Tour 48: Der Königsweg und die Hessenluft
Königsweg und Hessenluft - so heißen die beiden markierten lokalen Radwege. Der Königsweg beginnt in Kinzenbach und geht bei Hohensolms (fast) nahtlos in die Hessenluft-Route über, die in Reimerhausen endet. Die Rückkehr nach Gießen erfolgt via Salzböde-Tal und Lahn. Die Rundtour ist knapp 50 Kilometer lang.
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Alles beginnt (und endet) auf dem Gießener Hauptplatz. Von hier geht es flott via Heuchelheim nach Kinzenbach, wo man am Ortsende auf das Radwegschild trifft. Ein Schild im freien Feld informiert:
Gleiberger Land - Gemeinde Heuchelheim
Die Landschaft: Vom hiesigen Standort, der auf knapp 230 m ü. NN auf der nördlichen Hauptterrasse gut 75 m über dem Lahntal liegt, besteht ein umfassender Blick auf das Gießener Becken und das Lahntal, die Ausläufer des Gladenbacher Berglandes im Norden, des Vogelsberges im Osten und des Taunus im Süden.
Gießener Becken und Lahntal: Das Gießener Becken ist das südliche Glied in der Kette der Westhessischen Senke, die im Norden bis Wabern reicht. Von hier aus öffnet sich die Lahn ihren Weg durch das Rheinische Schiefergebirge. Das Lahntal hat im Gießener Becken seine größte Breite. Im Gießener Stadtgebiet ist fast die gesamte Talbreite bebaut. Dagegen besteht die breiteste Auenfläche zwischen Dutenhofen und Kinzenbach, die häufig von Hochwassern überflutet wird.
Gladenbacher Bergland: Landschaftsausschnitt des Rheinischen Schiefergebirges, der in einem weiten Bogen von der Lahn umflossen und von ihr im Norden, Osten und Süden begrenzt wird. Die Landschaft ist geologisch sehr vielfältig gegliedert. Aus der insgesamt leichtwelligen Oberfläche ragen die Härtlinge Dünsberg, Vetzberg und Gleiberg heraus.
Gießener Landrücken und Vogelsberg: Südöstlich von Gießen liegt der Gießener Landrücken als Schwelle zwischen dem Lahntal und der Wetterau mit dem Obersteinberg als höchstem Punkt. Bis in diesen Bereich ragt der nördlichste Teil des römischen Limes. Im Hintergrund sind bei guter Sicht die Höhen des Vogelsberges zu erkennen. Davor in östlicher Richtung liegt der Gießener Hausberg, der Schiffenberg, mit seinem ehemaligen Kloster.
Taunus: In südwestlicher Richtung steigt hinter Dutenhofen der markante Stoppelberg hervor, der Wetzlarer Hausberg. Der Berg ist vulkanischen Ursprungs und überragt die umliegenden Höhen des Hlntertaunus. Er liegt bereits innerhalb des Naturparks Hochtaunus. Bei guter Sicht ist links des Stoppelberges der höchste Berg des Taunus, der Große Feldberg mit seinen Türmen zu sehen.
Landwirtschaft: Die landwirtschaftliche Struktur hat sich nach dem 2. Weltkrieg sehr stark verändert. Nach ursprünglich sehr vielen kleinen landwirtschaftlichen Betrieben, die meist im Nebenerwerb betrieben worden sind, gibt es heute nur noch wenige Vollerwerbslandwirte mit erheblich vergrößerten Betriebsflächen. Zur besseren Bewirtschaftung der überwiegend kleinparzellierten Grundstücke sind durch Hinzupachtung und Flächentausch größere Einheiten gebildet worden. In den letzten Jahrzehnten ist der Anbau von Kartoffeln, Runkelrüben, Klee und Hafer tlw. ganz aufgegeben worden, dafür haben Futtermais, Raps und Weizen entsprechend zugenommen. Während der ökologische Wert der Streuobstbestände an den Ortsrändern hoch ist, geht die wirtschaftliche Nutzung zurück. Bei der Grünlandbewirtschaftung ist die früher übliche Heugewinnung (2-schürige Mahd der Wiesen gegenüber der Silograsgewinnung (3-5-schürige Mahd) stark zurück gegangen. Viele Wiesen und Obstbaumgrundstücke werden inzwischen durch Rinder- und Pferdebeweidung oder durch Heugewinnung für Freizeitpferde genutzt.
Geologie: Das Rheinische Schiefergebirge ist vor rd. 300 bis 500 Mio. Jahren im Erdaltertum (Paläozoikum) entstanden. In diese Zeit ist auch der geologische Ursprung des Dünsbergs zu legen. Erst in der Erdneuzeit (Neozoikum) - im Jungtertiär vor ca. 2 bis 70 Mio. Jahren — sind die Vulkankuppen der Mittelgebirge entstanden, u.a. auch der Vogelsberg als größter Basaltkegel Mitteleuropas mit seinen Ausläufern (u.a. Vetzberg, Gleiberg). Vetzberg und Gleiberg sind in der Kulm-Grauwacke stecken gebliebene Vulkane (nicht zum vollständigen Ausbruch gekommen). Durch enge Pressung im Schlot sind die Säulenbasalte am Vetzberg entstanden. In späteren Jahrmillionen sind durch Wind- u. Wassererosion die harten Kieselschieferkerne des Dünsbergs und die Basaltkerne am Vetzberg und Gleiberg frei gestellt worden.
Dünsberg (496 m): In der Vor- und Frühgeschichte bereits als naturbestimmter zentraler Ort besiedelt und befestigt. Drei Ringwälle von insgesamt 9 km Länge und einer Gesamtausdehnung von über 90 ha heben die Bedeutung des keltischen Oppidums Dünsberg hervor. Der 1986 eingerichtete Archäologische Wanderweg erschließt eines der eindrucksvollsten Denkmäler hessischer und mitteleuropäischer Vorzeit. Aus den 1999 begonnenen Ausgrabungen ergeben sich durch vielfältige keltische und tlw. auch römische Funde neue Erkenntnisse zum Dünsberg. Am Parkplatz Krumbacher ist die freie Rekonstruktion eines keltischen Tangentialtores entstanden.
Vetzberg (309 m): In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts von den Grafen von Gleiberg als Vorburg zum Gleiberg errichtet. Nach dem Aussterben der Gleiberger Grafen gelingt es den Vetzberger Rittern allmählich, durch die Aufnahme weiterer Adliger in die Burg, die Grundlage für die später bedeutende Ganerbenschaft (Miterben) zu legen. Durch zunehmende wirtschaftliche Schwierigkeiten im 14./15. Jahrhundert werden sie zu Raubrittern. Durch die aufkommenden Feuerwaffen und großen Heere wird die Burg uninteressant, sie verfällt deshalb ab dem 16. Jahrhundert und wird als „Steinbruch“ genutzt.
