaftsgrundlage war auch in keltischer Zeit die Landwirtschaft. Darauf deuten viele landwirtschaftliche Geräte vom Dünsberg (Pflugschare‚ Sensen, Laubmesser, Hacken). Außerdem wurde Eisen verhüttet und verarbeitet (Schmiedezange, Hammer). Zahlreich sind ebenso Werkzeuge zur Holzbearbeitung (Beile, Meißel).
Die Abfahrt ist ein wahrer Genuss und endet bei der Obermühle. Nun geht es kurz am Bieberbach und an zwei Fischteichen entlang, bevor es über einen Hügel zur Siedlung Haina geht.
Auf dem Hügel zwischen Haina und Rodheim-Bieber endet der erste Teil der Tour. Es erfolgt die Rückkehr nach Gießen.