Gleiberg (308 m): Anfang des 10. Jahrhunderts errichten die Konradiner eine erste Befestigungsanlage auf dem Gleiberg Zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert entwickelt sich zu Füßen der Burg der Ort Gleiberg. 1331 verleiht Kaiser Ludwig der Baier Gleiberg Frankfurter Stadtrecht. Gegen Ende des dreißigjährigen Krieges, im Juni 1546, stecken Kasseler Truppen die Oberburg in Brand und zerstören sie. Der mittelalterliche Teil der Burg wird zur Ruine. Die Burghofgebäude beherbergen heute einen gastronomischen Betrieb. Der 31,5 m hohe Bergfried hat die Jahrhunderte überstanden und ist zu besteigen.
Forstwirtschaft: Die Waldungen um den Königstuhl sind meist Kommunalwälder der Gemeinden Biebertal‚
Heuchelheim und Lahnau. Die Waldfläche in der Gemeinde Heuchelheim beträgt nur ca. 90 ha. Sie ist mit Laub-, Nadel- und Mischwald bestanden. Die forstliche Nutzung als Bau—‚ Nutz— und Brennholz ist ein nicht unbedeutender Wirtschaftsfaktor für die Gemeinde. Neben der forstwirtschaftlichen Nutzung nimmt der Wald auch eine bedeutende Erholungsfunktion wahr. Dies wird durch Anpflanzung eines artenreichen Baumbestandes vor allem entlang der Waldwege‚ durch Pfad- und Wanderwegebeschilderung, durch Anlegung eines Waldparkplatzes und von Schutzhütten gestützt.
Gleiberger Land - Gemeinde Heuchelheim
Die Landschaft: Vom hiesigen Standort, der auf knapp 230 m ü. NN auf der nördlichen Hauptterrasse gut 75 m über dem Lahntal liegt, besteht ein umfassender Blick auf das Gießener Becken und das Lahntal, die Ausläufer des Gladenbacher Berglandes im Norden, des Vogelsberges im Osten und des Taunus im Süden.
Gießener Becken und Lahntal: Das Gießener Becken ist das südliche Glied in der Kette der Westhessischen Senke, die im Norden bis Wabern reicht. Von hier aus öffnet sich die Lahn ihren Weg durch das Rheinische Schiefergebirge. Das Lahntal hat im Gießener Becken seine größte Breite. Im Gießener Stadtgebiet ist fast die gesamte Talbreite bebaut. Dagegen besteht die breiteste Auenfläche zwischen Dutenhofen und Kinzenbach, die häufig von Hochwassern überflutet wird.
Gladenbacher Bergland: Landschaftsausschnitt des Rheinischen Schiefergebirges, der in einem weiten Bogen von der Lahn umflossen und von ihr im Norden, Osten und Süden begrenzt wird. Die Landschaft ist geologisch sehr vielfältig gegliedert. Aus der insgesamt leichtwelligen Oberfläche ragen die Härtlinge Dünsberg, Vetzberg und Gleiberg heraus.
Gießener Landrücken und Vogelsberg: Südöstlich von Gießen liegt der Gießener Landrücken als Schwelle zwischen dem Lahntal und der Wetterau mit dem Obersteinberg als höchstem Punkt. Bis in diesen Bereich ragt der nördlichste Teil des römischen Limes. Im Hintergrund sind bei guter Sicht die Höhen des Vogelsberges zu erkennen. Davor in östlicher Richtung liegt der Gießener Hausberg, der Schiffenberg, mit seinem ehemaligen Kloster.
Taunus: In südwestlicher Richtung steigt hinter Dutenhofen der markante Stoppelberg hervor, der Wetzlarer Hausberg. Der Berg ist vulkanischen Ursprungs und überragt die umliegenden Höhen des Hlntertaunus. Er liegt bereits innerhalb des Naturparks Hochtaunus. Bei guter Sicht ist links des Stoppelberges der höchste Berg des Taunus, der Große Feldberg mit seinen Türmen zu sehen.
Landwirtschaft: Die landwirtschaftliche Struktur hat sich nach dem 2. Weltkrieg sehr stark verändert. Nach ursprünglich sehr vielen kleinen landwirtschaftlichen Betrieben, die meist im Nebenerwerb betrieben worden sind, gibt es heute nur noch wenige Vollerwerbslandwirte mit erheblich vergrößerten Betriebsflächen. Zur besseren Bewirtschaftung der überwiegend kleinparzellierten Grundstücke sind durch Hinzupachtung und Flächentausch größere Einheiten gebildet worden. In den letzten Jahrzehnten ist der Anbau von Kartoffeln, Runkelrüben, Klee und Hafer tlw. ganz aufgegeben worden, dafür haben Futtermais, Raps und Weizen entsprechend zugenommen. Während der ökologische Wert der Streuobstbestände an den Ortsrändern hoch ist, geht die wirtschaftliche Nutzung zurück. Bei der Grünlandbewirtschaftung ist die früher übliche Heugewinnung (2-schürige Mahd der Wiesen gegenüber der Silograsgewinnung (3-5-schürige Mahd) stark zurück gegangen. Viele Wiesen und Obstbaumgrundstücke werden inzwischen durch Rinder- und Pferdebeweidung oder durch Heugewinnung für Freizeitpferde genutzt.
Geologie: Das Rheinische Schiefergebirge ist vor rd. 300 bis 500 Mio. Jahren im Erdaltertum (Paläozoikum) entstanden. In diese Zeit ist auch der geologische Ursprung des Dünsbergs zu legen. Erst in der Erdneuzeit (Neozoikum) - im Jungtertiär vor ca. 2 bis 70 Mio. Jahren — sind die Vulkankuppen der Mittelgebirge entstanden, u.a. auch der Vogelsberg als größter Basaltkegel Mitteleuropas mit seinen Ausläufern (u.a. Vetzberg, Gleiberg). Vetzberg und Gleiberg sind in der Kulm-Grauwacke stecken gebliebene Vulkane (nicht zum vollständigen Ausbruch gekommen). Durch enge Pressung im Schlot sind die Säulenbasalte am Vetzberg entstanden. In späteren Jahrmillionen sind durch Wind- u. Wassererosion die harten Kieselschieferkerne des Dünsbergs und die Basaltkerne am Vetzberg und Gleiberg frei gestellt worden.
Dünsberg (496 m): In der Vor- und Frühgeschichte bereits als naturbestimmter zentraler Ort besiedelt und befestigt. Drei Ringwälle von insgesamt 9 km Länge und einer Gesamtausdehnung von über 90 ha heben die Bedeutung des keltischen Oppidums Dünsberg hervor. Der 1986 eingerichtete Archäologische Wanderweg erschließt eines der eindrucksvollsten Denkmäler hessischer und mitteleuropäischer Vorzeit. Aus den 1999 begonnenen Ausgrabungen ergeben sich durch vielfältige keltische und tlw. auch römische Funde neue Erkenntnisse zum Dünsberg. Am Parkplatz Krumbacher ist die freie Rekonstruktion eines keltischen Tangentialtores entstanden.
Vetzberg (309 m): In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts von den Grafen von Gleiberg als Vorburg zum Gleiberg errichtet. Nach dem Aussterben der Gleiberger Grafen gelingt es den Vetzberger Rittern allmählich, durch die Aufnahme weiterer Adliger in die Burg, die Grundlage für die später bedeutende Ganerbenschaft (Miterben) zu legen. Durch zunehmende wirtschaftliche Schwierigkeiten im 14./15. Jahrhundert werden sie zu Raubrittern. Durch die aufkommenden Feuerwaffen und großen Heere wird die Burg uninteressant, sie verfällt deshalb ab dem 16. Jahrhundert und wird als „Steinbruch“ genutzt.
Gleiberg (308 m): Anfang des 10. Jahrhunderts errichten die Konradiner eine erste Befestigungsanlage auf dem Gleiberg Zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert entwickelt sich zu Füßen der Burg der Ort Gleiberg. 1331 verleiht Kaiser Ludwig der Baier Gleiberg Frankfurter Stadtrecht. Gegen Ende des dreißigjährigen Krieges, im Juni 1546, stecken Kasseler Truppen die Oberburg in Brand und zerstören sie. Der mittelalterliche Teil der Burg wird zur Ruine. Die Burghofgebäude beherbergen heute einen gastronomischen Betrieb. Der 31,5 m hohe Bergfried hat die Jahrhunderte überstanden und ist zu besteigen.
Forstwirtschaft: Die Waldungen um den Königstuhl sind meist Kommunalwälder der Gemeinden Biebertal‚
Heuchelheim und Lahnau. Die Waldfläche in der Gemeinde Heuchelheim beträgt nur ca. 90 ha. Sie ist mit Laub-, Nadel- und Mischwald bestanden. Die forstliche Nutzung als Bau—‚ Nutz— und Brennholz ist ein nicht unbedeutender Wirtschaftsfaktor für die Gemeinde. Neben der forstwirtschaftlichen Nutzung nimmt der Wald auch eine bedeutende Erholungsfunktion wahr. Dies wird durch Anpflanzung eines artenreichen Baumbestandes vor allem entlang der Waldwege‚ durch Pfad- und Wanderwegebeschilderung, durch Anlegung eines Waldparkplatzes und von Schutzhütten gestützt.
Nun geht es in den Forst hinein. Am Waldrand trifft man auf eine Grillhütte, einen Nordic-Walking-Treffpunkt und ein weiteres Infoschild:
Kulturhistorische Stätten im Gießener Land
Das Gießener Land in Hessens grüner Mitte: Die abwechslungs- und waldreiche Mittelgebirgslandschaft des Gießener Landes verbindet das Lahntal mit dem Vogelsberg und wartet mit einer beeindruckenden Natur- und Kulturlandschaft auf. Die kulturhistorischen Stätten im Gießener Land wie der 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärte Limes, Zeugnisse der keltischen und römischen Vergangenheit, gut erhaltene Burgen, repräsentative Schlösser, historische Parkanlagen und zahlreiche weitere Baudenkmäler laden zu Entdeckungsreisen in die regionale Geschichte der vergangenen 2000 Jahre ein. lm Gießener Land lassen sich Ausflüge zu kulturhistorischen Stätten entlang von Rad- und Wanderwegen bestens mit Naturgenuss verknüpfen. So verbindet die vom Qualitätsweg „Lahnwanderweg“ abzweigende Wanderschleife „Kelten-Römer-Pfad“ das Römerforum Waldgirmes mit dem Dünsberg, der einstigen keltischen Großsiedlung im Lahntal. Entlang des Lahnwanderweges lassen sich die Burgen Gleiberg und Vetzberg und entlang des Limes-Rad- und Wanderweges das UNESCO Weltkulturerbe Limes entdecken. Mehr Informationen zum Gießener Land finden Sie unter www.giessener-land.de
Kelten-Römer-Pfad und Lahnwanderweg: Der als Qualitätswanderweg ausgezeichnete „Lahnwanderweg“ (Markierung: LW) verläuft im Gießener Land von Marburg kommend durch das idyllische Salzbödetal und vorbei an den Burgen Gleiberg und Vetzberg. Als zusätzliches Wanderangebot wurde im Gießener Land die landschaftliche und kulturell sehr reizvolle Wanderschleife „Kelten-Römer-Pfad“ (Markierung: KR) am Lahnwanderweg angelegt. Der „Kelten-Römer-Pfad“ als Kultur und Naturweg verbindet das Römerforum Waldgirmes mit dem Dünsberg, der einstigen keltischen Großsiedlung (Oppidum) im Lahntal.
Tourenvorschlag (17 km): Von Ihrem Standplatz an der Kinzenbacher Grillhütte sind es auf dem breiten Waldweg ca. 700 Meter leicht bergauf bis zur ersten Wegemarkierung des Kelten-Römer-Pfads. Der Markierung (KR) weiter aufwärts folgend gelangt man zum Frauenkreuz, an dem sich der Lahnwanderweg und Kelten-Römer-Pfad für eine kurze Wegstreckeverbinden und dann nach links zum Dünsberg hin abbiegt. Rund 255 Höhenmeter sind bei dieser Tour auf dem Kelten-Römer-Pfad hinauf zum Dünsberg-Gipfel zu erwandern. Vom Aussichtsturm auf dem Gipfel kann man bei klarem Wetter einen schönen Panoramablick genießen. Zurück zum Startpunkt geht es nur noch bergab am Keltentor vorbei in Richtung der Burg Gleiberg. Kurz vor Krofdorf-Gleiberg an der Bindewald-Brücke wird nach rechts auf dem Lahnwanderweg zurück zum Frauenkreuz abgebogen und weiter in südliche Richtung zum Startpunkt gewandert. Eine landschaftlich schöne Tagestour mit schönen Ausblicken, die wir vor allem geübten Wanderfreunden empfehlen möchten.
Auch ein Besuch im nahegelegenen Heimatmuseum Kinzenbach (Bahnhofstraße 30, Öffnungszeiten: Mittwoch von 15 - 17 Uhr, Sonntag von 10 - 12 Uhr) oder im Kameramuseum (Heuchelheim, Wilhelmstraße 36, Öffnungszeiten: jeweils am 2. Sonntag im Monat von 10 - 12 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung unter 064l-62394) ist vor oder auch nach der Wanderung empfehlenswert.
Kelten: Die Zeit der Kelten beginnt in der Region vor fast 2500 Jahren mit den großen Fürstensitzen wie im nahen Glauberg und geht über in die Zeit der großen Oppida (Städte) wie am Dünsberg. Auf dem Dünsberg in Biebertal befand sich eine der letzten großen keltischen SiedIungsstätten nördlich des Mains. Die Kelten bevölkerten im Gießener Land nicht nur den Dünsberg, denn Funde belegen eine breite BesiedIung von Biebertal bis Allendorf (Lumda), Gießen und Lich.
Römer: Eines der großen Bauwerke der Römer ist der Limes, die Grenzbefestigung des Römischen Reichs. Rund 25 km des Limes verliefen durch das Gießener Land. Der rekonstruierte Wachtturm in Grüningen, die Grundmauern des Kleinkastells Holzheim oder das Limesinformationszentrum in Hungen dokumentieren diese Epoche sehr anschaulich. Das Römerforum im angrenzenden Waldgirmes (von 3 v. Chr. bis 9 n. Chr.) entstand lange vor dem Bau des Limes.
Kulturhistorische Stätten im Gießener Land
Das Gießener Land in Hessens grüner Mitte: Die abwechslungs- und waldreiche Mittelgebirgslandschaft des Gießener Landes verbindet das Lahntal mit dem Vogelsberg und wartet mit einer beeindruckenden Natur- und Kulturlandschaft auf. Die kulturhistorischen Stätten im Gießener Land wie der 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärte Limes, Zeugnisse der keltischen und römischen Vergangenheit, gut erhaltene Burgen, repräsentative Schlösser, historische Parkanlagen und zahlreiche weitere Baudenkmäler laden zu Entdeckungsreisen in die regionale Geschichte der vergangenen 2000 Jahre ein. lm Gießener Land lassen sich Ausflüge zu kulturhistorischen Stätten entlang von Rad- und Wanderwegen bestens mit Naturgenuss verknüpfen. So verbindet die vom Qualitätsweg „Lahnwanderweg“ abzweigende Wanderschleife „Kelten-Römer-Pfad“ das Römerforum Waldgirmes mit dem Dünsberg, der einstigen keltischen Großsiedlung im Lahntal. Entlang des Lahnwanderweges lassen sich die Burgen Gleiberg und Vetzberg und entlang des Limes-Rad- und Wanderweges das UNESCO Weltkulturerbe Limes entdecken. Mehr Informationen zum Gießener Land finden Sie unter www.giessener-land.de
Kelten-Römer-Pfad und Lahnwanderweg: Der als Qualitätswanderweg ausgezeichnete „Lahnwanderweg“ (Markierung: LW) verläuft im Gießener Land von Marburg kommend durch das idyllische Salzbödetal und vorbei an den Burgen Gleiberg und Vetzberg. Als zusätzliches Wanderangebot wurde im Gießener Land die landschaftliche und kulturell sehr reizvolle Wanderschleife „Kelten-Römer-Pfad“ (Markierung: KR) am Lahnwanderweg angelegt. Der „Kelten-Römer-Pfad“ als Kultur und Naturweg verbindet das Römerforum Waldgirmes mit dem Dünsberg, der einstigen keltischen Großsiedlung (Oppidum) im Lahntal.
Tourenvorschlag (17 km): Von Ihrem Standplatz an der Kinzenbacher Grillhütte sind es auf dem breiten Waldweg ca. 700 Meter leicht bergauf bis zur ersten Wegemarkierung des Kelten-Römer-Pfads. Der Markierung (KR) weiter aufwärts folgend gelangt man zum Frauenkreuz, an dem sich der Lahnwanderweg und Kelten-Römer-Pfad für eine kurze Wegstreckeverbinden und dann nach links zum Dünsberg hin abbiegt. Rund 255 Höhenmeter sind bei dieser Tour auf dem Kelten-Römer-Pfad hinauf zum Dünsberg-Gipfel zu erwandern. Vom Aussichtsturm auf dem Gipfel kann man bei klarem Wetter einen schönen Panoramablick genießen. Zurück zum Startpunkt geht es nur noch bergab am Keltentor vorbei in Richtung der Burg Gleiberg. Kurz vor Krofdorf-Gleiberg an der Bindewald-Brücke wird nach rechts auf dem Lahnwanderweg zurück zum Frauenkreuz abgebogen und weiter in südliche Richtung zum Startpunkt gewandert. Eine landschaftlich schöne Tagestour mit schönen Ausblicken, die wir vor allem geübten Wanderfreunden empfehlen möchten.
Auch ein Besuch im nahegelegenen Heimatmuseum Kinzenbach (Bahnhofstraße 30, Öffnungszeiten: Mittwoch von 15 - 17 Uhr, Sonntag von 10 - 12 Uhr) oder im Kameramuseum (Heuchelheim, Wilhelmstraße 36, Öffnungszeiten: jeweils am 2. Sonntag im Monat von 10 - 12 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung unter 064l-62394) ist vor oder auch nach der Wanderung empfehlenswert.
Kelten: Die Zeit der Kelten beginnt in der Region vor fast 2500 Jahren mit den großen Fürstensitzen wie im nahen Glauberg und geht über in die Zeit der großen Oppida (Städte) wie am Dünsberg. Auf dem Dünsberg in Biebertal befand sich eine der letzten großen keltischen SiedIungsstätten nördlich des Mains. Die Kelten bevölkerten im Gießener Land nicht nur den Dünsberg, denn Funde belegen eine breite BesiedIung von Biebertal bis Allendorf (Lumda), Gießen und Lich.
Römer: Eines der großen Bauwerke der Römer ist der Limes, die Grenzbefestigung des Römischen Reichs. Rund 25 km des Limes verliefen durch das Gießener Land. Der rekonstruierte Wachtturm in Grüningen, die Grundmauern des Kleinkastells Holzheim oder das Limesinformationszentrum in Hungen dokumentieren diese Epoche sehr anschaulich. Das Römerforum im angrenzenden Waldgirmes (von 3 v. Chr. bis 9 n. Chr.) entstand lange vor dem Bau des Limes.
Nun geht es rauf zum Königstuhl, wo wieder ein Schild über die Lokalitäten informiert:
Gleiberger Land - Gemeinde Lahnau
Königstuhl - Sternschanze - Frauenkreuz - Hügelgräber - Geschichte und Geschichten am Himberg
Königstuhl: Um den Königstuhl, wie der Himberg im Sprachgebrauch der umliegenden Ortschaften heißt, ranken sich Sagen und Mythen. Von der Richtstätte, Sitz eines Femegerichtes bis hin zum „Riesensitz“ reichen die Überlieferungen. Die bizarre Form der Basaltkuppe regt zu solchen Gedankenspielen an. Der Berg ist erdgeschichtlich in die Erdneuzeit (Neozoikum) einzuordnen. Im Jungtertiär vor ca. 24 Mio. Jahren sind die Vulkankuppen der Mittelgebirge, u.a. auch der Vogelsberg als größter Basaltkegel Mitteleuropas mit seinen Ausläufern Vetzberg, Gleiberg und Himberg entstanden. In der Jungsteinzeit (ca. 5. bis 2. Jahrtausend v. Chr.) ist eine Besiedlung des Lahnbereiches durch Funde nachgewiesen. In unmittelbarer Nachbarschaft des Königstuhls sind 1887 in einem Grabhügel aus der Urnenfelderzeit (ca. 1200 bis 750 v. Chr.) zwei Urnenbestattungen ergraben worden. Die Grabhügel sind heute nicht mehr zu sehen. Nach A. Deubel (gest. 1990) wird u.a. der Königstuhl als eine südliche Vorburg des spätkeltischen Oppidums Dünsberg angesehen. Der ehemalige Wall mit einer Ausdehnung von 50 x 75 m wurde in späteren Jahrhunderten durch einen Steinbruch teilweise zerstört. Nach Prof. E.L. Nebel (*1793) von der Gießener Universität ist der Königstuhl eine einstige germanische Gerichtsstätte (Thingstätte), auf welcher zur Zeit der Gauverfassung die lahngauischen Gaugerichte abgehalten wurden. Prof. Nebel will noch die steinernen Sitze gesehen haben. Er nimmt ferner an, dass der hessische Landgraf Heinrich II. und Graf Philipp von Solms-Königsberg 1350 dort an der Grenze zwischen den Grafschaften Gleiberg und Solms zusammen gekommen sind, um den Kauf des Königsberger Anteils an der Grafschaft Solms abzuschließen.
Frauenkreuz: Frauenkreuze mögen einen geschichtlichen Hintergrund besitzen, aber historische Überlieferungen sind nicht zu finden. Vielmehr ranken sich um sie Sagen, die in den umliegenden Orten erzählt werden. Als geschichtlicher Hintergrund können die Besitzverhältnisse herangezogen werden: Bei der Teilung der Gleiberger Grafschaft im 12. Jhdt. fiel das „Gericht Dorlar“ als Alleinbesitz an die Westhälfte der Grafschaft, an Graf Otto von Gleiberg, später an dessen Schwiegersohn Hartrad von Merenberg. Die Waldungen von Rodheim, Kinzenbach und Heuchelheim waren gemeinschaftlicher Besitz von Merenberg (später Nassau) und Hessen. Die Frauenkreuze in unserer Gegend sind Mitte des 14. Jahrhunderts entstanden. Das Kreuz am Himberg ist im Siebenjährigen Krieg 1759 durch die alliierten Truppen (s. Sternschanze) zerstört worden. 1867 wird es ersetzt durch den Grenzstein Nr. 100 der Grenze zwischen Nassau-Weilburg und Hessen, in welchen ein Kreuz und das Wort „Frauen“ eingemeißelt ist. 1987 hat die Heimatkundliche Vereinigung Lahntal eine Rekonstruktion des im Krofdorfer Forst noch vorhandenen historischen Frauenkreuzes errichtet. Dr. Henninger‚ heimischer Legendenschreiber des 19. Jahrhunderts, erzählt die Geschichte über die Mordtat an einer Gleiberger Gräfin: Otto und Jutta von Gleiberg schritten durch den dunklen Wald. Otto, von Eifersucht zerfressen, bezichtigte seine Frau der Untreue. Jutta die sittenreine und tugendsame Frau fandt keine Worte ob dieser Anschuldigungen. Dies als Eingeständnis wartend, erdolchte Otto in blinder Wut seine Frau. Bald nach Ottos Tat wurde Juttas Unschuld offenbar. Otto fing an zu trauern und zu klagen. Otto wollte nun seine schwere Schuld durch aufrichtige Reue und Buße sühnen. Dort im Schatten der dunklen Eichen, wo die unschuldige Jutta ihr Leben aushauchte, ließ er das heilige Zeichen des Erlösers aufrichten — das Frauenkreuz.
Hügelgräber: Im Bereich des Himbergs befinden sich insgesamt zwölf Grabhügel (einschließlich der zwei Urnenfeldgräber im „Launscheid“). Eine Gruppe von drei Hügeln liegt ca. 300 m nördlich des Frauenkreuzes. Zwei davon sind geöffnet worden; der dritte wurde 1941 von oben angegraben. Ca. 100 m südlich des Frauenkreuzes ist unmittelbar am historischen Grenzweg nach Kinzenbach ein flacher unversehrter Grabhügel zu finden. Die Datierung dieser Hügelgräber ist aufgrund der fehlenden archäologischen Untersuchungen nicht bekannt. Neben den beiden Gräbern im „Launscheid“ ist ein Hügelgrab unmittelbar am Königstuhl durch Ausgrabungen in 1887 in die Urnenfelderzeit einzuordnen (s. Königstuhl).
Sternschanze: Im Siebenjährigen Krieg (1756 bis 1763) - einem Konflikt zwischen den europäischen Großmächten - wird die Sternschanze errichtet. Die Franzosen waren am 4. August 1759 bei Minden von den alliierten Truppen (Hessen, Braunschweig. Hannover und England) geschlagen worden. Sie zogen sich daraufhin bis Gießen jenseits der Lahn zurück und blieben dort bis Mitte Dezember 1759. Die Alliierten folgten ihnen und quartierten sich diesseits der Lehn von Naunheim bis Krofdorf ein. So standen sich nun ein gutes Vierteljahr die Franzosen (51.000 Mann) und die Alliierten (44.000 Mann) gegenüber. Beide Seiten befestigten ihre Stellungen. Auf alliierter Seite entstanden die Schanzen unter sorgfältiger Oberleitung von Wilhelm Graf zu Lippe-Schaumburg-Bückeburg (1724 bis 1777), dem somit auch der Bau der Schanze am Himberg zuzuordnen ist. Die Schanze besitzt die Form eines Fünfeckes mit abgesetzten Bastionen, die auch heute noch sehr gut im Gelände zu erkennen sind. Ein kleiner Vorwall, ein tiefer Graben und der hohe Hauptwall umschließen das eigentliche Lager. Der Bau von zwei weiteren südöstlich gelegenen Schanzen wurde in Angriff genommen aber nicht vollendet. Nachdem die Franzosen Mitte Dezember 1759 zum Aufbruch blasen, beginnen die Alliierten am 4. Januar 1760 mit dem Abzug ihrer Truppen. Obwohl es in jenem Vierteljahr nicht zu Kampfhandlungen gekommen ist, berichten die Kirchenbücher von Drangsal, Not und Pein der heimischen Bevölkerung.
Gleiberger Land - Gemeinde Lahnau
Königstuhl - Sternschanze - Frauenkreuz - Hügelgräber - Geschichte und Geschichten am Himberg
Königstuhl: Um den Königstuhl, wie der Himberg im Sprachgebrauch der umliegenden Ortschaften heißt, ranken sich Sagen und Mythen. Von der Richtstätte, Sitz eines Femegerichtes bis hin zum „Riesensitz“ reichen die Überlieferungen. Die bizarre Form der Basaltkuppe regt zu solchen Gedankenspielen an. Der Berg ist erdgeschichtlich in die Erdneuzeit (Neozoikum) einzuordnen. Im Jungtertiär vor ca. 24 Mio. Jahren sind die Vulkankuppen der Mittelgebirge, u.a. auch der Vogelsberg als größter Basaltkegel Mitteleuropas mit seinen Ausläufern Vetzberg, Gleiberg und Himberg entstanden. In der Jungsteinzeit (ca. 5. bis 2. Jahrtausend v. Chr.) ist eine Besiedlung des Lahnbereiches durch Funde nachgewiesen. In unmittelbarer Nachbarschaft des Königstuhls sind 1887 in einem Grabhügel aus der Urnenfelderzeit (ca. 1200 bis 750 v. Chr.) zwei Urnenbestattungen ergraben worden. Die Grabhügel sind heute nicht mehr zu sehen. Nach A. Deubel (gest. 1990) wird u.a. der Königstuhl als eine südliche Vorburg des spätkeltischen Oppidums Dünsberg angesehen. Der ehemalige Wall mit einer Ausdehnung von 50 x 75 m wurde in späteren Jahrhunderten durch einen Steinbruch teilweise zerstört. Nach Prof. E.L. Nebel (*1793) von der Gießener Universität ist der Königstuhl eine einstige germanische Gerichtsstätte (Thingstätte), auf welcher zur Zeit der Gauverfassung die lahngauischen Gaugerichte abgehalten wurden. Prof. Nebel will noch die steinernen Sitze gesehen haben. Er nimmt ferner an, dass der hessische Landgraf Heinrich II. und Graf Philipp von Solms-Königsberg 1350 dort an der Grenze zwischen den Grafschaften Gleiberg und Solms zusammen gekommen sind, um den Kauf des Königsberger Anteils an der Grafschaft Solms abzuschließen.
Frauenkreuz: Frauenkreuze mögen einen geschichtlichen Hintergrund besitzen, aber historische Überlieferungen sind nicht zu finden. Vielmehr ranken sich um sie Sagen, die in den umliegenden Orten erzählt werden. Als geschichtlicher Hintergrund können die Besitzverhältnisse herangezogen werden: Bei der Teilung der Gleiberger Grafschaft im 12. Jhdt. fiel das „Gericht Dorlar“ als Alleinbesitz an die Westhälfte der Grafschaft, an Graf Otto von Gleiberg, später an dessen Schwiegersohn Hartrad von Merenberg. Die Waldungen von Rodheim, Kinzenbach und Heuchelheim waren gemeinschaftlicher Besitz von Merenberg (später Nassau) und Hessen. Die Frauenkreuze in unserer Gegend sind Mitte des 14. Jahrhunderts entstanden. Das Kreuz am Himberg ist im Siebenjährigen Krieg 1759 durch die alliierten Truppen (s. Sternschanze) zerstört worden. 1867 wird es ersetzt durch den Grenzstein Nr. 100 der Grenze zwischen Nassau-Weilburg und Hessen, in welchen ein Kreuz und das Wort „Frauen“ eingemeißelt ist. 1987 hat die Heimatkundliche Vereinigung Lahntal eine Rekonstruktion des im Krofdorfer Forst noch vorhandenen historischen Frauenkreuzes errichtet. Dr. Henninger‚ heimischer Legendenschreiber des 19. Jahrhunderts, erzählt die Geschichte über die Mordtat an einer Gleiberger Gräfin: Otto und Jutta von Gleiberg schritten durch den dunklen Wald. Otto, von Eifersucht zerfressen, bezichtigte seine Frau der Untreue. Jutta die sittenreine und tugendsame Frau fandt keine Worte ob dieser Anschuldigungen. Dies als Eingeständnis wartend, erdolchte Otto in blinder Wut seine Frau. Bald nach Ottos Tat wurde Juttas Unschuld offenbar. Otto fing an zu trauern und zu klagen. Otto wollte nun seine schwere Schuld durch aufrichtige Reue und Buße sühnen. Dort im Schatten der dunklen Eichen, wo die unschuldige Jutta ihr Leben aushauchte, ließ er das heilige Zeichen des Erlösers aufrichten — das Frauenkreuz.
Hügelgräber: Im Bereich des Himbergs befinden sich insgesamt zwölf Grabhügel (einschließlich der zwei Urnenfeldgräber im „Launscheid“). Eine Gruppe von drei Hügeln liegt ca. 300 m nördlich des Frauenkreuzes. Zwei davon sind geöffnet worden; der dritte wurde 1941 von oben angegraben. Ca. 100 m südlich des Frauenkreuzes ist unmittelbar am historischen Grenzweg nach Kinzenbach ein flacher unversehrter Grabhügel zu finden. Die Datierung dieser Hügelgräber ist aufgrund der fehlenden archäologischen Untersuchungen nicht bekannt. Neben den beiden Gräbern im „Launscheid“ ist ein Hügelgrab unmittelbar am Königstuhl durch Ausgrabungen in 1887 in die Urnenfelderzeit einzuordnen (s. Königstuhl).
Sternschanze: Im Siebenjährigen Krieg (1756 bis 1763) - einem Konflikt zwischen den europäischen Großmächten - wird die Sternschanze errichtet. Die Franzosen waren am 4. August 1759 bei Minden von den alliierten Truppen (Hessen, Braunschweig. Hannover und England) geschlagen worden. Sie zogen sich daraufhin bis Gießen jenseits der Lahn zurück und blieben dort bis Mitte Dezember 1759. Die Alliierten folgten ihnen und quartierten sich diesseits der Lehn von Naunheim bis Krofdorf ein. So standen sich nun ein gutes Vierteljahr die Franzosen (51.000 Mann) und die Alliierten (44.000 Mann) gegenüber. Beide Seiten befestigten ihre Stellungen. Auf alliierter Seite entstanden die Schanzen unter sorgfältiger Oberleitung von Wilhelm Graf zu Lippe-Schaumburg-Bückeburg (1724 bis 1777), dem somit auch der Bau der Schanze am Himberg zuzuordnen ist. Die Schanze besitzt die Form eines Fünfeckes mit abgesetzten Bastionen, die auch heute noch sehr gut im Gelände zu erkennen sind. Ein kleiner Vorwall, ein tiefer Graben und der hohe Hauptwall umschließen das eigentliche Lager. Der Bau von zwei weiteren südöstlich gelegenen Schanzen wurde in Angriff genommen aber nicht vollendet. Nachdem die Franzosen Mitte Dezember 1759 zum Aufbruch blasen, beginnen die Alliierten am 4. Januar 1760 mit dem Abzug ihrer Truppen. Obwohl es in jenem Vierteljahr nicht zu Kampfhandlungen gekommen ist, berichten die Kirchenbücher von Drangsal, Not und Pein der heimischen Bevölkerung.
Auf dem Weg trifft man nun auf die Hühnerfarm March. Der Betrieb wurde 2009 auf Bio umgestellt. Damals hatte man vor allem Kühe und nur 600 Hühner. Die Expansison brachte vier voneinander getrennte Ställe mit je 3000 Legehennen und wirklich viel Auslauf… nach einem Jahr sind die Tiere aber dann doch tot… und werden zu Biogas.
Nun geht es flott bergab Richtung Königsberg. Im freien Feld informiert ein reich bebildertes Schild.
Eisenerzbergbau
Entwicklung: Neben der Landwirtschaft hat der Bergbau über Jahrhunderte hinweg das wirtschaftliche und soziale Leben in Königsberg geprägt. Bereits in der Frühlatenezeit (etwa 350 - 250 v.Chr.) ist durch die Kelten am Dünsberg und im Umland Eisenerz abgebaut und verhüttet worden. Mit bis zu 60,85 Prozent Eisengehalt sind die „reichen Erze von Königsberg“ in den kommenden Jahrhunderten begehrt.
Grube Königsberger Gemarkung: Die in der Nähe des heutigen Campingplatzes gelegene Grube wird am 31. März 1893 durch wirtschaftliche Schwierigkeiten erstmals still gelegt. Wiedereröffnung durch Mannesmann am 1. April 1918. 1925/26 erfolgt eine Modernisierung des Bergwerkes und der Bau einer 4.200 m langen Drahtseilbahn zur Verladestation der Biebertalbahn in Bieber. Etwa 50 Bergleute arbeiten in der Grube. Die Weltwirtschaftskrise führt am 27. August 1931 zur erneuten Einstellung der Förderung. Bereits 1933 wird mit etwa 50 Bergleuten der Betrieb wieder aufgenommen. lm April 1949 kommt die Erzgewinnung wegen Erschöpfung der Lagerstätte endgültig zur
Schließung. Die Anlage wird vollständig abgebaut.
Grube Königsberg: Ein neues sehr umfangreiches Erzlager führt 1952 zum Bau einer modernen Bergwerksanlage unter dem Grubennamen „Königsberg“. Es sollen langfristig mindestens 300 Bergleute beschäftigt werden. Durch Wassereinbrüche in 1953 und 1956 gestaltet sich der Aufschluss der Lagerstätte äußerst schwierig. Die planmäßige Eisenerzförderung kann erst im Juni 1959 aufgenommen werden. Das Erz wird mit LKW zur Verladestation der Biebertalbahn in Bieber transportiert. Die höchste Belegschaftszahl wird im Dezember 1961 mit 123 Personen erreicht. Die Ungunst der Lagerstätte gegenüber den überseeischen Großtagebauen führt dazu, dass bereits am 31. [sic!] April 1963 die letzte Förderschicht verfahren wird; das bedeutet auch das Ende der Biebertalbahn. Die ehemalige Grubenanlage ist wegen ihrer geschlossenen Architektur als lndustriedenkmal eingestuft. Sie befindet sich heute in Privatbesitz. (Auszug aus einem Aufsatz und Schwarz-Weiß-Bilder von Dr. Rainer Haus)
Geschichte: Erste urkundliche Erwähnung 1257 als Kunegisberch. Die Grafen von Königsberg sind eine Teillinie der Grafen von Solms; 1356 verkauft Philipp von Solms die Burg an den Landgrafen von Hessen. In den folgenden Jahrhunderten wechselt Königsberg mehrmals die territoriale Zugehörigkeit. Ab 1500 wird der Ort als Stadt erwähnt, ohne aber besondere Stadtrechte zu haben; dies bleibt so bis 1929. 1627 gelangt das Amt Königsberg mit seinen dazugehörigen Orten Frankenbach, Hermannstein, Naunheim, Waldgirmes, Krumbach und Königsberg an Hessen-Darmstadt. Gegen Ende das Dreißigjährigen Krieges belagern und beschießen die Schweden Königsberg. Am 2. Juni 1647 werden die Burg und die Hälfte der Häuser zerstört. Bereits 1656 ist der Wiederaufbau des "Schlosses“ (schlossartiges Bauwerk) auf dem ehemaligen Burggelände beendet. 1815 wird das Amt Königsberg aufgelöst; die Orte werden in den Kreis Gießen eingegliedert. 1866 kommt Königsberg nach dem Deutschen Krieg zu Preußen und wird dem Kreis Biedenkopf zugeschlagen. 1932 erfolgt die Zuordnung zum Kreis Wetzlar. 1977 kehrt Königsberg innerhalb der Gemeinde Biebertal im Zuge der Gebietsreform zurück in den Landkreis Gießen. Durch die starke Bevölkerungszunahme in der ersten Hälfte des 19. Jhdt.‚ mit der die Ertragssteigerung der kargen Landwirtschaft nicht mithalten kann, wandern zwischen 1848 und 1860 rund 100 Personen nach Amerika aus. Der Bergbau wird immer mehr zur wichtigsten Lebensgrundlage für die Bewohner. Ab 1907 gibt es durch die Ansiedlung einen Zigarrenfabrik eine zusätzliche Arbeitsmöglichkeit, insbesondere für Frauen. (Auszug aus einem Aufsatz von Dieter Fähler).
Landschaftsstruktur und Biotope: Die exponierte Lage des Ortsteiles auf einem Höhenkamm sowie die historisch gewachsene Bebauung rund um das „Schloss“ und die Kirche geben dem Ortsteil Königsberg seine einzigartige Ansicht. Die bewegte Topografie verleiht der Landschaft ihren ausgeprägten Mittelgebirgscharakter mit kleinräumiger bis mittlerer Raumaufteilung. Das ausgewogene Verhältnis von Acker- und Grünlandflächen, die gute Ausstattung mit Strukturen, die im Jahresverlauf die Vielfalt an Aspekten bereichern, unterstreichen das abwechslungsreiche Landschaftsbild. Bei dem Biotopkomplex 32 zwischen dem Wochenendgebiet, der Landesstraße 3474 und der Ortslage handelt es sich um ein kleinräumig verschachteltes Landschaftsmosaik. Typisch für den Komplex ist der sehr hohe Anteil an artenreichen Rainen und Säumen. Das Gebiet ist einer der höchstwertigen Biotopkomplexe in Biebertal mit regionaler Bedeutung. Der in landwirtschaftlichen Grenzertragslagen eintretenden allmählichen Verbuschung wird in einigen Bereichen durch Landschaftspflegemaßnahmen entgegen getreten. Dadurch werden ausgesprochen seltene Arten wie z.B. Fransenenzian, Deutscher Enzian (einziges bekanntes Vorkommen im Landkreis), Bergklee und Großes Zweiblatt gesichert. Der Biotopkomplex 36 mit der markanten Kuppe des „Geprächskopfes“ weist ein Mosaik aus Äckern mit teilweise artenreicher Begleitvegetation, mäßig artenreiche Bestände der typischen Glatthaferwiese sowie einige Hecken und artenreiche Raine auf.
Eisenerzbergbau
Entwicklung: Neben der Landwirtschaft hat der Bergbau über Jahrhunderte hinweg das wirtschaftliche und soziale Leben in Königsberg geprägt. Bereits in der Frühlatenezeit (etwa 350 - 250 v.Chr.) ist durch die Kelten am Dünsberg und im Umland Eisenerz abgebaut und verhüttet worden. Mit bis zu 60,85 Prozent Eisengehalt sind die „reichen Erze von Königsberg“ in den kommenden Jahrhunderten begehrt.
Grube Königsberger Gemarkung: Die in der Nähe des heutigen Campingplatzes gelegene Grube wird am 31. März 1893 durch wirtschaftliche Schwierigkeiten erstmals still gelegt. Wiedereröffnung durch Mannesmann am 1. April 1918. 1925/26 erfolgt eine Modernisierung des Bergwerkes und der Bau einer 4.200 m langen Drahtseilbahn zur Verladestation der Biebertalbahn in Bieber. Etwa 50 Bergleute arbeiten in der Grube. Die Weltwirtschaftskrise führt am 27. August 1931 zur erneuten Einstellung der Förderung. Bereits 1933 wird mit etwa 50 Bergleuten der Betrieb wieder aufgenommen. lm April 1949 kommt die Erzgewinnung wegen Erschöpfung der Lagerstätte endgültig zur
Schließung. Die Anlage wird vollständig abgebaut.
Grube Königsberg: Ein neues sehr umfangreiches Erzlager führt 1952 zum Bau einer modernen Bergwerksanlage unter dem Grubennamen „Königsberg“. Es sollen langfristig mindestens 300 Bergleute beschäftigt werden. Durch Wassereinbrüche in 1953 und 1956 gestaltet sich der Aufschluss der Lagerstätte äußerst schwierig. Die planmäßige Eisenerzförderung kann erst im Juni 1959 aufgenommen werden. Das Erz wird mit LKW zur Verladestation der Biebertalbahn in Bieber transportiert. Die höchste Belegschaftszahl wird im Dezember 1961 mit 123 Personen erreicht. Die Ungunst der Lagerstätte gegenüber den überseeischen Großtagebauen führt dazu, dass bereits am 31. [sic!] April 1963 die letzte Förderschicht verfahren wird; das bedeutet auch das Ende der Biebertalbahn. Die ehemalige Grubenanlage ist wegen ihrer geschlossenen Architektur als lndustriedenkmal eingestuft. Sie befindet sich heute in Privatbesitz. (Auszug aus einem Aufsatz und Schwarz-Weiß-Bilder von Dr. Rainer Haus)
Geschichte: Erste urkundliche Erwähnung 1257 als Kunegisberch. Die Grafen von Königsberg sind eine Teillinie der Grafen von Solms; 1356 verkauft Philipp von Solms die Burg an den Landgrafen von Hessen. In den folgenden Jahrhunderten wechselt Königsberg mehrmals die territoriale Zugehörigkeit. Ab 1500 wird der Ort als Stadt erwähnt, ohne aber besondere Stadtrechte zu haben; dies bleibt so bis 1929. 1627 gelangt das Amt Königsberg mit seinen dazugehörigen Orten Frankenbach, Hermannstein, Naunheim, Waldgirmes, Krumbach und Königsberg an Hessen-Darmstadt. Gegen Ende das Dreißigjährigen Krieges belagern und beschießen die Schweden Königsberg. Am 2. Juni 1647 werden die Burg und die Hälfte der Häuser zerstört. Bereits 1656 ist der Wiederaufbau des "Schlosses“ (schlossartiges Bauwerk) auf dem ehemaligen Burggelände beendet. 1815 wird das Amt Königsberg aufgelöst; die Orte werden in den Kreis Gießen eingegliedert. 1866 kommt Königsberg nach dem Deutschen Krieg zu Preußen und wird dem Kreis Biedenkopf zugeschlagen. 1932 erfolgt die Zuordnung zum Kreis Wetzlar. 1977 kehrt Königsberg innerhalb der Gemeinde Biebertal im Zuge der Gebietsreform zurück in den Landkreis Gießen. Durch die starke Bevölkerungszunahme in der ersten Hälfte des 19. Jhdt.‚ mit der die Ertragssteigerung der kargen Landwirtschaft nicht mithalten kann, wandern zwischen 1848 und 1860 rund 100 Personen nach Amerika aus. Der Bergbau wird immer mehr zur wichtigsten Lebensgrundlage für die Bewohner. Ab 1907 gibt es durch die Ansiedlung einen Zigarrenfabrik eine zusätzliche Arbeitsmöglichkeit, insbesondere für Frauen. (Auszug aus einem Aufsatz von Dieter Fähler).
Landschaftsstruktur und Biotope: Die exponierte Lage des Ortsteiles auf einem Höhenkamm sowie die historisch gewachsene Bebauung rund um das „Schloss“ und die Kirche geben dem Ortsteil Königsberg seine einzigartige Ansicht. Die bewegte Topografie verleiht der Landschaft ihren ausgeprägten Mittelgebirgscharakter mit kleinräumiger bis mittlerer Raumaufteilung. Das ausgewogene Verhältnis von Acker- und Grünlandflächen, die gute Ausstattung mit Strukturen, die im Jahresverlauf die Vielfalt an Aspekten bereichern, unterstreichen das abwechslungsreiche Landschaftsbild. Bei dem Biotopkomplex 32 zwischen dem Wochenendgebiet, der Landesstraße 3474 und der Ortslage handelt es sich um ein kleinräumig verschachteltes Landschaftsmosaik. Typisch für den Komplex ist der sehr hohe Anteil an artenreichen Rainen und Säumen. Das Gebiet ist einer der höchstwertigen Biotopkomplexe in Biebertal mit regionaler Bedeutung. Der in landwirtschaftlichen Grenzertragslagen eintretenden allmählichen Verbuschung wird in einigen Bereichen durch Landschaftspflegemaßnahmen entgegen getreten. Dadurch werden ausgesprochen seltene Arten wie z.B. Fransenenzian, Deutscher Enzian (einziges bekanntes Vorkommen im Landkreis), Bergklee und Großes Zweiblatt gesichert. Der Biotopkomplex 36 mit der markanten Kuppe des „Geprächskopfes“ weist ein Mosaik aus Äckern mit teilweise artenreicher Begleitvegetation, mäßig artenreiche Bestände der typischen Glatthaferwiese sowie einige Hecken und artenreiche Raine auf.
Hat man den Bereich Königsberg - Hohensolms einmal umfahren, so geht es lange gemütlich über Frankenbach und Kirchvers immer leicht bergab nach Reimershausen, wo man ins Salzbödetal einbiegt und dann via Lahn nach Gießen zurückkehrt. Königsweg und Hessenluft - eine Genusstour der Extraklasse!